Irreguläre Galaxie

Irreguläre Galaxie

Große Magellansche Wolke

Irreguläre Galaxien, d. h. unregelmäßige Galaxien, haben weder klare Strukturen noch Symmetrien:

Irreguläre Galaxien haben stattdessen mehrere, unregelmäßig verteilte kleinere Verdichtungen. Sie lassen sich daher nicht in die Hubble-Sequenz einreihen, sondern bilden eine Sonderklasse, die mit Ir oder Irr (engl.) abgekürzt wird. Die bekanntesten Vertreter dieser Art sind die beiden Magellanschen Wolken.

Eigenschaften

Irreguläre Galaxien besitzen sehr viel weniger Masse (zwischen 700 Mio. und 130 Mrd. Sonnenmassen[1]) und ein deutlich geringeres Gravitationsfeld als reguläre Galaxien, außerdem sind sie im Mittel leuchtschwächer. Irreguläre Galaxien machen etwa 4 Prozent aller Galaxien aus.[2]

Irreguläre Galaxien enthalten viel Gas und Staub und junge Sterne, die sehr unregelmäßig verteilt sind. Die meisten älteren Sterne sind häufig in einer regelmäßigeren, abgeplatteten Struktur verteilt und rotieren wie in Spiralgalaxien.

Entstehung

NGC 1569, eine irreguläre Zwerggalaxie mit heftigen Starbursts

Grundsätzlich sind mehrere unterschiedliche Entstehungsszenarien bekannt/vorstellbar:

  • Primordiales Gas fällt in einen relativ flachen von Dunkler Materie geschaffenen gravitativen Potentialtopf und bildet verteilte erste chaotische kleine Sternentstehungsgebiete (Blue compact dwarf galaxies: blaue kompakte Zwerggalaxien).
  • Reguläre Galaxien in Galaxienhaufen werden durch die Gezeitenkräfte größerer Galaxien verformt.
  • Zwei kleinere Galaxien verschmelzen.
  • Durch eine extreme lokale Sternentstehungsphase innerhalb einer Galaxie wird die zuvor reguläre Struktur stark verformt.

Einzelnachweise

Literatur

  • Joachim Krautter, Erwin Sedlmayr, Karl Schaifers: Meyers Handbuch Weltall. 7. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim 1994, ISBN 978-3-411-07757-1, S. 469, 470.

Weblinks