Fallen Astronaut ist eine 8,5 cm große Aluminiumskulptur, die einen Raumfahrer in einem Raumanzug darstellt. Zusammen mit einer dazugehörigen Metallplatte ist es das einzige Kunstwerk auf dem Mond.
Fallen Astronaut wurde von dem belgischen Künstler Paul Van Hoeydonck geschaffen, der den Apollo-15-Astronauten David Scott bei einer Dinnerparty traf. Van Hoeydonck wurde beauftragt, eine kleine Statuette herzustellen, um jener Astronauten und Kosmonauten zu gedenken, die ihr Leben für die Teilnahme an der Erkundung des Weltraums verloren hatten. Die Bedingungen für Van Hoeydoncks Arbeit waren: Die Skulptur sollte kompakt und robust sein, um die extremen Temperaturverhältnisse auf dem Mond zu überstehen, die Statuette sollte weder einen Mann noch eine Frau darstellen, noch irgendeiner identifizierbaren ethnischen Gruppe zuzuordnen sein. Außerdem sollte Van Hoeydoncks Urheberschaft, in Vermeidung einer Kommerzialisierung des Weltraums, nicht veröffentlicht werden.
Während der Apollo-15-Mission 1971 wurde das Kunstwerk von den beiden Astronauten Dave Scott und James Irwin am Landeplatz auf dem Mond bei den Hadley-Apenninen zusammen mit einer Metallplatte aufgestellt. Die Platte enthält die Namen von acht US-amerikanischen Astronauten und von sechs sowjetischen Kosmonauten, die als aktive Raumfahrer starben:
Nachdem die Apollo-15-Mannschaft nach dem Mondflug das Kunstwerk in einer Pressekonferenz erwähnte, verlangte das National Air and Space Museum, dass eine Nachbildung für die Öffentlichkeit hergestellt werden sollte. Die Mannschaft stimmte diesem Ansinnen unter der Bedingung zu, dass dies „mit gutem Geschmack und ohne Werbung“ geschehen sollte. Im April 1972 stellte Van Hoeydonck für das Museum eine Replik des Fallen Astronaut her, die jetzt mit einer Kopie der Metallplatte zu besichtigen ist.
In einem Interview mit der belgischen Zeitung De Morgen erläuterte Van Hoeydonck, dass er dachte, die Statue sei eine Repräsentation der gesamten Menschheit auf dem Mond, nicht nur der gestorbenen Astronauten oder Kosmonauten, er wusste nicht, dass die Statue als Denkmal für die gefallenen Raumfahrer gedacht war.
In Europa stellte Van Hoeydonck ein Exemplar seiner Kleinplastik dem Dünkirchner Kunstmuseum LAAC zur Verfügung, für dessen Skulpturenpark er in einer dortigen Aluminiumhütte eine Großversion gießen ließ.