Koronas-Foton

Koronas-Foton

Koronas-Foton
Koronas-Foton
Typ: Sonnenforschungssatelit
Land: Russland Russland
Betreiber: RoskosmosRoskosmos Roskosmos
COSPAR-Bezeichnung: 2009-003A
Missionsdaten
Masse: 1900 kg
Start: 30. Januar 2009, 13:30 UTC
Startplatz: Kosmodrom Plessezk
Trägerrakete: Zyklon-3
Status: aufgegeben
Bahndaten
Bahnhöhe: 500 km
Bahnneigung: 82,5°

Koronas-Foton ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), auch CORONAS-FOTON, für Complex Orbital Observations Near-Earth of Activity of the Sun) ist ein defekter russischer Sonnenforschungssatellit. Es ist der dritte Satellit aus dem russischen Koronas-Programm und ein Teil des internationalen Living-With-a-Star-Programmes.

Geschichte

Koronas-Foton war ein Nachfolger der Koronas-F- und Koronas-I-Satelliten, die am 2. März 1994 bzw. am 31. Juli 2001 gestartet wurden. Er wurde von Roskosmos, der Nationalen Forschungsuniversität für Kerntechnik „MIFI“ und dem Forschungsinstitut für Elektromechanik betrieben. Das Ziel des Satelliten war die Untersuchung der Energieakkumulation und der Übertragung von Energie auf beschleunigte Teilchen während Sonneneruptionen, die Untersuchung der Mechanismen der Beschleunigung der Teilchen, die Ausbreitung und die Interaktion der Teilchen in der Sonnenatmosphäre und das Studium der solaren Aktivität im Beziehung mit physikalisch-chemischen Prozessen in der oberen Atmosphäre der Erde.[1]

Der Satellit wurde am 30. Januar 2009 von Startplatz 32 des Kosmodroms Plessezk mit einer Zyklon-3 gestartet[2] und erreichte am selben Tag seine geplante Umlaufbahn.[3] Nach dem Zusammenbruch der Energieversorgung Mitte Januar 2010 wurde der Satellit kurze Zeit später aufgeben. Er sollte laut Planung eigentlich mindestens drei Jahre Messdaten liefern.[4]

Technische Daten

Als Satellitenbus wurde die der Meteor-M-Wettersatelliten verwendet. Die Startmasse des Satelliten betrug 1900 kg. Davon entfielen 540 kg auf die wissenschaftliche Nutzlast, bestehend aus:[5]

  • dem Hochenergiespektrometer NATALYA-2M (MIFI) für Gammastrahlenspektroskopie im Bereich von 0,3 – 2000 MeV und Neutronen 20 – 300 MeV
  • dem Niederenergie-Gammastrahlenteleskop RT-2 (TATA Institute of Fundamental Research, Indien) im Bereich von 10 – 150 keV und 0,1 – 2 MeV, einer zeitlichen Auflösung unter 1 ms und einem Gesamtgewicht von 55 kg. Das Teleskop besteht aus drei den Detektoren RT-2/S, RT-2/G, RT-2/GA (ein Komposit-Szintillations-Detektor mit thalliumdotiertem Natriumiodid und mit natriumdotiertem Caesiumiodid als Detektormaterial und ein Halbleiter-Cadmiumzinktellurid-Detektor) sowie einem Elektronikblock RT-2/E.
  • Spektrometer/Polarimeter für harte Gammastrahlen PENGUIN-M (Ioffe Physical-Technical Institute, St. Petersburg) im Bereich von 20 – 150 keV (Polarimeter), 2 – 10 keV (Messung) und 0,015 – 5 MeV (Spektrometer)
  • dem Röntgen- und Gammastrahlungsspektrometer KONUS-RF (Ioffe) zur Vermessung von Sonneneruptionen und Gammastrahlungsausbrüchen im Bereich von 10 keV – 12 MeV mit hoher zeitlicher Auflösung
  • Gammastrahlenmonitor BRM (MIFI) mit sechs Kanälen im Bereich von 20 – 600 keV mit einer zeitlichen Auflösung von 2 – 3 ms
  • Sechskanal UV-Monitor PHOKA (MIFI) im Bereich von 1 – 130 nm
  • Teleskop, Koronograph bzw. abbildendes Spektrometer TESIS (Lebedev Physical Institute) das Bilder in engen Spektralbändern z. B. den Emissionslinien von HeII, SiXI, FeXXI – FeXXIII, MgXII, … im Bereich von 13,2 – 13,6, 29,5 – 31,5 und 841,8 – 842,3 nm
  • Messinstrument für geladene Teilchen ELECTRON-M-PESCA (Scobeltsyn Institute of Nuclear Physics at Moscow State University) zur Untersuchung des Flusses und der Energie von Protonen (1 – 20 MeV), Elektronen (0,2 – 2 MeV) und Nukleonen (Z < 26, 2 – 50 MeV/Nukleon)
  • Messinstrument für geladene Teilchen STEP-F (Kharkov National University) zur Untersuchung des Flusses und der Energie von Protonen (9,8 – 61,0 MeV), Elektronen (0,4 – 14,3 MeV) und Alphateilchen (37 – 246 MeV)
  • Magnetometer SM-8M im Bereich von −55 … +55 µT.

Zur Datenübertragung stand ein X-Band-Kommunikationssystem mit einer Ausgangsleistung von acht Watt zur Verfügung. Der Satellit hätte eigentlich mindestens drei Jahr lang in Betrieb bleiben sollen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. SATELLITE PROJECT „CORONAS-PHOTON“ FORSTUDY OF SOLAR HARD RADIATION (PDF; 11 kB)
  2. Russischer Forschungssatellit Koronas-Photon erreicht berechnete Umlaufbahn. RIA Novosti, 30. Januar 2009, abgerufen am 30. Januar 2009.
  3. Erster Weltraumstart im neuen Jahr: Russland schickt Forschungssatellit ins All. RIA Novosti, 30. Januar 2009, abgerufen am 30. Januar 2009.
  4. FliegerRevue März 2010, S. 9, Koronas-Photon aufgegeben
  5. Yu. D. Kotov et al: Solar mission ”Coronas-Photon”: in-orbit status and first results. (PDF; 216 kB) In: Proceedings of The 31st ICRC, ŁODZ 2009. ICRC, 2009, abgerufen am 14. März 2013 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).