Flying Laptop | |
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Land: | Deutschland |
Betreiber: | IRS, Uni Stuttgart |
COSPAR-Bezeichnung: | 2017-042G |
Missionsdaten | |
Masse: | ca. 120 kg |
Größe: | 60 cm x 70 cm x 90 cm |
Start: | 14. Juli 2017, 06:36 UTC |
Startplatz: | Baikonur LC 31/6 |
Trägerrakete: | Sojus 2-1a/Fregat-M |
Status: | in Betrieb |
Bahndaten | |
Umlaufzeit: | 96,6 min[1] |
Bahnneigung: | 97,6° |
Apogäum: | 613 km |
Perigäum: | 593 km |
Flying Laptop ist ein Kleinsatellit und Amateurfunksatellit, der ab 2004 am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart entwickelt wurde und am 14. Juli 2017 gestartet wurde.
Flying Laptop verfolgt vier Missionsziele: Ausbildung, Technologieerprobung, Erdbeobachtung und Schaffung von Infrastruktur.
Flying Laptop wurde von Doktoranden entwickelt und gefertigt. Durch Lehrveranstaltungen, Praktika und Abschlussarbeiten werden Studierende in das Projekt eingebunden. Wesentliche Elemente des Satellitenbusses sind Neuentwicklungen im Rahmen von Industriekooperationen, die im Rahmen der Flying Laptop Mission im All erprobt werden sollen. Große Teile der Nutzlast wurden am Institut für Raumfahrtsysteme entwickelt und sollen ebenfalls erprobt werden. Flying Laptop verfügt über zwei Kamerasysteme in verschiedenen Spektralbereichen zur Erdbeobachtung und Vegetationsanalyse. Neben einem Kontrollzentrum und einer Bodenstation mit S-Band Antennenanlage wurde am Institut für Raumfahrtsysteme ein Reinraum gebaut, in dem der Satellit integriert wurde.
Flying Laptop ist ein dreichachs-stabilisierter Satellit mit ca. 120 kg Masse und einem Volumen von 60 × 70 × 85 cm³. Zur Energiegewinnung sind drei Solarpaneele, davon zwei entfaltbar, verbaut. Die Kommunikation erfolgt im kommerziellen S-Band, Nutzlastdaten werden im nicht-kommerziellen Amateurfunk-Bereich des 13-Zentimeter-Bands übertragen. Neben optischen Nutzlasten sind ein Empfänger für Automatic Identification System (AIS) und ein Laser-Downlink Experiment verbaut.
In der ersten Phase des Fluges werden drei Bodenstationen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Kontakt mit dem Satelliten sein: Weilheim in Bayern, Inuvik in Kanada und GARS-O’Higgins in der Antarktis. Später wird hauptsächlich die Bodenstation des IRS in Stuttgart den Kontakt zum Satelliten halten. Darüber hinaus wird eine Bodenstation des Geoforschungszentrums Potsdam in Ny-Ålesund auf Spitzbergen zum zusätzlichen Empfang von Satellitendaten verwendet.[2][3][4]
Der Start erfolgte am 14. Juli 2017 von Baikonur in Kasachstan. Noch am selben Abend konnten in Deutschland die ersten Telemetriedaten empfangen werden.[5]