North American Apollo CSM | ||
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Apollo CSM-112 (Apollo 15) in der Mondumlaufbahn | ||
Beschreibung | ||
Verwendung: | Erd- und Mondumlaufbahn | |
Besatzung: | 3 (Kommandant, CSM Pilot, LM Pilot) | |
Abmessungen | ||
Höhe: | 11,03 m | |
Durchmesser: | 3,90 m | |
Volumen: | 6,17 m³ | |
Massen | ||
CM: | 5.809 kg | |
SM: | 24.523 kg (vollgetankt) | |
Gesamt: | 30.332 kg | |
Triebwerke | ||
CM Steuerdüsen (N2O4/UDMH) | 12 × 412 N | |
SM Steuerdüsen (N2O4/UDMH) | 16 × 441 N | |
Hauptantrieb (N2O4/UDMH) |
1 × 97,86 kN | |
Einsatzdaten | ||
Missionsdauer: | 14 Tage (200 Erdumkreisungen) | |
Apogäum: | 386,242 km | |
Perigäum: | 160 km | |
Delta v: | 2804 m/s | |
Apollo CSM Diagramm | ||
CSM mit Rettungsrakete (NASA) | ||
North American Apollo CSM |
Apollo war ein Raumschiff, das Mitte der 1960er im Rahmen des Apollo-Programms von North American Aviation entwickelt wurde. Es bestand aus zwei Komponenten: dem Kommandomodul (CM) und dem Servicemodul (SM). Die Kombination (CSM) wurde erst kurz vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre getrennt. Nur das CM mit den drei Astronauten an Bord war mit einem Hitzeschild ausgestattet und für einen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und eine Wasserung ausgerüstet.
Das CM hat eine Masse von 5900 kg bei einer Höhe von 3,23 m und einen Durchmesser von 3,91 m.
Im Vorderteil sind Stabilisierungsschirme (drogue chutes) sowie die drei großen Hauptfallschirme untergebracht. Letztere öffnen sich nach dem Wiedereintritt in einer Höhe von 2,5 km. Zwei Schirme sind ausreichend für eine sichere Wasserung. Bei Apollo 15 versagte einer der drei Schirme, ohne dass es zu Schäden oder Verletzungen kam. Weiterhin sind im oberen Bereich zwei Steuerdüsen des Lagekontrollsystems für den Wiedereintritt sowie das Kopplungssystem und die Luke für die Mondlandefähre (Lunar Module) angebracht. Abschließend finden sich dort Antennen und Signalleuchten, welche die Bergung auf See erleichtern, sowie aufblasbare Ballons, die das System aufrichten, sofern die Landekapsel nach der Wasserung mit der Spitze nach unten schwimmt.
Dort befindet sich die druckfeste Kabine für die Astronauten. Darin sind die Hauptinstrumententafel zur Kontrolle und Steuerung des Raumschiffs, die Lebenserhaltungssysteme und einige Materialschränke untergebracht. Es gibt fünf kleine Fenster und seitlich die Luke für den Ein- und Ausstieg. Die Lebenserhaltungssysteme kontrollieren die Kabinenatmosphäre und halten die Temperatur bei 22 Grad. Während des Fluges besteht sie aus reinem Sauerstoff bei einem Drittel des Drucks auf der Erde. Nur in der Startphase wird, nach den leidvollen Erkenntnissen aus der Katastrophe mit Apollo 1, 40 % Stickstoff hinzugefügt. An Bord befinden sich zudem Landkarten vom Mond wie auch von der Erde, Sternenkarten zur Navigation und Orbitkarten für jede der einzelnen Missionsphasen.
Das CM bot jedem Astronauten etwa zwei Kubikmeter Raum.
Im Heck des CM sind zehn weitere Steuerdüsen des Lagekontrollsystems für den Wiedereintritt, deren Treibstoff sowie Helium- und Wassertanks untergebracht. Die Struktur besteht hier aus dreieckigen Rippen, die auf der den Fallschirmen gegenüberliegenden Seite verformbar ausgelegt sind und im Fall einer Landung auf Land den Aufprall dämpfen.
Der Hauptteil der Instrumente befindet sich auf der Hauptkontrolltafel, gegenüber den drei Liegen der Astronauten. Die Lebenserhaltungssysteme sind auf der linken Seite des Moduls angebracht, die Entsorgungssysteme auf der rechten Seite. Die Astronauten können das Raumschiff mittels an zwei der drei Liegen angebrachten Handcontrollern (Flysticks) steuern und stabilisieren. Die Hauptkontrollkonsole unterteilt sich in drei Bereiche. Die Bedienelemente sind so konstruiert, dass sie von den Astronauten auch mit Handschuhen bedient werden können.
Zur eigenständigen Navigation war das CM mit einem eigenen Computer, dem Apollo Guidance Computer, und zwei Bedienkonsolen ausgerüstet. Der Sextant ist über Winkelencoder direkt mit dem Computer verbunden, die Bauform dieses Sextanten weicht insofern von den gewöhnlichen Geräten ab. (Ohne diesen Sextanten wäre Apollo 16 in ernste Schwierigkeiten geraten, da auf dieser Mission das elektronische Navigationssystem ausgefallen war.) Die Kommunikation findet im S-Band statt, insbesondere über die große, schwenkbare kleeblattförmige Richtantenne am Heck des SM. Für die Phase der Landung und Bergung steht darüber hinaus eine UKW-Verbindung mit einer ungerichteten Antenne zur Verfügung.
Für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre mit etwa Fluchtgeschwindigkeit war die Landekapsel mit einem ablativen Hitzeschild aus Epoxidharz ausgerüstet.
Das SM ist eine zylinderförmige, 7,50 m lange und 3,91 m durchmessende Konstruktion. Es enthält die elektrischen Lebenserhaltungs- und Kommunikationssysteme. Unterteilt ist es in eine Mittel- sowie weitere 6 Außensektionen. Darin befinden sich Tanks für den Antrieb, die Lageregelung, die Stromerzeugung und die Lebenserhaltungssysteme; die Steuertriebwerke und das Haupttriebwerk. An der Außenseite befinden sich vier Baugruppen mit je vier Steuerdüsen, Positionslichter, drei Antennen und vier Parabolantennen für die Kommunikation und die Radar-Transponder.
Die Struktur des Servicemoduls besteht aus einem inneren Zylinder mit einem Durchmesser von etwa einem Meter, umgeben von einem äußeren Zylinder von 3,91 m Durchmesser. Trennwände teilen den Raum zwischen innerem und äußerem Zylinder in sechs ungleich große Sektoren auf. Vorne und hinten werden die Zylinder durch Schotts abgeschlossen. Alle Teile sind aus gefrästen Aluminiumplatten gefertigt. Der innere Zylinder enthält zwei kugelförmige Tanks mit Helium unter hohem Druck.
Die sechs Sektoren sind wie folgt belegt (Zählung links oben beginnend und im Gegenuhrzeigersinn, vom CM aus gesehen):
Alle Tanks bestehen aus Titanblech von 1,36 mm Stärke.
Die Elektrik befindet sich vornehmlich auf dem vorderen Schott. Insgesamt nimmt die Anordnung der Systeme auf die Schwerpunktlage Rücksicht. Nachdem sich keine vollständige Kompensation erreichen ließ, ist das Triebwerk so eingebaut, dass die Nulllage um 1,5° von der geometrischen Achse abweicht.
Das Triebwerk des SM, das AJ10-137 entwickelt von der Aerojet-General Corporation, erzeugt einen Schub von 97,5 kN und ist für maximal 50 Zündvorgänge ausgelegt. Als Brennstoff wird Aerozin 50 verwendet, eine Mischung aus 50 % Hydrazin und 50 % Unsymmetrischem Dimethylhydrazin, als Oxidator kommt Distickstofftetroxid zum Einsatz, lagerfähige hypergole Treibstoffe. Eine Zündung im eigentlichen Sinn mittels Funken erfolgt nicht, die beiden Flüssigkeiten zünden bei Kontakt miteinander. Das Triebwerk hat keine Pumpe. Vielmehr werden der Brennstoff und der Oxidator durch Helium als Treibgas aus ihren Tanks in die Brennkammer gepresst. Der Aufbau wird damit auf Kosten der Leistung einfach und zuverlässig. Das gesamte Triebwerk und die Triebwerksdüse haben eine Länge von 3,90 m und wiegen zusammen 293 kg. Allein die Düse ist 2,80 m lang und hat einen Durchmesser von 2,10 m.
Zwei Brennstofftanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 7,2 t, und zwei Oxidatortanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 11,4 t (s.o.) versorgen das Triebwerk. Allein diese Treibstoffe machen mehr als 75 % der Gesamtmasse des SM aus. Die zwei kugelförmigen Heliumtanks für die Druckgasförderung befinden sich im Mittelteil des Moduls. Zwei weitere Tanks mit einem Volumen von jeweils 144 l liefern den Sauerstoff für die Brennstoffzellen und die Lebenserhaltung. Zudem gibt es für die Brennstoffzellen zwei Wasserstofftanks mit einem Volumen von jeweils 13 l. Das Unglück bei Apollo 13 war auf ein defektes Heizungselement in einem der Sauerstofftanks zurückzuführen, welches bereits früher in einem Raumschiff eingesetzt, vor dem Start des früheren Raumschiffs jedoch wieder entfernt und trotz des Defektes bei Apollo 13 verwendet wurde.
Drei alkalische Brennstoffzellen sind für die Stromerzeugung und Versorgung des Raumschiffs verantwortlich. Sie produzieren neben dem Strom noch Wärme und Trinkwasser. Weiterhin liefern Silberoxid-Zink-Batterien 1,5 kW Leistung und gewährleisten die Versorgung während des Wiedereintritts und der Landung. Zwei weitere Silber-Zinkoxid-Batterien im CM liefern 28 Watt und lösen die Explosionen in den Sprengbolzen für die Trennung der dritten Raketenstufe, für die Trennung von CM und SM sowie die der Rettungsrakete (LES) aus. Sie sind auch für die Auslösung der Fallschirme zuständig. Insgesamt benötigt das CSM eine elektrische Leistung von 2000 W.
Um den erheblich geänderten Anforderungen für den Flug zur Raumstation Skylab und insbesondere dem Umstand, dass das CSM über mehrere Monate an die Station angedockt blieb, Rechnung zu tragen, wurden die letzten vier CSMs CSM-116 bis CSM-119 umfassend modifiziert und folgende Ausrüstungen ergänzt bzw. hinzugefügt:
Im Gegenzug entfielen:
Für eine Rettungsmission hätte ein CSM weiter modifiziert und für fünf Astronauten ausgerüstet werden können. Die rückwärtigen Schränke wären gegen zwei weitere Liegen ausgetauscht und das Lebenserhaltungssystem entsprechend ergänzt worden. Eine Zweimanncrew hätte zu Skylab fliegen und die Crew abholen können.
Block I | |||
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Seriennummer | verwendet für | Startdatum | Verbleib |
CSM-001 | Testgerät | wahrscheinlich verschrottet | |
CSM-002 | A-004 | 20. Januar 1966 | Kommandokapsel ausgestellt in der Cradle of Aviation, Long Island, New York |
CSM-004 | statische Tests, Hitzetests | verschrottet | |
CSM-006 | verschrottet | ||
CSM-007 | verschiedene Tests, u.a. akustische Vibrationen und Falltests | Kommandokapsel ausgestellt im Museum of Flight, Seattle, Washington | |
CSM-008 | für Hitze- und Vakuumtests | verschrottet | |
CSM-009 | AS-201 und Falltests | 26. Februar 1966 | Kommandokapsel ausgestellt im Strategic Air and Space Museum, Ashland, Nebraska |
CSM-010 | Kommandokapsel ausgestellt im U.S. Space & Rocket Center, Huntsville, Alabama | ||
CSM-011 | AS-202 | 25. August 1966 | Kommandokapsel ausgestellt im National Air & Space Museum, Washington, D.C. |
CSM-012 | Apollo 1; Kommandokapsel durch Feuer zerstört | Kommandokapsel verwahrt im Langley Research Center, Hampton, Virginia | |
CSM-014 | Kommandokapsel demontiert im Rahmen der Apollo-1-Untersuchung. Service Module (SM-014) flog mit Apollo 6 | 4. April 1968 | |
CSM-017 | Apollo 4 | 9. November 1967 | Kommandokapsel ausgestellt im Stennis Space Center, Bay St. Louis, Mississippi |
CSM-020 | CM-020 wurde zusammen mit SM-014 für Apollo 6 verwendet, nachdem SM-020 durch eine Explosion zerstört wurde | 4. April 1968 | Kommandokapsel ausgestellt im Fernbank Science Center, Atlanta |
Block II | |||
Seriennummer | verwendet für | Startdatum | Verbleib |
CSM-098 | für Hitze- und Vakuumtests | Raumschiff ausgestellt im Academy of Science Museum, Moskau (evtl. steht dort aber auch nur ein Modell) | |
CSM-099 | Belastungstests | evtl. verschrottet, vielleicht aber auch zerlegt im National Air & Space Museum, Washington, D.C. | |
CSM-100 | Belastungstests | evtl. aufbewahrt im National Air & Space Museum, Washington, D.C. | |
CSM-101 | Apollo 7 | 11. Oktober 1968 | Kommandokapsel ausgestellt im National Museum of Science & Technology, Ottawa, Kanada |
CSM-102 | Testgerät im Kennedy Space Center | evtl. aufbewahrt im National Air and Space Museum, Washington, D.C. | |
CSM-103 | Apollo 8 | 21. Dezember 1968 | Kommandokapsel ausgestellt im Museum of Science and Industry in Chicago |
CSM-104
Gumdrop |
Apollo 9 | 3. März 1969 | Kommandokapsel ausgestellt im San Diego Aerospace Museum |
CSM-105 | Vibrationstests und Demonstration für Apollo-Sojus-Test-Projekt | Kommandokapsel ausgestellt im National Air and Space Museum, Washington, D.C. als Apollo-Sojus-Test-Projekt | |
CSM-106
Charlie Brown |
Apollo 10 | 18. Mai 1969 | Kommandokapsel ausgestellt im Science Museum, London |
CSM-107
Columbia |
Apollo 11 | 16. Juli 1969 | Kommandokapsel ausgestellt im National Air & Space Museum, Washington, D.C. |
CSM-108
Yankee Clipper |
Apollo 12 | 14. November 1969 | Kommandokapsel ausgestellt im Virginia Air & Space Center, Hampton, Virginia |
CSM-109
Odyssey |
Apollo 13 | 11. April 1970 | Kommandokapsel ausgestellt im Kansas Cosmosphere and Space Center |
CSM-110
Kitty Hawk |
Apollo 14 | 31. Januar 1971 | Kommandokapsel ausgestellt im Saturn V Center am Kennedy Space Center in Florida. Zuvor war sie Bestandteil der United States Astronaut Hall of Fame, Titusville, Florida. |
CSM-111 | Apollo-Sojus-Test-Projekt | 15. Juli 1975 | Kommandokapsel ausgestellt im Kennedy Space Center Visitor's Complex |
CSM-112
Endeavour |
Apollo 15 | 26. Juli 1971 | Kommandokapsel ausgestellt im National Museum of the United States Air Force, Wright-Patterson Air Force Base, Dayton, Ohio |
CSM-113
Casper |
Apollo 16 | 16. April 1972 | Kommandokapsel ausgestellt im U.S. Space & Rocket Center, Huntsville, Alabama |
CSM-114
America |
Apollo 17 | 7. Dezember 1972 | Kommandokapsel ausgestellt im Lyndon B. Johnson Space Center, Houston, Texas |
CSM-115 | -- | Nicht fertiggestellt. Ausgestellt als Teil der Saturn V im Lyndon B. Johnson Space Center, Houston | |
CSM-115a | -- | nicht fertiggestellt | |
CSM-116 | Skylab 2 | 25. Mai 1973 | Kommandokapsel ausgestellt im National Museum of Naval Aviation auf der Naval Air Station Pensacola, Florida |
CSM-117 | Skylab 3 | 28. Juli 1973 | Kommandokapsel ausgestellt im Glenn Research Center, Cleveland, Ohio |
CSM-118 | Skylab 4 | 16. November 1973 | Kommandokapsel ausgestellt im National Air & Space Museum, Washington, D.C. |
CSM-119 | Bereitgehalten als Rettungsraumschiff für Skylab und als Reserve für das Apollo-Sojus-Test-Projekt | Ausgestellt im Kennedy Space Center |