Klick-Klack-Kugeln ist die Bezeichnung für ein Spielgerät, das in den 1970er Jahren bei Kindern und Jugendlichen beliebt war. Die Verbreitung war so groß, dass das Spiel – vordergründig – wegen der Verletzungsgefahr an Schulen verboten wurde. Hauptgrund war jedoch der Lärm, den dieses Spielzeug verbreitete.
Der aus Hamburg-Eimsbüttel stammende damalige Hamburger CDU-Bürgerschaftsabgeordnete und Kaufmann Hansjoachim Prahl beobachtete in Afrika, wie Kinder mit zwei durch eine Schnur verbundenen Avocadokernen Geschicklichkeitsspiele durchführten.[1][2] Er ersetzte die Kerne durch Kunststoffkugeln, fügte der Schnur noch den Ring hinzu und ließ sich das ganze in Deutschland patentrechtlich schützen. Laut Eigenangaben wurden weltweit ca. 10 Millionen Exemplare exportiert und 1 Million in Deutschland verkauft (Stand August 1971). Verkauft wurden die Spiele zwischen 1,95 Mark und drei Mark bei einem Lieferpreis von 98 Pfennig und Herstellungskosten von weniger als 10 Pfennig.[3]
Das Spielgerät besteht aus zwei gleich großen Kugeln aus Kunststoff à 40 Gramm von 40 mm Durchmesser, die über eine mittig verknotete Schnur an einem daumengroßen Ring befestigt sind.
Aufgabe des Geschicklichkeitsspiels ist es, die Kugeln zuerst durch gleichmäßige Auf- und Abbewegungen in eine Pendelbewegung zu versetzen, wobei das Spielgerät an dem Ring festgehalten wird und die Kugeln rhythmisch aneinander stoßen. Ist eine gleichmäßige Pendelbewegung erreicht, kann der Spieler durch noch stärkere, plötzliche, ruckartige Auf- und Abbewegungen bewirken, dass die Kugeln unter- und oberhalb der in Bewegung befindlichen Hand aneinander stoßen. In diesem Spielstadium gilt es, unter Beibehaltung eines gleichmäßigen Bewegungsrhythmus möglichst lange zu verweilen, was von lauten Klick-Klack-Geräuschen begleitet wird.
Der spanische Begriff für Klick-Klack-Kugeln, Tiki-Taka, dient der Bezeichnung eines Spielstils im Fußball, der durch Kurzpassspiel und einen hohen Ballbesitzanteil der angreifenden Mannschaft charakterisiert wird.