Christopher Hansteen (* 26. September 1784 in Christiania (heute Oslo); † 11. April 1873 ebenda) war ein norwegischer Astronom.
Hansteen studierte in Kopenhagen die Rechte, dann Mathematik, wurde Lehrer in Frederiksborg auf Seeland und erhielt auf Grund einer Schrift über den Erdmagnetismus 1814 einen Ruf als Professor an die Universität Christiania. Seine „Untersuchungen über den Magnetismus der Erde“ (Christiania 1819, mit Atlas) gaben Veranlassung, dass auf fast allen seitdem gemachten Entdeckungsreisen magnetische Beobachtungen nach seinem Verfahren angestellt wurden. Bei der Beobachtung des Erdmagnetismus stand er mit Carl Friedrich Gauß in Verbindung.
Hansteen selbst unternahm zu diesem Zweck viele Reisen, namentlich auch 1828–1830 eine solche in Begleitung von Georg Adolf Erman aus Berlin und Leutnant Due von der norwegischen Marine nach Sibirien bis Irkutsk und Kjachta. Die Resultate dieser Reise finden sich in den „Reiseerinnerungen aus Sibirien“ (deutsch von Sebald, Leipzig 1854) und in dem Hauptwerk: „Resultate magnetischer, astronomischer und meteorologischer Beobachtungen auf einer Reise nach Sibirien“ (Christiania 1863). Unter Hansteens Leitung wurden die Sternwarte zu Christiania und das magnetische Observatorium im Park der Sternwarte angelegt (vgl. „Beschreibung und Lage der Universitäts-Sternwarte in Christiania“, Christiania 1849).
Hansteen hielt nicht nur an der Universität, sondern auch an der Artillerie- und Ingenieurschule Vorlesungen über angewandte Mathematik und leitete seit 1837 die trigonometrische Vermessung Norwegens. Unter seiner Leitung wurde bei der großen russisch-skandinavischen Breitengradmessung 1845 bis 1860 der Bogen von Fuglenäs bei Hammerfest unter 70° 40' bis Atjik unter 68° 54' gemessen. Hansteen starb 1873.
Seit 1821 war er auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[1] 1840 wurde er in die Göttinger Akademie der Wissenschaften[2] und 1863 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Der Mondkrater Hansteen sowie der Mons Hansteen sind nach ihm benannt.
Seit 1822 redigierte er mit Lundh und Maschmann das „Magazin for Naturvidenskaberne“.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888 bis 1890. |
Personendaten | |
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NAME | Hansteen, Christopher |
KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Astronom |
GEBURTSDATUM | 26. September 1784 |
GEBURTSORT | Christiania |
STERBEDATUM | 11. April 1873 |
STERBEORT | Christiania |