Die Ariane 1 ist das erste Modell aus der Serie der Ariane-Raketen. Sie ging aus der Europa 3 des gescheiterten Europa-Projekts hervor. Die Entwicklungskosten für die Ariane 1 betrugen 1,7 Mrd. DM (ca. 860 Mio. €).
Bei einem Startgewicht von bis zu 210 t hatte die Ariane 1 eine Höhe von 47,4 m und einen Durchmesser von 3,8 m. Nach den Planungen sollte sie eine Nutzlastkapazität von max. 1,7 t in den GTO erreichen. Jedoch stellte sich heraus, dass der Spezifische Impuls des HM-7-Triebwerkes der dritten Stufe höher war als berechnet, wodurch die tatsächliche Nutzlastkapazität max. 1,85 t in den GTO betrug.[1] Dabei konnte die Ariane 1 einen großen oder zwei kleinere Satelliten transportieren.
Die Ariane 1 hat drei Stufen:
Die beiden nachfolgenden Modelle Ariane 3 und Ariane 2 waren nur gering modifizierte Varianten der Ariane 1. Und auch noch die Ariane 4 baute weitgehend auf der Ariane 1 auf. Erst die Ariane 5 ist neu entwickelt.
Die insgesamt geringe Anzahl von Starts und die wenigen Starts ab 1985 sind durch das Aufkommen der wesentlich stärkeren Ariane 3 im Jahr 1984 und der etwas stärkeren Ariane 2 im Jahr 1986 bedingt.
Dies ist eine vollständige Liste aller Starts.[2][3] Alle erfolgten vom Startplatz ELA-1 des europäischen Weltraumbahnhofs Kourou in Französisch-Guyana. Für die Ariane 1 wurde die Startrampe der Europa 2 Rakete umgebaut. Sie wurde auch für den Start der Ariane 2+3 eingesetzt.
Startzeitpunkt (UTC) | Ser.-Nr. | Nutzlast | Orbit¹ | Anmerkungen |
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24. Dez. 1979, 17:14 Uhr | L1 | CAT (Technologiekapsel) | GTO | Erfolg Anmerk.: dritte Stufe schaltet zu früh ab. Umlaufbahn trotzdem höher als geplant, weil die 3. Stufe leistungsfähiger war als berechnet. |
23. Mai 1980, 14:29 Uhr | L2 | FIREWHEEL, CAT, AMSAT P3A (Forschungssatellit, Technologiekapsel, Amateurfunksatellit) |
Vor der Küste abgestürzt (geplant: GTO) | Fehlstart Verbrennungsinstabilitäten in einem der 4 Triebwerke der ersten Stufe führen zur Explosion kurz nach dem Start. |
19. Juni 1981, 12:32 Uhr | L3 | Meteosat 2, CAT Apple (Wettersatellit, Technologiekapsel, experimenteller Nachrichtensatellit) |
GTO | Erfolg |
20. Dez. 1981, 01:29 Uhr | L4 | CAT, MARECS A (Technologiekapsel, Kommunikationssatellit für Schiffe) |
GTO | Erfolg |
9. Sep. 1982, 02:12 Uhr | L5 | MARECS B, Sirio (Kommunikationssatellit für Schiffe, experimenteller Kommunikationssatellit) |
Absturz | Fehlstart Versagen der dritten Stufe |
16. Juni 1983, 11:59 Uhr | L6 | ECS 1, Amsat P3B (Kommunikationssatellit, Amateurfunksatellit) |
GTO | Erfolg |
19. Okt. 1983, 00:45 Uhr | L7 | Intelsat V-F7 (Kommunikationssatellit), 1860 kg |
GTO | Erfolg |
5. Mär. 1984, 00:50 Uhr | L8 | Intelsat V-F8 (Kommunikationssatellit), 1860 kg |
GTO | Erfolg |
23. Mai 1984, 01:33 Uhr | V9 | SPACENET 1 (Kommunikationssatellit) |
GTO | Erfolg |
2. Juli 1985, 11:23 Uhr | V14 | Giotto (Kometensonde zum Halleyschen Kometen), 960 kg |
GTO (Von dort durch eigenen Antrieb auf Erdfluchtbahn) | Erfolg; minimal mögliches Nutzlastgewicht in den GTO[4] |
22. Feb. 1986, 01:44 Uhr | V16 | Spot 1, Viking 1 (Erdbeobachtungssatellit, Forschungssatellit) |
SSO | Erfolg |
¹ NICHT zwangsläufig der Zielorbit der Nutzlast - sondern die Bahn auf der die Nutzlast von der dritten Stufe ausgesetzt wurde.
² Die Nutzlasten sind so verzeichnet wie sie übereinander oder (in seltenen Fällen) nebeneinander in der Nutzlastverkleidung untergebracht waren. Die oberste Nutzlast zuerst, dann die zweitoberste usw.