Hase (Sternbild)

Hase (Sternbild)

Sternbild
Hase
Legende
Lepus constellation map complemented.png
Karte des Sternbilds Hase
Lateinischer Name Lepus
Lateinischer Genitiv Leporis
Kürzel Lep
Rektaszension 455024h 55m 02s bis 612526h 12m 52s
Deklination 1728356−27° 16′ 44″ bis 1895150−10° 48′ 50″
Fläche 290 deg²
Rang 51
Voll­stän­dig sicht­bar 63° Nord bis 90° Süd
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europa Winter
Anzahl der Sterne heller als 3 mag 2
Hellster Stern (Größe) Arneb (2,58)
Meteorströme
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Quellen IAU,

Der Hase (lateinisch Lepus) ist ein Sternbild in der Nähe des Himmelsäquators.

Beschreibung

Das Sternbild Hase, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann

Der Hase kann südlich des auffälligen Orion gefunden werden. Von Deutschland aus gesehen steht er im Winter relativ tief über dem Südhorizont.

Zwei seiner Sterne sind heller als die 3. Größenklasse.

Im Hasen befindet sich der Kugelsternhaufen M 79.

Geschichte

Der Hase gehört zu den klassischen 48 Sternbildern der Antike, die von Ptolemäus erwähnt werden.

Mythologie

Im alten Ägyptern stellte das Sternbild den Totengott Anubis dar, eine menschliche Gestalt mit Hundekopf. Einer anderen Deutung nach handelte es sich um das Boot des Gottes Osiris.

Die Deutung des Sternbildes als Hase bei den antiken Griechen geht wahrscheinlich auf den benachbarten Himmelsjäger Orion und den Großen Hund zurück. Jede Nacht wird der Hase vom Großen Hund über den Himmel gehetzt.

Himmelsobjekte

Sterne

B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse
α 11 Arneb, Arnab 2,58m 1200 F0 Ib
β 9 Nihal, Nibal 2,81m 160 G5 II
μ 5 3,0 bis 3,4m 200 B9 III
ε 2 3,19m 150 K5 III
ζ 14 Zeta Leporis 3,55m 70,5 A2 IV-V(n)
γ 13 Gamma Leporis 3,59m 29,3 F6V + G5
η 16 Eta Leporis 3,72m 49,1 F2 V
δ 15 3,76m 150 G8 III
λ 4,29m
κ 4,36m 250 B8 + F1
ι 4,45m
θ 4,67m
17 4,92m
19 5,28m
ν 5,25m
R, Karmesinstern, Hinds Purpurstern 5,5 bis 11,7m
10 5,53m
1 5,74m
12 5,88m
Gliese 229 8,14m M1 V + T6 V

α Leporis ist ein etwa 1200 Lichtjahre entfernter Überriese der Spektralklasse F0 Ib. Es handelt sich um einen Stern mit der 10-fachen Masse, dem 75-fachen Durchmesser und der 13.000-fachen Leuchtkraft unserer Sonne. Der Name Arneb leitet sich vom arabischen „al-arnab“ für „der Hase“ ab.

β Leporis ist 159 Lichtjahre entfernt. Er ist ein gelblich leuchtender Riesenstern der Spektralklasse G4 II. Der Name Nihal stammt ebenfalls aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „Kamele die ihren Durst löschen“.

ζ Leporis ist ein weiß-bläulicher Hauptreihenstern im Übergang zu einem Unterriesen. Er ist gegenwärtig 70,5 Lichtjahre entfernt; vor 861.000 Jahren kam er durch seine Eigenbewegung jedoch vermutlich bis auf 4,17 Lichtjahre an die Sonne heran, etwas näher als heute Alpha Centauri. 2001 wurde ein ausgedehnter Asteroidengürtel um den Stern nachgewiesen, dessen Masse die des Hauptgürtels im Sonnensystem um mehr als das 200-fache übertrifft.

Der Stern Gliese 229 ist mit einer Entfernung von 19 Lichtjahren einer der nächsten Nachbarn unserer Sonne. Es handelt sich um einen Roten Zwergstern der Spektralklasse M1 V. Zu seiner Beobachtung benötigt man mindestens ein Prismenfernglas. 1998 wurde ein Begleitstern entdeckt, ein Brauner Zwerg mit der 20- bis 50-fachen Masse des Planeten Jupiter.

Doppelsterne

System Größen Abstand
γ 3,6/6,2m 97"
κ Lep 4,4/7,3m 2,6"

γ Leporis ist ein Doppelsternsystem in nur 29,3 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten können bereits mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden.

Veränderliche Sterne

Stern Größe Periode Typ
μ Lep 3,0m bis 3,4m ca. 2 Tage halbregelmäßig Veränderlicher
RX Lep 5,0 bis 7,0m unregelmäßig unregelmäßig Veränderlicher
R 5,5 bis 11,7m 430 Tage Mira-Stern

Der 200 Lichtjahre entfernte μ Leporis ist ein veränderlicher Stern, dessen Helligkeit mit einer Periode von etwa 2 Tagen um 0,2 Größenklassen schwankt.

Der 500 Lichtjahre entfernte RX Leporis ändert seine Helligkeit ohne erkennbare Periode.

R Leporis ist ein ca. 800 Lichtjahre entfernter Stern vom Typ Mira, der seine Helligkeit mit einer Periode von etwa 430 Tagen stark verändert. Er gehört der Spektralklasse C7,6e an und ist eines der rötlichsten Objekte am Nachthimmel.[1] Mitunter wird er auch als „Karmesinstern“ oder „Hinds Purpurstern“ (benannt nach dem britischen Astronomen John Russel Hind, der seine Veränderlichkeit beschrieb) bezeichnet. Während des Helligkeitsmaximums kann er mit bloßem Auge gesehen werden. Für die Beobachtung der beeindruckenden Farbe ist allerdings ein Teleskop erforderlich.

Messier- und NGC-Objekte

Messier (M) NGC sonstige Größe Typ Name
79 1904 8m Kugelsternhaufen

Im Hasen befindet sich der 40.000 Lichtjahre entfernte Kugelsternhaufen M79. Bereits im Fernglas erscheint er als nebliges Fleckchen. In einem mittleren Teleskop kann der Randbereich in Einzelsterne aufgelöst werden. Er ist von Deutschland aus allerdings schwierig zu beobachten, da er tief am Himmel steht.

Literatur

  • Wilhelm Gundel: Lagoos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XII,1, Stuttgart 1924, Sp. 458–461.

Einzelnachweise

Siehe auch

Weblinks

Commons: Sternbild Hase – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien