Morgenweite

Morgenweite

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Die Morgenweite ist der am Horizont gemessene Winkelabstand zwischen dem Aufgangspunkt eines Gestirns und dem Ostpunkt. Er hängt von der geografischen Breite des Beobachters und der Deklination des Gestirns ab.

Der Begriff wird heute fast nur bei der Sonne verwendet. Zur Zeit der Tagundnachtgleichen ist die Morgenweite der Sonne 0°, während der Aufgangspunkt im Sommer bzw. Winter in Mitteleuropa um bis zu 45° links oder rechts des Ostpunktes liegt.

Ist der Sonnenaufgang südlich des Ostpunktes (im Winterhalbjahr), spricht man von südlicher Morgenweite, andernfalls von nördlicher Morgenweite. Die Morgenweite diente den früheren Seefahrern bei ungefähr bekanntem Standort zur Berechnung der magnetischen Missweisung (Nadelabweichung von geografisch Nord). Sie kann für einen Ort unter Anwendung sphärischer Trigonometrie einfach berechnet werden, sofern die Polhöhe des Standorts und die Sonnendeklination (Abstand vom Himmelsäquator) bekannt ist. Für letztere genügt eine kleine jahreszeitliche Tabelle oder eine Sinus-ähnliche Grafik.

Siehe auch

Abendweite