Andrew Ellicott Douglass

Andrew Ellicott Douglass

Andrew Ellicott Douglass (* 5. Juli 1867 in Windsor, Vermont; † 20. März 1962 in Tucson, Arizona) war ein US-amerikanischer Astronom und gilt als der Begründer der Dendrochronologie.

Leben und Wirken

Schon Leonardo da Vinci vermutete, dass die Jahresringe von Bäumen die klimatischen Wachstums-Umstände in einem jährlichen Rhythmus widerspiegeln. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde dies allgemeiner bekannt und zur Bestimmung des Alters von Bäumen verwendet. Ende des 19. Jahrhunderts hat Arthur von Seckendorff-Gudent Jahrringfolgen unterschiedlicher Bäume „überlappt“, jedoch gelang es erst Douglass, mittels der „Überlappungs“-Technik (Crossdating-Methode), das Alter von abgestorbenen und verbauten Baumproben zu bestimmen. Douglass bohrte als erster auch Bäume an, um mittels der Dicke der Jahrringe Informationen über die klimatischen Wachstums-Bedingungen und der vermuteten Beziehung zur Sonnenaktivität zu erhalten.

Douglass arbeitete zuerst am Harvard-College-Observatorium. Nachdem er Percival Lowell getroffen hatte, führte er von 1894 bis 1906 am Lowell-Observatorium in Flagstaff hauptsächlich Mars-Beobachtungen durch und begann die ersten Forschungen über die Beziehungen von Jahrringen zur Sonnenaktivität. Ab 1906 lehrte Douglass in Tucson und arbeitete am systematischen Ausbau der Dendrochronologie. 1918 begann er mit der Datierung von Baumproben aus alten aztekischen Ruinen, 1929 konnte er eine 585-jährige Jahrringchronologie der Gelbkiefer (Pinus Ponderosa) archäologischen Funden zuordnen. Zwischen 1919 und 1936 erschien in drei Bänden sein Climate Cycles and Tree Growth. Von 1923 bis 1937 war er Direktor des neu gegründeten Steward-Observatoriums der University of Arizona. Nach seiner Pensionierung schrieb er noch viele Aufsätze zur Dendrochronologie und Klimaforschung.

Die Datierung von Baumproben mittels der Dendrochronologie kann mittlerweile als eine ausgereifte und etablierte Wissenschaft angesehen werden. Schwieriger ist der Zusammenhang zwischen dem Jahrring-Wachstum und der Sonnenaktivität zu erfassen, da Korrelationen nur transient, das heißt zeitweise aufzutreten scheinen.

Der Asteroid (2196) Ellicott sowie 2004 der Asteroid (15420) Aedouglass wurden nach ihm benannt.[1]

Literatur

  • George Ernest Webb: Tree Rings and Telescopes. The Scientific Career of A. E. Douglass. University of Arizona Press Tucson, Tucson AZ 1983, ISBN 0-8165-0798-8.

Weblinks

Einzelnachweise