Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Ammoniumdinitramid | ||||||
Summenformel | H4N4O4 | ||||||
CAS-Nummer | 140456-78-6 | ||||||
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Kurzbeschreibung |
Farblose Kristalle[1] | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 124.06 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Dichte |
1,812 g·cm−3 (20 °C)[2] | ||||||
Schmelzpunkt | |||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Ammoniumdinitramid (ADN) ist als Oxidator für Treibstoffe und als Explosivstoff von großer Bedeutung.[4] ADN wurde als erstes in der Sowjetunion entwickelt und nach dem Kalten Krieg im Westen bekannt.
Ammoniumdinitramid besteht aus festen, farblosen Kristallen. Es bereitet noch Schwierigkeiten, den Stoff rein zuhalten.
Wichtige Explosionskennzahlen sind:
Ammoniumdinitramid ist ein festes Oxidationsmittel, welches hauptsächlich für Mehrkomponenten-Raketenfesttreibstoff mit hoher Leistung beabsichtigt ist. ADN und andere ähnliche Verbindungen sind der Gegenstand von mehreren Patenten für eine Verwendung als feste Mehrkomponenten-Raketenfesttreibstoffe und als Sprengstoffe, beides für pyrotechnische Verwendungen im Allgemeinen und für andere Verwendungen, wie bei Mitteln zum Aufblasen von Airbags.[5] ADN erscheint aufgrund seiner guten Sauerstoffbilanz und hohen Bildungsenthalpie als halogenfreies Oxidationsmittel für Raketenfesttreibstoffe interessant und ist derzeit Gegenstand intensiver Untersuchungen. Die Abwesenheit von Halogenen erschwert die Radar-Detektion der Abgasspur der Rakete.[6]
Es ist auch Bestandteil der monergolen flüssigen Treibstoffmischung LMP-103S für Satellitentriebwerke. Diese könnte das wesentlich giftigere Hydrazin als monergolen Treibstoff für Raumflugkörper ablösen[7].
Man gewinnt Ammoniumdinitramid durch Ammonolyse von Dinitroaminen, welche durch stufenweise Nitrierung von Urethanen, β,β-Iminodipropionitril oder Nitramid entstehen. Die jeweils letzte Nitrierstufe erfordert stärkste Nitrierreagenzien wie Nitroniumtetrafluoroborat oder Distickstoffpentoxid. Ein anderes Verfahren führt über die direkte Nitrierung von Ammoniak mit Distickstoffpentoxid zu einem Produktgemisch von ADN und Ammonsalpeter.[8]