Das Forschungsflugzeug „High Altitude and Long Range Research Aircraft“ (Abk.: HALO) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) dient zur wissenschaftlichen Untersuchung der Erdatmosphäre. Es handelt sich dabei um ein für große Höhen und lange Flugdistanzen umgebautes Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Gulfstream G550. Ein wesentlicher Umbauschritt wurde am 3. Dezember 2007 fertiggestellt; HALO ist seit dem 24. Januar 2009 in Oberpfaffenhofen stationiert[1].
Mit einer maximalen Reiseflughöhe von 15.545 Metern, einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 0,885, einer Flugdauer von 10 Stunden, einer Nutzlast von drei Tonnen und einer Reichweite bis zu 12.501 Kilometern übertrifft HALO alle bisher existierenden Flugzeuge dieser Art.
HALO soll vor allem in der Troposphäre und der unteren Stratosphäre Messungen durchführen und für Erdbeobachtungen eingesetzt werden. HALO soll einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Ozonproblematik und dem Austausch von Luftschadstoffen leisten, indem es dafür bedeutsame Höhenschichten der Atmosphäre erreicht. Am 20. August 2012 startete der Halo zum ersten Forschungsflug und löst damit das bisherige Forschungsflugzeug des DLR, einer umgebaute Dassault Falcon 20E, ab.[2][3] Das Flugzeug ist am Flugplatz des DLR in Oberpfaffenhofen stationiert.
Die Umbauten wurden seit 2006 bei der RUAG Aerospace Services in Oberpfaffenhofen, die endgültige Zulassung beim Hersteller Gulfstream durchgeführt. Dazu wurden mehr als 20 zusätzliche Öffnungen für optische und chemische Messsysteme in den Rumpf geschnitten. In der Kabine wurde Platz für bis zu 15 Gestelle für Messsysteme geschaffen.[4] Neben drei Mann Besatzung finden je nach Kabineneinbau noch vier bis acht Operateure Platz.
Die Entwicklungskosten von 74 Mio € werden mit 48 Mio € zum größten Teil durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) getragen, der Rest durch den Freistaat Bayern, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, dem Forschungszentrum Jülich (FZJ), dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem DLR.[2]