Pedro Waloschek (* 1929 in Dresden; † 8. März 2012[1][2] in Hamburg) war ein deutsch-österreichischer experimenteller Teilchenphysiker.
Waloschek, der Sohn des Architekten Hans Waloschek (1899–1985), lebte seit 1937 in Argentinien, da sein Vater Ende 1933 vor dem Hitlerregime über die Zwischenstation Wien flüchten musste. Erst dort nahm er den Vornamen Pedro an, die spanische Version seines ursprünglichen Vornamens Peter. Bis zur Promotion 1954 in Buenos Aires studierte er das Fach Physik. 1955/56 war er an der Universität Göttingen und 1957 in Bern. In den 1950er Jahren beschäftigte er sich mit der Untersuchung kosmischer Strahlung. Ab 1957 war er in Bologna, wo er sich habilitierte und wo er eine Blasenkammer-Gruppe leitete. Er war an einem der frühen Paritätsverletzungsexperimente beteiligt. Danach war er in Bari, wo er an einem Apparat zur Analyse der Fotos von Blasenkammern arbeitete. 1965 bis 1968 war er am CERN, wo er sich mit den Drahtkammern von Georges Charpak beschäftigte. 1968 ging er als Senior Scientists zum DESY in Hamburg, wo er die damals neuen elektronischen Drahtkammer-Techniken anwandte. Er war am Bau des Pluto-Detektors am Doris-Speicherring beteiligt. Ab 1988 war er Mitglied der H1-Kollaboration an HERA. 1994 ging er dort in den Ruhestand.
In den 1980er Jahren war er Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am DESY und schrieb mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Elementarteilchenphysik. Er schrieb auch die Biographie des norwegischen Teilchenbeschleuniger-Pioniers Rolf Wideröe, der auch während des Zweiten Weltkriegs in Hamburg arbeitete.
2001 und 2007 wurden von ihm als Herausgeber Materialien zum Bau des Volkshauses in Riesa veröffentlicht. Unter dem Titel Das Volkshaus Riesa und sein Architekt (2001) sowie Der schlaue Turm von Riesa (2007) ist die Arbeit seines Vaters als Architekt an diesem Bauwerk erklärt und bebildert.
Seine um zwei Jahre jüngere und in Wien und Argentinien lebende Schwester Jutta Waloschek ist Malerin und Textilkünstlerin.[3]
Personendaten | |
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NAME | Waloschek, Pedro |
ALTERNATIVNAMEN | Waloschek, Peter (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 1929 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 8. März 2012 |
STERBEORT | Hamburg |