Koordinaten: 35° 25′ 36″ N, 116° 53′ 24″ W
Der Goldstone Deep Space Communications Complex (GDSCC), auch Goldstone Observatory genannt, ist eine Antennen-Anlage in der Mojave-Wüste im Süden Kaliforniens, USA, 60 Kilometer nördlich von Barstow.
Die Antennenanlage ist Teil des Deep Space Network (DSN), eines weltumspannenden Netzwerkes von Radioantennen, das das Jet Propulsion Laboratory für die NASA zur Kommunikation mit Raumsonden und Satelliten sowie zu radio- und radarastronomischen Forschungszwecken betreibt. Zwei weitere Anlagen sind der Madrid Deep Space Communications Complex in Spanien und der Canberra Deep Space Communication Complex in Australien.
Der Goldstone Deep Space Communications Complex wurde 1958 gegründet und erstreckt sich auf 132 Quadratkilometer des militärischen Sperrgebiets Fort Irwin.[1] Ausgewählt wurde der Standort, weil er weit entfernt von störenden Stromleitungen, Straßenverkehr, Radio- und Fernsehstationen liegt.[2] Der Name Goldstone stammt von einer verlassenen Goldmine, die sich dort befand. Der Komplex verfügt über ein eigenes Straßennetz, eine Flugzeuglandebahn, eine eigene Energieversorgung mit Dieselgeneratoren und ein Mikrowellen-Kommunikationsnetz zur Übertragung von Daten zwischen den Antennen und dem Kontrollzentrum.[1] Es gib ein Besucherzentrum und Schulungseinrichtungen. Im Rahmen von Führungen kann die Einrichtung besucht werden.
Die größte Parabolantenne in Goldstone DSS 14 wurde 1966 in Betrieb genommen und war die erste 64-Meter-Antenne des DSN. Ihr Parabolspiegel wurde Ende der 1980er Jahre von 64 auf 70 Meter Durchmesser vergrößert, um einen besseren Empfang der Daten von der Raumsonde Voyager 2 während ihrer Passage des äußersten Planeten Neptun zu gewährleisten. Anfang der 1990er-Jahre wurde das Goldstone Observatory auch für das Suchprogramm SETI verwendet.[3] Ende 2010 nahm die Anlage nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten, wobei auch die 3200 Tonnen schwere Antenne angehoben werden musste, wieder den Regelbetrieb auf.[4]
Während die anderen beiden DSN Komplexe jeweils eine 70-m- und drei 34-m-Antennen haben, hat Goldstone eine 70-m- und vier 34-m-Antennen für das DSN. Wenn Antennen zeitweise nicht für die Kommunikation mit Raumschiffen gebraucht werden, können sie für Radioastronomie eingesetzt werden. Die Antennen können parallelgeschaltet werden, um höhere Datenraten oder bessere Signalqualität zu ermöglichen. Eine Parallelschaltung von DSS 24, 25 und 26 entspricht in der Funktionalität einer 70-Meter-Antenne. Die Antennen tragen ihren Namen nach der ersten Weltraummission oder dem ersten Einsatzbereich, an dem sie teilnahmen und sind nummeriert in der Reihenfolge, in der sie in Betrieb genommen wurden. Pioneer (DSS 11) war die erste Antenne des Komplexes und wurde 1981 außer Betrieb genommen. Sie ist heute vom Innenministerium klassifiziert als National Historic Landmark.
Antennen des Goldstone Deep Space Communications Complexes | ||||||
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Name | Durchmesser | Aktiviert | Deaktiviert | Up[5] | Down | Beschreibung |
DSS 11 – "Pioneer" | 26 m | 1958 | 1981 | Nationaldenkmal | ||
DSS 12 – "Echo" | 26 m
34 m (26 m) |
1960
1961 |
1961
2012 |
Die erste 26-m-Antenne wurde 1961 versetzt und zu DSS 13 – "Venus".
1961 kam eine zweite 26-m-Antenne, 1979 erweitert auf 34 m. 1996 vom DSN umgewidmet für Schulungszwecke. 2012 deaktiviert.[6] | ||
DSS 13 – "Venus" | 26 m
34 m |
1962
1991 |
1991 |
Die ursprüngliche DSS-12-Antenne konnte als erste die Venus mit Radarwellen erfassen. Reserviert für Forschung und Entwicklung von starken Transmittern und hochempfindlichen Empfängern.[7] Die 26-m-Antenne wurde 1991 durch eine 34-m-Antenne ersetzt. | ||
DSS 14 – "Mars" | 70 m (64 m) | 1966 | S, X | S, X | 1988 auf 70 m ausgebaut zur Unterstützung von Vojager 2 beim Vorbeiflug an Neptun. 2010 modernisiert. | |
DSS 15 – "Uranus" | 34 m | 1984 | S, X | S, X | ||
DSS 16 – "Apollo" | 26 m | 1966 | extended
downtime |
Der Zustand "extended downtime" bedeutet sie wird normalerweise nicht mehr benutzt, könnte aber wieder eingesetzt werden. | ||
DSS 24, 25, 26 – "Apollo" | 34 m | 1992–1996 | The Beam Wave Guide Cluster. Drei 34-m-Antennen. Ein System von Reflektoren leitet die Wellen in den Unterbau, wo diverse Empfänger gekühlt und geschützt vor Witterung eingesetzt werden können. | |||
DSS 24 | 34 m | S | S, Ka | |||
DSS 25 | 34 m | X, Ka | X, Ka | |||
DSS 26 | 34 m | X, | X, Ka | |||
DSS 27, 28 – "Gemini" | 34 m | 1994 | Doppelanlage (Gemini = Zwillinge) von zwei 34-m-Antennen, ursprünglich für militärische Nutzung gebaut, 1994 zur zivilen Nutzung übergeben. |