LONEOS

LONEOS

Zahl der erdnahen Objekte, detektiert durch verschiedene Projekte
  • LINEAR
  • NEAT
  • Spacewatch
  • LONEOS
  • Catalina Sky Survey
  • Pan-STARRS
  • NeoWise
  • alle anderen
  • LONEOS ist ein Akronym für Lowell Observatory Near-Earth Object Search (engl. für Lowell-Observatorium – Suche erdnaher Objekte).

    Das Projekt wurde im Jahr 1993 gestartet und diente der halb- bzw. vollautomatischen Suche nach sogenannten erdnahen Objekten (engl. Near-Earth object; NEO). Hierbei handelt es sich um Objekte, insbesondere erdnahe Asteroiden, deren Bahn sie in die Nähe der Erde führen kann.

    Die Suche begann 1998 mit einem 60-cm-Schmidt-Teleskop und sollte in zehn Jahren etwa 2.000 erdnahe Objekte finden. Die erste Entdeckung gelang am 18. Juni 1998. LONEOS wurde Ende Februar 2008 eingestellt.

    Ab etwa 100 Meter Größe kann der Einschlag eines Asteroiden – mit dem etwa alle 100.000 Jahre zu rechnen ist – von regionaler Bedeutung sein. Im laufenden Jahrzehnt möchte man alle potenziellen erdnahen Objekte erfassen, die größer als einen Kilometer sind. Von insgesamt zwei Millionen Asteroiden dieser Größe dürften das etwa 1.000 sein. Bis herab zu 100 m sind es mehr als elfmal so viele.

    Am 15. Oktober 2003 errang LONEOS einen sensationellen Erfolg: das Wiederauffinden des 66 Jahre verschollenen Planetoiden (69230) Hermes. Er flog damals in 1,5-facher Monddistanz vorbei, wurde auf 1.200 m geschätzt, ging aber nach nur fünf Tagen verloren. Eine genaue Bahnbestimmung ergab nun, dass sich Hermes 1942 nochmals in 1,6-facher Monddistanz „vorbeigestohlen“ hatte.

    Hermes ist 1 bis 2 km groß und passierte die Erde nun in elffacher Entfernung (am 4. November 2003 in 7 Millionen km). Was in den nächsten Jahrhunderten sein wird, hängt u. a. von den Bahnstörungen bei Begegnungen mit der Venus ab.

    Derzeit laufen weitere zehn Suchprogramme in den USA, Europa und Ostasien, die pro Nacht einige „NEOs“ von 100 Meter bis 1 km Größe finden. Das erfolgreichste Programm heißt LINEAR und arbeitet mit einem 1-m-Spiegelteleskop und CCD-Automatik.

    Als Grenze der üblichen Aufmerksamkeit für Forscher gelten Begegnungen auf Monddistanz und einem Zeitrahmen von einigen Jahrzehnten.

    Am Aufbau des LONEOS-Programms war Edward L. G. Bowell maßgeblich beteiligt.

    Siehe auch

    Weblinks