Emissionsnebel | |
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Carinanebel | |
Der gesamte Carinanebel im infraroten Licht, Aufnahme des Spitzer-Weltraumteleskops | |
Sternbild | Kiel des Schiffs |
Position Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0 | |
Rektaszension | 10h 43,8m |
Deklination | -59° 52′ |
Erscheinungsbild | |
Scheinbare Helligkeit (visuell) | 3,0 mag |
Winkelausdehnung | 120 × 120 Bogenminuten |
Ionisierende Quelle | |
Physikalische Daten | |
Entfernung | 6.500-10.000 Lj |
Durchmesser | 200-300 Lj |
Geschichte | |
Katalogbezeichnungen | |
NGC 3372 • Dunlop 309, Lacaille III.6 |
Der Carinanebel (NGC 3372), auch Eta-Carinae-Nebel, ist ein Emissionsnebel im Sternbild Kiel des Schiffs. Er hat eine scheinbare Helligkeit von +3,00 mag und einen Durchmesser von 120 Bogenminuten. Der Nebel ist eine der größten HII-Regionen der Galaxis und befindet sich in einer Entfernung von etwa 6.500 bis 10.000 Lichtjahren von der Erde. Damit erstreckt er sich über etwa 200–300 Lichtjahre.
Das bekannteste Einzelobjekt im Carinanebel ist der veränderliche Stern η (Eta) Carinae, der Teil des offenen Haufens Trumpler 16 ist.
Obwohl der Nebel eines der hellsten Objekte am Nachthimmel ist – er ist deutlich größer und auch heller als der Orionnebel – wurde er wegen seiner extrem südlichen Lage erst relativ spät dokumentiert. Erst in den Jahren 1751–1752 beschrieb Nicolas Louis de Lacaille ihn auf seiner Reise zum Kap der Guten Hoffnung. Er verzeichnete den Nebel als Lacaille III.6.
Der Nebelkomplex liegt im Sagittarius-Arm der Milchstraßen-Galaxie. Als eine der größten HII-Regionen der Galaxis stellt der Carinanebel ein riesiges Sternentstehungsgebiet, ähnlich dem Orionnebel, dar. Daher enthält er diverse offene Sternhaufen. Darunter die Haufen Collinder 228, 232 und 234, Trumpler 14 Trumpler 15 und Trumpler 16 sowie Bochum 10 und Bochum 11.
Der Nebel enthält etliche Sterne der Spektralklasse O, darunter die ersten entdeckten Sterne des Typs O3. Außerdem wurden bislang drei Wolf-Rayet-Sterne der Klasse WN gefunden.