Elektro-L 1 | |
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Typ: | Wettersatellit |
Land: | Russland |
Betreiber: | Roskosmos |
COSPAR-Bezeichnung: | 2011-001A |
Missionsdaten | |
Masse: | 1700 kg |
Start: | 20. Januar 2011, 12:29 Uhr UTC |
Startplatz: | Baikonur |
Trägerrakete: | Zenit-3SL BF |
Status: | aktiv |
Bahndaten | |
Bahnhöhe: | 36.000 km |
Bahnneigung: | 0° |
Elektro-L 1 (auch als GOMS 2 „Geostationary Operational Meteorological Satellite“ bezeichnet) ist ein Wettersatellit der russischen Weltraumbehörde Roskosmos.
Er wurde beim Jungfernflug der Zenit-3SLBF (auch als Zenit-2SB oder Zenit-3F bekannt) am 20. Januar 2011 um 12:29 Uhr UTC von Baikonur aus erfolgreich in eine geostationäre Umlaufbahn gebracht. Die Abtrennung der neuen und erstmals bei der Zenit eingesetzten Oberstufe Fregat-SB in der Zielumlaufbahn erfolgte um 21:28 Uhr UTC. Der Start hätte bereits am 25. Dezember 2010 stattfinden sollen, wurde aber im Zusammenhang mit einer zusätzlichen Überprüfung der Dokumentation des neuartigen Fregat-SB-Boosters jedoch aufgeschoben.[1] Nach dem Ausklappen der Solarzellenausleger und dem erfolgreichen Test der Systeme an Bord wurde der Satellit für einsatzfähig erklärt. Elektro-L soll 10 Jahre lang Wetterdaten im sichtbaren und infraroten Bereich liefern und dabei sein besonderes Augenmerk auf die Sturmsysteme im Bereich Asien, Mittlerer Osten und Indischer Ozean richten. Dieses Gebiet kann der Satellit aufgrund von seiner Position auf 76° Ost sehr gut beobachten. Als Lebenserwartung für den Satelliten werden 10 Jahre angegeben.[2] Die Kameras liefern alle 30 Minuten ein Bild mit einer Auflösung von 1 km pro Pixel im sichtbaren Bereich und 4 km pro Pixel im infraroten Bereich.[3]
Satelliten dieses Typs sollen zukünftig gemeinsam mit dem 2009 gestarteten Meteor-M die Wetterbeobachtung für Russland übernehmen. Sie können von ihrer Position im geostationären Orbit ständig einen großen Teil der Erde beobachten. Da sich die Satelliten der Meteor-M-Reihe hingegen auf einer polaren Umlaufbahn in 830 km Höhe bewegen, können sie ein Gebiet mit höherer Genauigkeit jedoch nur zeitweise beim Überflug erfassen.
Elektro-L 1 ist der erste Satellit, der den neuen Satellitenbus Navigator vom Hersteller Lawotschkin nutzt. Diese soll in Zukunft vor allem für wissenschaftliche Missionen genutzt werden. Er ist sehr flexibel ausgelegt, um für möglichst viele Missionen verwendbar zu sein. So soll er sowohl für Missionen im niedrigen Erdorbit in 200 km Höhe als auch für Missionen im 1,5 Millionen Kilometer entfernten Librationspunkt L2 eingesetzt werden. Navigator hat eine Leermasse von 850–980 kg und kann bis zu 540 kg Treibstoff aufnehmen. Für die maximal 2600 kg schwere Nutzlast kann eine elektrische Leistung von 600-1150 Watt bereitgestellt werden. Mit 450 kg wiegt die Nutzlast von Elektro-L für diese Plattform damit relativ wenig. Derzeit in Entwicklung sind die Astronomiemissionen Spektr-RG, Spektr-R und Spektr-UF.[4]