Kurt Gottfried (* 1929 in Wien) ist ein austroamerikanischer theoretischer Physiker.
Kurt Gottfried wurde in Wien geboren und wanderte 1939 nach Kanada aus. Er studierte an der kanadischen McGill University, wo er 1951 seinen Bachelor und 1952 seinen Master-Abschluss machte. 1955 promovierte er am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und war danach bis 1958 Junior Fellow an der Harvard University. Von 1958 bis 1960 arbeitete er am Niels-Bohr-Institut in Kopenhagen. 1960 wurde er Assistant Professor in Harvard. 1964 wurde er Associate Professor und 1968 Professor an der Cornell University. Seit 1998 ist er dort Professor Emeritus. Er war unter anderem Gastwissenschaftler am CERN und am MIT.
Gottfried verfasste ein bekanntes Quantenmechanik-Lehrbuch (zuerst 1966 erschienen), schrieb eine zweibändige Einführung in die Elementarteilchenphysik mit Victor Weisskopf und befasste sich unter anderem mit Vielteilchentheorie[1], den Grundlagen der Quantenmechanik[2] und der Physik des Charmonium[3]. Darüber hinaus ist er in Sicherheits- und Abrüstungsfragen speziell auf nuklearem Gebiet engagiert, auch in den 1980er Jahren mit Richard Garwin, Henry W. Kendall, Hans Bethe und anderen gegen das „Star Wars“-Programm der Reagan-Administration. 2007 kritisierte er in einem offenen Brief an den US-Senat und Kongress mit anderen Physikern wie Edwin Salpeter die Bush-Regierung für ihre Drohung gegen den Iran, notfalls Nuklearwaffen einzusetzen.[4]
Er ist Fellow der American Physical Society und in deren Rat. 1992 erhielt er den Leo Szilard Lectureship Award. 1999 bis 2009 stand er der Union of Concerned Scientists vor, die er mit gründete. Er ist Fellow der American Academy of Arts and Sciences und Mitglied des Council of Foreign Relations.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gottfried, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | austroamerikanischer theoretischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 1929 |
GEBURTSORT | Wien |