Heinz Oberhummer (* 19. Mai 1941 in Bischofshofen, Salzburg; † 24. November 2015 in Wien[1]) war ein österreichischer Physiker und außerordentlicher Universitätsprofessor.
Heinz Oberhummer wuchs im Bundesland Salzburg als Sohn des „Oberlehrers Oberhummer in Obertauern“ auf. Dieser unterrichtete seinen Bruder und ihn in einer einklassigen Volksschule mit insgesamt nur acht Kindern.[2] Später studierte er Physik an der Karl-Franzens-Universität Graz und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Oberhummer starb im November 2015 im Alter von 74 Jahren in einem Wiener Krankenhaus an den Folgen einer Lungenentzündung. Seinem Wunsch entsprechend wurde sein Körper der Wissenschaft zur Verfügung gestellt.
Oberhummer war außerordentlicher Professor für Theoretische Physik am Atominstitut der Technischen Universität Wien. Sein Hauptforschungsgebiet waren Prozesse der Nukleosynthese. Er beschäftigte sich auch mit Fragestellungen zur Feinabstimmung der Naturkonstanten. So gelang es ihm zusammen mit Attila Csótó und Helmut Schlattl, quantifizierbare Aussagen herzuleiten, indem die kosmologische Feinabstimmung der grundlegenden Kräfte im Universum bei der Entstehung von Kohlenstoff und Sauerstoff im Drei-Alpha-Prozess in Roten Riesen untersucht wurde.[3]
Er war Initiator von {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), einer Konferenzserie auf dem Gebiet der nuklearen Astrophysik, die seit 1990 weltweit alle zwei Jahre in einem anderen Land stattfindet.
Ein besonderes Anliegen war ihm die Popularisierung wissenschaftlicher Inhalte, insbesondere mit Hilfe der neuen Medien. So entwickelte er webbasierte Lern- und Informationssysteme und koordinierte von der Europäischen Kommission geförderte Bildungsprojekte, wie zum Beispiel Cinema and Science.
Seit 2007 war Oberhummer gemeinsam mit dem Physiker Werner Gruber und dem Kabarettisten Martin Puntigam Gestalter und Präsentator des Wissenschaftskabaretts Science Busters. Mit den Science Busters versuchte er Naturwissenschaft in verständlicher, unterhaltsamer und spannender Weise darzustellen. Oberhummer war außerdem als „Science Buster“ in einer wöchentliche Radiokolumne inklusive Podcast im Jugendradiosender FM4 des ORF zu hören. Seit 2011 wurden ihre Shows als Fernsehsendung im Rahmen der Donnerstag Nacht und DIE.NACHT in ORF eins gesendet. Seit Oberhummers Tod führt Martin Puntigam die „Science Busters“ in neuer Besetzung fort. Gemeinsam mit Werner Gruber hat Oberhummer in zwei Werbevideos der Volkshochschule Wien einen Klingonen dargestellt, um die Vielfältigkeit des Sprachangebots der VHS zu verdeutlichen.[4][5]
Heinz Oberhummer war im wissenschaftlichen Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung und im Wissenschaftsrat der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften und des Freidenkerbunds Österreichs.[6] Er war bis Mai 2011 Vorsitzender des Zentralrats der Konfessionsfreien sowie bis Mai 2010 Vorsitzender der Gesellschaft für kritisches Denken, der österreichischen Regionalgruppe der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften. Er gehörte zu den Initiatoren der Initiative gegen Kirchenprivilegien[7] und war seit dem 21. Juni 2011 Obmann der Initiative Religion ist Privatsache.
Im Jänner 2014 wurde die Errichtung des Vereins „Letzte Hilfe – Verein für selbstbestimmtes Sterben“ bei der Landespolizeidirektion Wien angezeigt. Die Behörde gestattete die Gründung nicht. Gegen die Untersagung führten Oberhummer und Eytan Reif Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht Wien, letztlich mit dem Ziel, die Gesetzeslage in Richtung pro Suizidhilfe zu verändern.[8]
Vorlage:Infobox Ehrung
Nach Oberhummers Tod der nach ihm benannte Heinz Oberhummer Award für Wissenschaftskommunikation ins Leben gerufen. Der Preis wird jährlich von den Science Busters, dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (bis 2019 Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung), der TU Wien, der Universität Graz, der Stadt Wien, FM4 und dem ORF an nationale und internationale Wissenschaftskommunikatoren verliehen.
Der Oberhummer Award ist mit 20.000 Euro dotiert, die Trophäe ist ein Glas Alpakakot. Die Preisverleihung findet im Wiener Stadtsaal statt und wird auf ORF 1 übertragen.[9][10][11]
Jahr | Preisträger[11] | Beschreibung |
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2016 | James Randi | Kanadisch-US-amerikanischer Widerleger von paranormalen Behauptungen |
2017 | Giulia Enders | Deutsche Ärztin und Autorin |
2018 | Adam Savage | US-amerikanischer Myth Buster |
2019 | No Such Thing as a Fish James Harkin, Andrew Hunter Murray, Anna Ptaszynski und Dan Schreiber |
Englischer Wissenschaftspodcast |
2020 | Mai Thi Nguyen-Kim | Deutsche Chemikerin, Wissenschaftsjournalistin und YouTuberin |
2021 | Coronavirus-Update Korinna Hennig, Katharina Mahrenholtz, Beke Schulmann, Christian Drosten und Sandra Ciesek |
Deutscher Podcast über die COVID-19-Pandemie |
Personendaten | |
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NAME | Oberhummer, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 19. Mai 1941 |
GEBURTSORT | Bischofshofen |
STERBEDATUM | 24. November 2015 |
STERBEORT | Wien |