Der Begriff Mondlandung bezeichnet im Rahmen der Raumfahrt eine kontrollierte Landung eines von Menschen hergestellten Flugkörpers (Lander) auf dem Erdtrabanten Mond. Am häufigsten wird der Begriff für die erste bemannte Mondlandung am 20. Juli 1969 von Apollo 11 verwendet.
Seit den 1950er-Jahren kam es zwischen den USA und der Sowjetunion zum sogenannten Wettlauf ins All.
Der erste von Menschen konstruierte Raumflugkörper auf dem Mond war die sowjetische Sonde Lunik 2, die am 13. September 1959 gezielt auf dem Mond aufschlug. Der US-amerikanische Flugkörper Ranger 4 stürzte nach einem Kontaktabbruch am 26. April 1962 auf der Rückseite des Mondes ab. Die Raumsonden Ranger 7, 8 und 9 konnten 1964 und 1965 vor ihrem Aufschlag (planmäßig harte Landungen) jeweils Tausende von Bildern zur Erde übertragen. Am 3. Februar 1966 landete die sowjetische Luna 9 als erster Flugkörper weich auf dem Mond, und mit Surveyor 1 am 2. Juni 1966 auch erstmals eine US-amerikanische Sonde.
Die erste bemannte Flugmission zum Mond (ohne Landung auf dem Trabanten) war Apollo 8 im Dezember 1968. Frank Borman, William Anders und James („Jim“) Lovell umkreisten den Mond 10 Mal und waren die ersten Menschen, die mit eigenen Augen die Rückseite des Mondes sahen. Am 21. Juli 1969 um 3:56 Uhr MEZ betraten im Zuge der Mission Apollo 11 die ersten Menschen den Mond, Neil Armstrong und Buzz Aldrin. In den folgenden drei Jahren fanden fünf weitere bemannte Mondlandungen des Apollo-Programms statt.
Vermutlich versuchte die Sowjetunion, noch vor Apollo 11 Mondgestein zur Erde zu bringen. Dies gelang allerdings erst mit der am 20. September 1970 gelandeten Sonde Luna 16. Das geplante sowjetische bemannte Mondprogramm wurde nicht verwirklicht.
Als dritter Nation gelang der Volksrepublik China eine weiche Mondlandung; die chinesische Sonde Chang’e-3 setzte am 14. Dezember 2013 auf dem Mond auf.[1] Am 3. Januar 2019 landete mit Chang'e-4 erstmals eine Sonde weich auf der Mondrückseite. Mit Chang’e 5 brachte die Volksrepublik China im Dezember 2020 auch als drittes Land Bodenproben vom Mond auf die Erde.[2]
Erfolglos war hingegen der jeweils erste Landeversuch Indiens und eines israelischen Privatprojekts; die beiden Sonden Chandrayaan-2 und Beresheet zerschellten 2019 auf der Mondoberfläche.
Insgesamt haben in den Jahren von 1969 bis 1972 zwölf US-amerikanische Raumfahrer den Mond betreten.
Missions- name |
Mondlandung | Astronaut(en) | ||
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Ausstieg am | Verweildauer1 | auf dem Mond | im Mondorbit | |
Apollo 11 | 21. Juli 1969 UTC2 |
21h 36m | Neil Armstrong (1930–2012) Buzz Aldrin (* 1930) |
Michael Collins (1930–2021) |
Apollo 12 | 19. Nov. 1969 | 1d | 7h 31mCharles Conrad (1930–1999) Alan Bean (1932–2018) |
Richard Gordon (1929–2017) |
Apollo 14 | 5. Feb. 1971 | 1d | 9h 30mAlan Shepard (1923–1998) Edgar Mitchell (1930–2016) |
Stuart Roosa (1933–1994) |
Apollo 15 | 30. Juli 1971 | 2d 17h 54m | David Scott (* 1932) James Irwin (1930–1991) |
Alfred Worden (1932–2020) |
Apollo 16 | 20. Apr. 1972 | 2d 23h | 2mJohn Young (1930–2018) Charles Duke (* 1935) |
Ken Mattingly (* 1936) |
Apollo 17 | 11. Dez. 1972 | 3d | 2h 59mEugene Cernan (1934–2017) Harrison Schmitt (* 1935) |
Ron Evans (1933–1990) |
Für die 2020er Jahre planen unter anderem Indien, Südkorea und Japan sowie Privatunternehmen aus mehreren Ländern unbemannte Mondlandungen.
In den USA ist mit dem Artemis-Programm der NASA ein Nachfolgeprojekt zu Apollo in Vorbereitung, das unter optimistischen Annahmen eine erste Landung für 2024 Die Kategorie Kategorie:Wikipedia:Veraltet nach Jahr 2024 existiert noch nicht. Lege sie mit folgendem Text {{Zukunftskategorie|2024}}
an. mit der Mission Artemis 3 vorsah. Erklärte Ziele sind der erste Besuch einer Frau auf der Mondoberfläche und die erste bemannte Erkundung der Südpolregion. 2021 kündigte die NASA an, den Termin mindestens auf 2025 verschieben zu müssen.[3] 2021 kündigten Roskosmos und die Nationale Raumfahrtbehörde Chinas den Aufbau einer Internationalen Mondforschungsstation an, die, anders als der Name suggeriert, keine Station ist, sondern ein Konzept, bei dem Raumfahrtorganisationen aus verschiedenen Ländern unabhängig voneinander Projekte durchführen und dabei eine von der Volksrepublik China zur Verfügung gestellte Infrastruktur mit Relaissatelliten etc. nutzen.
Das Wort „Mondlandung“ wurde Ende des 20. Jahrhunderts in die Aufstellung der 100 Wörter des 20. Jahrhunderts aufgenommen.