Als DNA-Origami bezeichnet man in der Biochemie und Biophysik das Falten von DNA, um beliebige zwei- und dreidimensionale Formen auf der Nanoskala zu erzeugen.
In dem von Paul Rothemund am California Institute of Technology entwickelten Prozess des {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) wird ein langer Einzelstrang meist viraler DNA verwendet, der {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (Gerüst-Strang). Mit Hilfe vieler kürzerer DNA-Einzelstränge, den {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (Heft-Strang), die jeweils an zwei Stellen des {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) binden, wird der {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) gefaltet, um die gewünschte Form anzunähern.[1] Durch das Verbinden von Gerüst-Strängen mit mehreren kurzen Heft-Strängen entsteht gezielt eine dreidimensionale Struktur.
Grundlage der Methode ist, dass aufgrund der Basenpaarung zueinander passende (revers komplementäre) Sequenzen von Nukleotiden dank der spezifischen Bindung zwischen komplementären Basen miteinander hybridisieren, was für eine Selbstassemblierung verwendet werden kann. Ein {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) etwa, dessen zwei Hälften komplementär zu zwei Abschnitten des {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) sind, bindet mit jeder seiner Hälften an den jeweiligen Abschnitt des {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). Hierzu muss sich das lange DNA-Molekül falten, da beide Abschnitte nun durch den {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) „zusammengeheftet“ werden.
Die Basensequenz der Viren-DNA (des {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) ist bekannt. Es werden Oligonukleotide (die {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) entworfen und synthetisiert, die den {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) möglichst geschickt in der gewünschten Form halten. Üblicherweise wird die Viren-DNA zeilenweise in ein Raster gefaltet, das die Form annähert. Werden {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) mit {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) unter geeigneten Bedingungen gemischt und erhitzt, bilden sich die beabsichtigten Figuren ohne lenkende Einwirkung von außen. Aus diesem Grund wird diese Methode als selbstorganisierend ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) bezeichnet. Verschiedenste zweidimensionale Formen, darunter Landkarten, Sterne und Smileys, sowie dreidimensionale Strukturen, etwa Tetraeder, wurden bereits erzeugt.
Die Vorteile dieser Methode sind die relative Einfachheit, hohe Ausbeute und geringen Kosten. Viele mögliche Anwendungen wurden in der Literatur vorgeschlagen, darunter Hülsen für den Wirkstofftransport, Positionierung von Nanopartikeln und Herstellung von Auflösungslinealen für die Lichtmikroskopie (sogenannte Nanometerlineale).[2] DNA-Origami wird unter anderem zur Herstellung von DNA-Maschinen verwendet.
Da die Basenpaarung eine relativ hohe Bindungsenergie aufweist und sich erst bei Temperaturen über 90 °C auflöst, werden für temporäre Verbindungen (z. B. bei beweglichen Teilen einer DNA-Maschine) andere intramolekulare Anziehungs- und Abstoßungskräfte wie die Basenstapelung verwendet, die durch geringere Temperaturänderungen oder durch Zugabe von Kationen gesteuert werden können.[3]
Die erste Verwendung von DNA zur Erzeugung von Strukturen wurde 1991 durch Nadrian C. Seeman beschrieben,[4] mit dem Ziel, ein Gerüst zur Anheftung von Biomolekülen in regelmäßigen Abständen zu erzeugen, um nicht-kristallisierbare Biomoleküle besser per Röntgen-Strukturanalyse untersuchen zu können.