Hochgeschwindigkeitswolke

Hochgeschwindigkeitswolke

Hochgeschwindigkeitswolken (auch HVC, für High Velocity Cloud) sind ein astronomisches Phänomen. Sie bestehen aus neutralem Wasserstoff und befinden sich im galaktischen Halo und im intergalaktischen Medium. Ihre genaue Entfernung ist noch nicht gut bekannt, auch ist ihre Entstehung noch umstritten.

Details

Ein wesentliches Charakteristikum dieser Gaswolken ist, dass sich ihre Bewegung in keiner Weise mit der galaktischen Rotation vereinbaren lässt. Sie bewegen sich auf anderen Bahnen und mit höheren Geschwindigkeiten als die übrige Materie der Milchstraße. HVCs bestehen hauptsächlich aus neutralem Wasserstoff und besitzen eine geringere Metallizität als interstellare Wolken in der Milchstraße.

Der Ursprung der Hochgeschwindigkeitswolken ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass sie Überreste aus der Entstehungszeit der Milchstraße bzw. der anderen Galaxien darstellen oder Fragmente von Satellitengalaxien sind, die durch gravitative Wechselwirkung bei der Verschmelzung mit unserer Galaxis herausgerissen wurden.

Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen drei Typen von Hochgeschwindigkeitswolken:

Bekannte Hochgeschwindigkeitswolken

  • Magellanscher Strom: Eine Wasserstoffbrücke, die die Magellanschen Wolken untereinander und mit der Milchstraße verbindet.
  • Complex H: Eine kompakte HVC, die sich entgegengesetzt zur Rotation der Milchstraße bewegt und für den Überrest einer Satellitengalaxie gehalten wird.[1]
  • Smith-Wolke
  • HVC 127-41-330: Die erste bekannte HVC, die nicht mit unserer Galaxis assoziiert ist und sich in etwa 2,3 Mio Lichtjahren Entfernung befindet. Sie wird mittlerweile für eine sogenannte Dunkle Galaxie gehalten.[2]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kosmisches Galaxiefutter, extrasolar-planets.com
  2. Starless galaxy hides in the dark, NewScientist, 18. Oktober 2003

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