Das deutsche Institut für Hochenergiephysik (IfH) in Zeuthen war das Labor für Hochenergiephysik der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und gehörte als Institut zur Forschungsgemeinschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW).
Die Gründung des Instituts geht auf den Reichspostminister Wilhelm Ohnesorge zurück, der dort während des Zweiten Weltkriegs ein Kernphysikalisches Institut des Reichspostministeriums einrichten ließ.
Nach dem Krieg und der teilweisen Demontage wichtiger technisch-wissenschaftlicher Geräte und Komponenten in die Sowjetunion bildete das Labor für die Wissenschaft der DDR einen Ausgangspunkt für Forschungen auf dem Gebiet der Höhenstrahlung. In der Folgezeit etablierte sich das Institut zusehends, es bildeten sich vielfältige Kooperationen mit anderen, internationalen Hochenergiephysik-Instituten weltweit, so auch zum Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg (in der Bundesrepublik Deutschland).
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das IfH 1991 aufgelöst und schließlich am 1. Januar 1992 Teil des DESY und bildet seitdem neben Hamburg dessen zweiten Standort. Forschungsschwerpunkte sind die experimentelle und theoretische Elementarteilchenphysik, aber auch die Astroteilchenphysik und die Entwicklung von Elektronenquellen für Teilchenbeschleuniger. Seit 2011 wird der Zeuthener Campus des DESY zu einem weltweit sichtbaren Zentrum der Astrophysik profiliert.
Koordinaten: 52° 20′ 42,9″ N, 13° 37′ 59,5″ O