Das Fluoritgitter ist einer der wichtigsten Strukturtypen für Salze der Zusammensetzung MX2.[1] In ihm kristallisiert beispielsweise Calciumfluorid (CaF2).
Dabei bilden die Calcium-Ionen ein kubisch flächenzentriertes Gitter, bei dem die Fluorid-Ionen in den 8 Tetraederlücken liegen. Damit ist ein Fluorid-Ion tetraedrisch von 4 Calcium-Ionen umgeben und ein Calcium-Ion in Form eines Würfels von 8 Fluorid-Ionen.[2] Alternativ kann das Fluoritgitter beschrieben werden als kubisch primitive Packung von Fluorid-Ionen, in der die Hälfte der von Fluorid gebildeten Würfel durch Calcium-Ionen derart besetzt ist, dass jeder besetzte Würfel von unbesetzten umgeben ist (als dreidimensionales Analogon zu Schachbrettern).[2]
Salze der Zusammensetzung MX2 kristallisieren für gewöhnlich im Fluorit-Typ, wenn das Ionenradienverhältnis von Kation zu Anion größer als 0,732 ist. Verbindungen mit kleineren Radenverhältnissen kristallisieren meist im Rutil-Typ.[3]
Im eng verwandten anti-Fluoritgitter werden die Positionen von Kationen und Anionen vertauscht. In diesem Strukturtyp kristallisiert beispielsweise Natriumoxid (Na2O).[1]