Neptun IX (Halimede) | |
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Vorläufige oder systematische Bezeichnung | S/2002 N 1 |
Zentralkörper | Neptun |
Eigenschaften des Orbits | |
Große Halbachse | 16.589.670 km |
Periapsis | 12.261.810 km |
Apoapsis | 20.917.520 km |
Exzentrizität | 0,2608764 |
Bahnneigung zum Äquator des Zentralkörpers | 99,06° |
Bahnneigung zur Ekliptik | 111,87514° |
Umlaufzeit | 1879,34 d |
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit | 0,56 km/s |
Physikalische Eigenschaften | |
Albedo | ≈ 0,16 |
Scheinbare Helligkeit | 24,5 mag |
Mittlerer Durchmesser | ≈ 62 km |
Masse | ≈ 8,9920 · 1016 kg |
Mittlere Dichte | ≈ 1,5 g/cm³ |
Fallbeschleunigung an der Oberfläche | ≈ 0,0065 m/s² |
Fluchtgeschwindigkeit | ≈ 19,85 m/s |
Entdeckung | |
Entdecker |
Matthew J. Holman et al. |
Datum der Entdeckung | 14. August 2002 |
Anmerkungen | Möglicherweise ein abgesprengtes Fragment von Nereid |
Halimede (auch Neptun IX) ist der zehntinnerste und innerste der äußeren retrograden irregulären Monde des Planeten Neptun. Er ist womöglich durch eine Kollision von Neptuns drittgrößtem Mond Nereid mit einem anderen Körper entstanden.
Halimede wurde am 14. August 2002 durch ein Team bestehend aus Matthew J. Holman, John J. Kavelaars, Tommy Grav, Brett J. Gladman, Wesley C. Fraser, Dan Milisavljevic, Philip D. Nicholson, Joseph A. Burns, Valerio Carruba, Jean-Marc Petit, Philippe Rousselot, Oliver Mousis, Brian G. Marsden und Robert A. Jacobson auf Aufnahmen vom 14. August bis zum 4. September 2002 sowie vom 10. August 2001 zusammen mit Sao und Laomedeia entdeckt. Die Aufnahmen wurden durch das 4.0-Meter Blanco Teleskop am Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile sowie dem 3.6-Meter Canada-France-Hawaii Telescope in Hawaii angefertigt. Mehrere Aufnahmen wurden digital kombiniert, bis die Monde im Gegensatz zu den strichförmigen Sternen punktförmig erschienen. Die Entdeckung wurde am 13. Januar 2003 bekannt gegeben; der Mond erhielt zunächst die vorläufige Bezeichnung S/2002 N 1.
Am 3. Februar 2007 wurde der Mond dann nach Halimede (griechisch für „Meeresherrscherin“), einer der etwa 50 Nereiden aus der griechischen Mythologie benannt.
Halimede umkreist Neptun auf einer retrograden, sehr elliptischen Bahn zwischen 12.261.800 und 20.917.500 km Abstand zu dessen Zentrum (Große Bahnhalbachse 16.589.700 beziehungsweise 669,911 Neptunradien). Die Bahnexzentrizität beträgt 0,2608764. Es ist möglich, dass die Bahnparameter variabel sind, da die Exzentrizität auch mit 0,5711, die Bahnneigung (gegenüber der Ekliptik) mit 134,101° und die Große Bahnhalbachse zwischen 15,728 und 16,611 Millionen km angegeben wird. In diesem Fall würde Halimede Neptun sogar näher kommen als die Apheldistanz von Nereid und ihre Bahn schneiden. Die Bahn ist 99.06° gegenüber dem Äquator von Neptun geneigt.
Die Umlaufbahn des nächstinneren Mondes Nereid ist im Mittel etwa 11 Millionen km von Halimedes Orbit entfernt, die Entfernung der Bahn des nächstäußeren Mondes Sao beträgt im Mittel etwa 5,6 Millionen km.
Halimede umläuft Neptun in rund 1.879 Tagen 8 Stunden und 10 Minuten beziehungsweise rund 5,149 Erdjahren, also länger als die vier inneren Planeten und der Zwergplanet Ceres um die Sonne benötigen.
Halimede hat einen Durchmesser von geschätzten 62 km, beruhend auf dem für sie angenommenen Rückstrahlvermögen von 16 %. Die Oberfläche ist damit relativ dunkel. Ihre Dichte wird auf 1,5 g/cm3 geschätzt. Damit dürfte der Mond zum überwiegenden Teil aus Wassereis zusammengesetzt sein; die Oberfläche von Halimede erscheint im sichtbaren Licht grau.
Zunächst wurde angenommen, dass der Mond ein eingefangener Asteroid ist. Da Halimede eine ähnliche Farbe wie Nereid aufweist (die sich jedoch möglicherweise aus dem Urnebel im Neptunsystem gebildet hat), und da die Kollisionswahrscheinlichkeit der beiden Körper in der Zeitspanne der Existenz des Sonnensystems mit 41 % angegeben wird, nehmen viele Wissenschaftler an, dass Halimede ein abgesprengtes Fragment von Nereid sein könnte. Bedingt durch die große Distanz zu Neptun und gravitative Störungen durch die Sonne und andere Faktoren könnte der Mond möglicherweise auch (wieder) in eine heliozentrische Umlaufbahn gelangen.
Aufgrund der großen Distanz zu Neptun und der schwachen Helligkeit von 24,5 mag, die 1:4.760.000 gegenüber dem Zentralplaneten beträgt, wurde Halimede beim Vorbeiflug von Voyager 2 1989 nicht gefunden. Seit der Entdeckung 2002 konnte Halimede nur durch erdgebundene Teleskope beobachtet werden und dabei ihre Bahnelemente und ihre Helligkeit bestimmt werden.