CCAFS LC-36 | |
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Atlas-Centaur mit Mariner 10 auf Pad 36B | |
Koordinaten | 28° 28′ 11″ N, 80° 32′ 22″ W |
Typ | Orbital Launch Site |
Betreiber | NASA / US Air Force / General Dynamics |
Baubeginn | 1961 (36A) / 1963 (36B) |
Launch Pads | 2 (36A, 36B) |
Raketen | Atlas |
Erster Start | 9. Mai 1962 |
Letzter Start | 3. Februar 2005 (NOSS 3) |
Starts insgesamt | 145 |
Status | inaktiv |
Cape Canaveral AFS Launch Complex 36 (LC-36) ist ein ehemaliger Startkomplex der Cape Canaveral Air Force Station auf Merritt Island, Cape Canaveral in Florida, USA. Er besteht aus den beiden Startrampen 36A und 36B.
LC-36 war für die Erforschung des Sonnensystems von großer Bedeutung: Surveyor-, Mariner- und Pioneer-Raumsonden starteten von hier.
Die Bauarbeiten für den Launch Complex 36 begannen im Februar 1961. Damals wurde zunächst nur Pad A gebaut. Es dauerte noch einige Jahre, bis schließlich Anfang 1963 Pad B gebaut wurde.
Bis Ende 1989 waren die Rampen unter Führung der NASA. In dieser Zeit starteten vom Komplex wesentliche Forschungsmissionen: Nach einigen Tests mit Surveyor-Modellen startete am 30. Mai 1966 Surveyor 1, gefolgt von den weiteren Sonden dieser Reihe. Zwischen Februar 1969 und November 1973 wurden die Mariner-Missionen 6 bis 10 ins All gestartet. Als Nächstes startete man eine Reihe Intelsat-Satelliten und Pioneer 10, 11 und die beiden Pioneer-Venus-Sonden.
Danach übergab die NASA die Rampen an die US Air Force und General Dynamics, die sie für militärische und kommerzielle Projekte nutzten. Die erste kommerzielle Rakete startete am 7. Dezember 1991, der erste Militärsatellit am 11. Februar 1992.
Die Starts von LC-36 wurden im Oktober 2005 eingestellt und am 16. Juni 2007 wurden beide Startrampen mit 55 kg Dynamit gesprengt.[1][2]
Am 7. August 2008 gab Space Florida, eine bundesstaatliche Organisation zur Förderung der Raumfahrt in Florida, bekannt, dass sie mit der USAF einen Vertrag abgeschlossen hat, um LC-36 umzubauen und kommerziell zu vermarkten.[3]
LC-36 bestand aus zwei sehr ähnlichen Startrampen: Es gab einen mobilen Serviceturm (Mobile Service Tower (MST)) und einen kleineren Hilfsturm (Umbilical Tower (UT)), der die Atlas-Rakete bis kurz vor dem Start versorgte und nicht beweglich war. Die Türme waren 56,38 m bzw. 63,7 m hoch.
Wie viele Servicetower besaß der MST einen Kran, mit dem die Oberstufe und Nutzlast montiert werden konnte. Die erste Stufe wurde jedoch mit Seilen, die nicht am Kran befestigt waren, verbunden und samt dem Anhänger des LKWs aufgestellt.
Der Kontrollbunker deutet noch nach der Jahrtausendwende darauf hin, dass die Türme vor einigen Jahrzehnten gebaut wurden: Er ist bräunlich mit abgerundeten Dach und befindet sich sehr nah an den Rampen.