Netjer-duai

Netjer-duai

Venus in Hieroglyphen
Altes Reich
R8dV4N14

Netjer-duai
Nṯr-dw3j
Der morgendliche Gott
(Der Morgenstern)
Neues Reich
sN14bU28G1P3

Seba-dja
Sb3-ḏ3
Der übersetzende Stern [1]
sN14bU28G1P3bN35
W24
G31

Seba-dja-Benu
Sb3-ḏ3-Bnw
Der übersetzende Stern des Benu
Venus-real color.jpg
Der Planet Venus als Morgenstern

Netjer-duai (auch Seba-dja) ist der altägyptische Name einer seit dem Alten Reich belegten Himmelsgottheit. In der altägyptischen Mythologie und altägyptischen Astronomie bezeichnete Netjer-duai den Planeten Venus.

Altes Reich

Im Alten Reich fungierte Netjer-duai einerseits als Begleiter sowie Wegbereiter des verstorbenen Königs (Pharao) bei seinem Himmelsaufstieg; andererseits symbolisierte Netjer-duai den verstorbenen König, der im Auftrag von Anubis, Vorsteher der Gotteshalle, als Morgenstern hinabsteigen soll. Später führte Netjer-duai unter anderem den Beinamen Der inmitten von Sechet-iaru ist.[2]

Der verstorbene König gehörte zu den Nechechu, die im Gefolge des Morgensterns leuchten. In dieser Epoche übernahm der König als Netjer-duai die Erscheinungsform des göttlichen Falken, des Wadjadj-Vogels, der vom Himmel geboren wird (Wadjadj-mes-pet) und des Hor-duati (Horus des Jenseits)[3]:

„(Netjer-duai als Hor-duati): Über den windigen und gefluteten Weg des Wassers setze ich über zum östlichen Horizont zu Harachte. Erzähle man gute Dinge über mich bei Neheb-kau. Frohlockt über mich, (denn) so bin ich gerechtfertigt. Re nimmt mich (danach) zu sich in den östlichen Himmel als Hor-duati / Hor-duaiti (morgendlicher Horus), der den Himmel erleuchtet.“

Pyramidentext 266

Darstellungen

Ikonografische Darstellungen sind erst in der griechisch-römischen Zeit belegt. So ist er als sechsbeiniger Vogel mit vier Flügeln sowie einem schlangenförmigen Schnabel zu sehen. Eine ähnliche Abbildung existiert im Zusammenhang mit Sebeg (Merkur), weshalb Netjer-duai möglicherweise unter anderem als Doppelwesen Netjer-duai-Sebeg (Venus-Merkur) gewirkt haben könnte. Daneben trat Netjer-duai in einer Barke stehend als falkenköpfiger Gott mit einer auf dem Kopf befindlichen Sonnenscheibe auf.

Siehe auch

  • Liste ägyptischer Götter

Literatur

  • Christian Leitz u. a.: LGG, Bd. 4. Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1149-2, S. 445–446.
  • Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne – Das sogenannte Nutbuch. The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies (u. a.), Kopenhagen 2007, ISBN 978-87-635-0406-5.

Einzelnachweise

  1. Christian Leitz u. a.: LGG, Bd. 6. Peeters, Leuven 2002, ISBN 9-0429-1151-4, S. 241.
  2. Christian Leitz u. a.: LGG, Bd. 4. S. 445.
  3. dG5t
    N15
    M17s
    gemäß Pyramidentext 362b.