Inmarsat plc
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Rechtsform | Public Limited Company |
ISIN | GB00B09LSH68 |
Gründung | 1979 als UN-Organisation 1999 privatisiert |
Sitz | London, Vereinigtes Königreich |
Leitung | Andrew Sukawaty (Chairman)[1] Rupert Pearce (CEO)[1] |
Mitarbeiterzahl | über 1.600[2] |
Umsatz | 1,338 Mrd. US-Dollar[2] |
Branche | Satellitenkommunikation |
Website | www.inmarsat.com |
Stand: 31. Dezember 2012 |
Inmarsat ist ein britisches Unternehmen, das einen Mobilfunkdienst über Satelliten betreibt, der die Erdoberfläche weitgehend abdeckt.[3] Es ist an der London Stock Exchange börsennotiert und Mitglied im FTSE 100 Index.
Inmarsat ist aus der internationalen Organisation INMARSAT (Internationale Seefunksatelliten-Organisation, BGBl. 1979 II S. 1081, 1082) hervorgegangen. Diese wurde 1979 durch Übereinkommen von Vertragsstaaten der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) der Vereinten Nationen als „International Maritime Satellite Organization“ zu dem Zweck gegründet, das zur Verbesserung der Nachrichtenverbindungen für die Schifffahrt erforderliche Weltraumsegment zur Verfügung zu stellen und dadurch zur Verbesserung der Seenot- und Sicherheitsfunkverbindungen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See, der Leistungsfähigkeit und des Einsatzes der Schiffe, der öffentlichen Seefunkdienste und der Funkortungsmöglichkeiten beizutragen (Art. 3 Abs. 1 des Übereinkommens). Davon profitierten insbesondere Bereiche, die nicht durch Kurz- oder Mittelwellen-Funk abgedeckt wurden. Die Tätigkeit der Organisation wurde auf friedliche Zwecke beschränkt (Abs. 3).
Zunächst mietete Inmarsat Satelliten an. Seit 1983 betreibt sie eigene Satelliten, die sie über mehr als 20 Bodenstationen steuert. Im Dezember 1994 wurde die Bezeichnung „INMARSAT“ in „Inmarsat“ geändert; damit ging eine Namensänderung der Organisation in „International Mobile Satellite Organization“ einher.[4] Im April 1999 wurde Inmarsat als „Inmarsat plc“[5] privatisiert und unter die Aufsicht der internationalen Organisation International Mobile Satellite Organization (IMSO) gestellt. Seit Juni 2005[5] ist das Unternehmen börsennotiert.
Neben kommerziellen Diensten zur satellitengestützten Telefonie und Datenübertragung (Internetanbindung, Fax, Telexdiensten etc.) bietet Inmarsat auch Seenotkommunikationsdienste (GMDSS) an. Die Inmarsat-Satelliten werden auch für die Flugsicherung (FANS) in abgelegenen Regionen eingesetzt. Seit 1996 sind einige Inmarsat-Satelliten mit Transpondern ausgestattet, um die satellitengestützte Positionsbestimmung (GPS oder Galileo) zu verbessern (EGNOS).
Inmarsat nutzt eine Satellitenflotte bestehend aus mehreren geostationären Satelliten, d.h., die Position der Satelliten am Himmel ist immer gleich. Mit drei geostationären Satelliten kann eine Netzabdeckung realisiert werden, die fast die ganze Erdoberfläche umfasst. Einzig die beiden Polarregionen werden nicht mit Inmarsat-Diensten versorgt.
In der nachfolgenden Tabelle werden nur die aktiv genutzten Inmarsat-Satelliten aufgelistet:
Satellit | Netzabdeckung | Position | Trägerrakete | Startzeitpunkt UTC | Dienste/Notizen |
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5. Generation Inmarsat-Satelliten | |||||
Inmarsat-5 F1 | Asien-Pazifik | 63° Ost | Proton-M/Briz-M | 08.12.2013 | Global Xpress network [6] |
Inmarsat-5 F2 | Amerika, Atlantik | 55° West | Proton-M/Briz-M | 01.02.2015 | Global Xpress network |
Inmarsat-5 F3 | Pazifik | 179,6° Ost | Proton-M/Briz-M | 28.08.2015 | Global Xpress network |
Inmarsat-5 F4 | Falcon 9 | 15.05.2017 | Global Xpress network | ||
4. Generation Inmarsat-Satelliten | |||||
Inmarsat-4 F1 | Asien-Pazifik | 143.5° Ost | Atlas V (431) | 11.03.2005 | BGAN |
Inmarsat-4 F2 | Europa, Mittleren Osten, Afrika (EMEA) | 25° Ost | Zenit | 08.11.2005 | BGAN, EGNOS |
Inmarsat-4 F3 | Amerika | 98° West | Proton-M/Briz-M | 18.08.2008 | BGAN |
Inmarsat-4A F4 | Europa, Mittleren Osten, Afrika (EMEA) | 25° Ost | Ariane 5 ECA | 25.07.2013 | BGAN (Alphasat) |
3. Generation Inmarsat-Satelliten | |||||
Inmarsat-3 F1 | Indischer Ozean | 64.5° Ost | Atlas IIA | 03.04.1996 | diverse ältere Dienste |
Inmarsat-3 F2 | Östlicher Atlantik | 15.5° West | Proton-K D-1-E | 06.09.1996 | EGNOS, diverse ältere Dienste |
Inmarsat-3 F3 | Pazifik | 178° Ost | Atlas IIA | 18.12.1996 | diverse ältere Dienste |
Inmarsat-3 F4 | Westlicher Atlantik | 54° West | Ariane 44L (V97) | 03.06.1997 | diverse ältere Dienste |
Inmarsat-3 F5 | Europa, Mittleren Osten, Afrika (EMEA) | 25° Ost | Ariane 44LP (V105) | 04.02.1998 | Vermietet an nicht-Inmarsat-Dienste |
Die Satelliten der Reihe Inmarsat 4 wurden für die Erweiterung von Inmarsats satellitengestütztem Breitbandnetzwerk Broadband Global Area Network (BGAN) entwickelt, welches seinen Nutzern weltweit mobile Sprach- und Breitband-Datenkommunikation zu Land, zu Wasser und in der Luft in hoher Qualität ermöglicht.[7] Die Satelliten können für diesen Zweck mit ihrer 9 m großen Antenne einzeln steuer- und programmierbare 19 großräumige und 200 eng begrenzte Sende- und Empfangsbereiche bilden. Sie wurden von EADS Astrium auf Basis des Satellitenbusses Eurostar-3000GM hergestellt. Der quaderförmige Grundkörper hat eine Größe von 7,0 m × 2,9 m × 2,3 m und ist mit zwei Solarzellenauslegern von 45 m Spannweite und 14 kW Leistung ausgestattet. Als Solarzellenmaterial kommt eine Kombination aus Silizium und Galliumarsenid zu Einsatz. Für Antrieb und Lageregelung verfügen die Satelliten sowohl über chemische als auch Ionentriebwerke.[8] Die Auslegungslebensdauer liegt bei 13 Jahren[veraltet].[9]
Im Laufe der Zeit hat Inmarsat verschiedene Dienste entwickelt:
Mit Inmarsat 4 werden unter unterschiedlichen Bezeichnungen Breitbanddienste für land-, see- und luftgestützte Kommunikation angeboten. Für diese besteht durch die drei I-4 Satelliten weltweite Abdeckung, mit Ausnahme der Polkappen:
Die ITU hatte Inmarsat die internationalen Vorwahlen +870 bis +874 zugewiesen. Ursprünglich waren die Vorwahlen +871 bis +874 nur die Zugangskennziffern für die vier Satelliten:
Von 2005 bis Ende 2008 arbeitete Inmarsat daran, alle Teilnehmer unter der seit Anfang 2009 weltweit eindeutigen Vorwahl +870 (englisch Single Network Access Code, SNAC) und einer 9-stelligen Teilnehmernummer zu erreichen.[15] Der von der ITU zugewiesene Mobile Network Code (MNC) ist 901-11.[16]