Lateinischer Name | Camelopardalis |
Lateinischer Genitiv | Camelopardalis |
Kürzel | Cam |
Rektaszension | 3h 15m 36s bis 14h 27m 08s |
Deklination | +52° 39′ 56″ bis +86° 05′ 51″ |
Fläche | 757 deg² Rang 18 |
Vollständig sichtbar | 90° Nord bis 4° Süd |
Beobachtungszeit für Mitteleuropa | Ganzjährig |
Anzahl der Sterne heller als 3 mag | 0 |
Hellster Stern (Größe) | β Cam (4,03) |
Meteorströme | |
Nachbarsternbilder (von Norden im Uhrzeigersinn) |
|
Quellen | IAU, |
Die Giraffe oder der Kamelopard[1] (lateinisch Camelopardalis) ist ein Sternbild des Nordhimmels.
Die Giraffe ist ein ausgedehntes aber sehr unauffälliges Sternbild und ist das ganze Jahr über zu beobachten.
Zwischen den markanten Sternbildern Großer Bär und Kassiopeia sowie den hellen Sternen Polaris (im Kleinen Bären) und Capella (im Fuhrmann) erstreckt sich eine große Fläche, die keine auffälligen Sterne enthält. In diesem Gebiet erstreckt sich die Giraffe, die nur aus Sternen der vierten, fünften oder sechsten Größenklasse zusammengesetzt ist. Der hellste Stern, β Camelopardalis, besitzt eine scheinbare Helligkeit von 4,0m.
In der Antike wurden die Sterne der Giraffe keinem Sternbild zugeordnet. Erst der niederländische Kartograf Petrus Plancius führte Camelopardalis im Jahre 1612 ein, offensichtlich, um die vermeintliche „Lücke“ am Himmel zu schließen.
Der deutsche Astronom Jacob Bartsch, ein Schwiegersohn von Johannes Kepler, übernahm das Sternbild in seinem 1624 erschienenen Planisphaerium Stellaris. Er sah darin allerdings ein in der Bibel erwähntes Reittier, auf dem Rebekka zu ihrer Hochzeit ritt. Offensichtlich glaubte Bartsch, dass es sich um ein Kamel handele.
B |
F |
Namen, andere Bezeichnungen |
mV / mag |
MV / mag |
Lj |
Spektralklasse |
---|---|---|---|---|---|---|
β | 10 | 4,03 | −3,4 | 1000 | G0 Ib | |
α | 9 | 4,26 | −7 | 7000 | O9.5 Ia | |
7 | 4,43 | −0,9 | 380 | A1 V | ||
BE | 4,47 | −3 | 1000 | M1 III | ||
γ | 4,59 | −0,5 | 340 | |||
CE | 4,60 | −5 | 2500 | A0 Ia | ||
M | 4,55 | 0,76 | 187 | K4 III | ||
BK | 4,74 | −2 | 800 | B2.5 V | ||
HR 2209 | 4,76 | 1,1 | 176 | A0 V | ||
HR 1129 | 4,78 | −2 | 800 | A3 V | ||
VZ | 4,92 | −0,9 | 470 | M4 IIIa | ||
3 | 5,05 | |||||
11 | 5,08 | |||||
43 | 5,12 | |||||
42 | 5,14 |
α Camelopardalis, ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 4,26m der dritthellste Stern in der Giraffe. Messungen des Satelliten Hipparcos ergaben eine Entfernung von 7000 Lichtjahren. Da die Parallaxenmessungen bei weit entfernten Sternen mit großen Ungenauigkeiten verbunden sind, könnte die Entfernung auch „nur“ 4.000 Lichtjahre betragen. Bei dem Stern handelt es sich um einen massereichen bläulich-weißen Überriesen.
System | m | Abstand |
---|---|---|
β | 4,03/7,4 | 81" |
11 | 5,1/6,3 | 180" |
β Camelopardalis ist ein Doppelsternsystem in 1.500 Lichtjahren Entfernung. Es besteht aus einem gelblichen Hauptstern der Spektralklasse G0 und einem weiß leuchtenden Begleitstern der Spektralklasse A5. Der Hauptstern besitzt die 7-fache Masse und die 32-fache Leuchtkraft unserer Sonne.
Das System 11 Camelopardalis ist 600 Lichtjahre entfernt. Es besteht aus einem bläulich-weißen Stern der Spektralklasse B3 und einem orangefarbenen Stern der Spektralklasse K0.
Beide Systeme können bereits mit einem kleinen Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden.
Stern | m | Periode | Typ |
---|---|---|---|
CS | kurzperiodisch Veränderlicher | ||
BE | kurzperiodisch Veränderlicher | ||
11 | RS-Canum-Venaticorum-Stern |
Messier (M) | NGC | sonstige | m | Typ | Name |
---|---|---|---|---|---|
1502 | 6,0 | Offener Sternhaufen | |||
2403 | 8,5 | Galaxie | |||
IC 342 | 8,4 | Galaxie |
NGC 1502 ist ein offener Sternhaufen in 6.800 Lichtjahren Entfernung, der von Wilhelm Herschel entdeckt wurde. In einem größeren Fernglas kann eine lockere Ansammlung von Sternen entdeckt werden. Im Teleskop zeigt sich eine Vielzahl von Sternen.
NGC 2403 ist eine Galaxie in etwa 10 Mio. Lichtjahren Entfernung. Sie kann bereits im Fernglas als nebliges Fleckchen erkannt werden. In einem größeren Teleskop kann man Andeutungen von Spiralarmen erkennen.