Das Advanced Extremely High Frequency-System (AEHF) ist ein gemeinsames Satellitenkommunikationssystem der US-amerikanischen Streitkräfte für sichere, bandbreitenbeständige, weltweite Kommunikationen und dient zur Sicherung dieser in Krisen- und Kriegszeiten. Es soll das vorhandene Milstar-System zunächst ergänzen und schließlich ersetzen.
AEHF dient der globalen sicheren Kommunikation zu Luft-, Land- und Seestreitkräften und ist gegen Störungen abgesichert. AEHF bietet die zehnfache Netzwerkkapazität und sechsfache Datenrate des Milstar-Systems.
Der ursprüngliche Auftrag für das AEHF-System wurde im November 2001 an Lockheed Martin Space Systems und Northrop Grumman Space Technology (vormals TRW) vergeben. In dieser ersten Phase werden zwei Satelliten und das dazugehörige Bodenkontrollsegment entwickelt. Das Projektmanagement erfolgt durch das MILSATCOM Program Office des Space and Missile Systems Center der United States Air Force. 2006 wurde der dritte Satellit bestellt. Bisher befinden sich 3 Satelliten im Orbit.
Die endgültige AEHF-Konstellation wird aus drei oder vier miteinander in Funkkontakt stehenden Satelliten bestehen und die Erde global zwischen 65° Nord und 65° Süd abdecken.[1]
Ursprünglich wurden nur drei AEHF-Satelliten bestellt, da das AEHF-System durch das fortschrittlichere TSAT-System (Transformational Satellite Communications System) ersetzt werden sollte, das auch Laserkommunikationsverbindungen bietet. Da das TSAT-Programm aus Kostengründen gestoppt wurde, wurden zwei weitere AEHF-Satelliten bestellt.[2] Inzwischen kam noch ein sechster hinzu[3].
Die beim Start etwa 6500 kg schweren Satelliten werden von Lockheed Martin Space Systems auf Basis der kommerziellen Satellitenplattform A2100 gebaut. Die Kosten pro Satellit betragen ca. 580 Millionen US-Dollar. Ursprünglich als Milstar-3 bezeichnet, sind die Satelliten abwärtskompatibel zu den vorhandenen Milstar-Satelliten.
Die Satelliten besitzen eine Signalverarbeitungs-Einrichtung, die die Verschaltung der EHF/SHF-Kommunikationen ermöglicht. Zur Kommunikation tragen die AEHF-Satelliten dazu eine Reihe von Antennen, die sowohl eine hemisphärische Abdeckung als auch eng begrenzte Spot-Beams ermöglichen. Zusätzlich befinden sich zwei weitere Antennen zur Kommunikation mit dem benachbarten Milstar/AEHF-Satelliten, so dass über diese Konstellation eine Kommunikation von jedem Punkt der Erde (mit Ausnahme der Polargebiete) mit jedem anderen Punkt möglich ist. Die Datenraten betragen von 75 bit/s im sichersten Modus bis zu 8 Mbit/s bei geringerer Absicherung. Diese vergleichsweise niedrigen Datenraten ergeben sich durch die Forderung, dass die Kommunikation auch im Krisenfall unter dem Einfluss von Störsendern aufrechterhalten werden muss. Bis zu 6000 Benutzerterminals werden unterstützt. Die Konfiguration der Spot Beams kann innerhalb weniger Minuten geändert werden.
Satellit | Start (UTC) | Startort | Trägerrakete | NSSDC-ID | Bemerkung |
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AEHF 1 | 14. August 2010, 11:07[4] | CCAFS SLC-41 | Atlas-V(531) | 2010-039A | Erfolg |
AEHF 2 | 4. Mai 2012, 18:42[5] | CCAFS SLC-41 | Atlas-V(531) | 2012-019A | Erfolg |
AEHF 3 | 18. September 2013, 16:10[6] | CCAFS SLC-41 | Atlas-V(531) | 2013-050A | Erfolg |
AEHF 4 | Geplant für Sommer 2018[veraltet][7] | CCAFS SLC-41 | Atlas-V(531) | Geplant | |
AEHF 5 | Geplant 2018[8][veraltet] | CCAFS SLC-41 | Atlas-V(531) | Geplant | |
AEHF 6 | Geplant 2019[veraltet][8] | CCAFS SLC-41 | Atlas-V(531) | Geplant |