Ein Nebelfilter ist ein optisches Filter, welches in der Astronomie insbesondere von Amateurastronomen eingesetzt wird, um Nebel besser sichtbar zu machen. Die Wirkungsweise von Nebelfiltern ist die Unterdrückung irdischen Streulichts, das in Regionen hoher Lichtverschmutzung die Beobachtung zahlreicher astronomischer Objekte erschwert, während diejenigen Spektrallinien, in denen die beobachteten Objekte besonders intensiv leuchten, das Filter passieren können.
Den Nebelfiltern liegt das Prinzip der Interferenzfilter (genauer: dielektrischer Filter) zugrunde. Dabei werden mehrere Schichten transparenter Materialien, üblicherweise Metalloxide und -fluoride, auf ein Glassubstrat aufgetragen. Über die einzelnen Schichtdicken und Brechungsindizes der verwendeten Dielektrika werden die optischen Eigenschaften festgelegt. Diese zeigen von Hersteller zu Hersteller leichte Variationen.
Häufig wird unterschieden zwischen Breitband-, Schmalband- und Linienfiltern, auch wenn diese Kategorien nicht scharf voneinander abgegrenzt sind.
Nebelfilter werden für die Beobachtung Planetarischer Nebel, Galaktischer Nebel, von Supernovaüberresten und Wolf-Rayet-Objekten eingesetzt. Allen diesen Objektklassen ist gemein, dass sie ihr Licht, im Gegensatz beispielsweise zu Galaxien, bevorzugt in eng begrenzten Bereichen des Spektrums aussenden (Spektrallinien). Somit setzen sich diese Objekte hinreichend gegenüber dem meist kontinuierlich auf größere Wellenlängenbereiche verteilten Streulicht ab; dieser Unterschied erlaubt die Anwendung von Filtern.
Sowohl Breitband- als auch Schmalbandfilter transmittieren einen ausgewählten Bereich des Spektrums, allerdings ist ihre Auslegung unterschiedlich:
Linienfilter sind sehr schmalbandige Filter, welche nur bestimmte vom Objekt emittierte Spektrallinien passieren lassen.
Einige Beispiele für Linienfilter sind:
Die Linien von S-II und H-α befinden sich im roten Bereich des sichtbaren Spektrums. Da die Empfindlichkeit des dunkeladaptierten menschlichen Auges in diesem Spektralbereich gering ist, werden die entsprechenden Linienfilter nur fotografisch oder mit CCD-Kameras genutzt. Es sind aber auch Instrumente mit fest eingebautem H-α-Filter, sogenannte PSTs (Personal Solar Telescopes), zur Sonnenbeobachtung erhältlich.