Geminiden[1] | |
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Aktivitätszeitraum | 4.–17. Dezember |
Aktivitätsmaximum | 14. Dezember |
Radiantenposition des Maximums |
RA: 7h 28m DE: +33° |
ZHR | 120 |
Populationsindex | 2,6 |
geozentrische Geschwindigkeit | 35 km/s |
Die Geminiden sind der stärkste Meteorstrom des Jahres mit einem Maximum um den 14. Dezember. Sein Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) liegt knapp nördlich des hellen Sterns Castor (α Geminorum) im Sternbild Zwillinge (lat. géminī), das ihnen den Namen gab.
Die Geminiden sind besonders eindrucksvoll, weil sie viele helle, typischerweise gelb-weiß leuchtende Meteore hervorbringen. Da der Radiant Mitte Dezember der Sonne am Himmel gegenübersteht, ist er während der gesamten Nacht über dem Horizont zu finden. Die Höchststellung wird kurz nach Mitternacht erreicht. Deshalb lassen sich die Geminiden im Gegensatz zu anderen Meteoren auch schon in den Abendstunden beobachten.
Die hellsten Meteore erscheinen typischerweise erst nach dem Maximum, während davor die schwächeren Objekte dominieren. Innerhalb des Meteorstroms (und damit der verursachenden Umlaufbahn der Teilchen) ist demnach eine Sortierung der Partikelgrößen erfolgt. Der Anstieg zum Maximum der Aktivität erfolgt recht langsam über mehrere Tage hinweg, der Abstieg dann aber ziemlich rasch.
Die Aktivität der Geminiden hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich erhöht und übertrifft inzwischen jene der Perseiden im August (diese werden allerdings wegen der wärmeren Jahreszeit viel häufiger beobachtet). Bei durchschnittlichen Beobachtungsbedingungen sind es am 13. und 14. Dezember etwa 30 bis 60 pro Stunde.
Im Jahr 2013 wurde im Maximum der Geminiden eine ZHR von annähernd 140 Geminiden pro Stunde registriert.[2] Im Jahr 2014 trat das Maximum am 14. Dezember gegen Mittag ein mit einer ZHR um 130.[3] In den an sich optimalen Morgenstunden war der im Osten stehende Halbmond ein kleiner Störfaktor. Im Jahr 2015 wird das Maximum am 14. Dezember um 19 Uhr MEZ erwartet, nur drei Tage nach Neumond und daher mit optimalen Beobachtungsbedingungen.[1]
Als Ursprungskörper der Geminiden, die nichts anderes sind als eine die Sonne umkreisende Staubwolke, gilt ein als Asteroid klassifizierter Himmelskörper namens (3200) Phaethon. Seine Bahn um die Sonne ähnelt abgesehen von der kurzen Umlaufszeit von lediglich 1,43 Jahren stark der eines Kometen. Es wurde verschiedentlich vermutet, dass Phaethon ein „erloschener“ Komet ist, der seine flüchtigen Bestandteile (Gas und Staub) bereits vollständig verloren hat und damit langsam "zerbröselt". Im Jahr 2013 zeigte die Auswertung von Messungen der STEREO-Raumsonden schwache Anzeichen von Materieemissionen von Phaethon. Dies und seine relativ zur Gesamtheit der Geminiden geringe Masse führten zu der Theorie, dass ein Ereignis wie z. B. ein Auseinanderbrechen von (3200) Phaethon deren Ursprung sein könnte.[4]