Lateinischer Name | Sagitta |
Lateinischer Genitiv | Sagittae |
Kürzel | Sge |
Rektaszension | 18h 57m 21s bis 20h 20m 45s |
Deklination | +16° 04′ 45″ bis +21° 38′ 37″ |
Fläche | 80 deg² Rang 86 |
Vollständig sichtbar | 90° Nord bis 68° Süd |
Beobachtungszeit für Mitteleuropa | Sommer |
Anzahl der Sterne heller als 3 mag | 0 |
Hellster Stern (Größe) | γ Sagittae (3,51) |
Meteorströme | |
Nachbarsternbilder (von Norden im Uhrzeigersinn) |
|
Quellen | IAU, |
Der Pfeil (lateinisch Sagitta) ist ein Sternbild des Nordhimmels.
Der Pfeil ist das drittkleinste Sternbild am Nachthimmel. Vier Sterne der 3. und 4. Größenklasse bilden einen Pfeil, wobei der Hellste (γ Sagittae) die Spitze symbolisiert.
Man findet das Sternbild zwischen dem Schwan und dem Adler (Aquila). Es liegt inmitten des sternreichen Gebietes der Milchstraße und enthält den Kugelsternhaufen M71.
Viele ältere Kulturen wie die Perser, Hebräer, Griechen und Römer sahen in dem Sternbild einen Pfeil.
So gehört der Pfeil zu den 48 klassischen Sternbildern der Antike, die von Ptolemäus beschrieben wurden.
In der griechischen Mythologie existieren mehrere Versionen, wonach göttliche Wesen einen Pfeil abschossen:
So soll der griechische Held Herakles (Herkules) auf den Adler geschossen haben, der täglich an der Leber des an einen Felsen geketteten Prometheus fraß. Prometheus hatte den Menschen das Feuer gebracht und wurde dafür von den Göttern grausam bestraft. Herkules und der Adler sind ebenfalls als Sternbilder an den Himmel versetzt worden.
Nach einer anderen Überlieferung war es der Zentaur Chiron, der den Adler schoss.
Eine weitere Sage um Herkules berichtet, wie er die tödlichen Stymphalischen Vögel mit Pfeilen erlegte. Die Vögel sah man in den Sternbildern Adler, Schwan und der heutigen Leier, die auf alten Sternkarten häufig als Geier dargestellt wird.
Eine andere Version besagt, dass der Pfeil vom Schützen auf den Skorpion abgeschossen wurde, der den Himmelsjäger Orion stach.
B | F | Name | Größe | Lj | Spektralklasse |
---|---|---|---|---|---|
γ | 12 | 3,5m | M0 III | ||
δ | 7 | 3,7m | M2 II + B6 | ||
β | 6 | 4,4m | G8 IIIa | ||
α | 5 | Sham | 4,4m | G0 II + K + K | |
ζ | 8 | 5,0m | A1 V + A3 V + G + K | ||
η | 16 | 5,1m | K2 III | ||
13 | VZ | 5,3m | M4 III + G | ||
11 | 5,5m | B9 III | |||
1 | 5,7m | A4 V | |||
ε | 4 | 5,7m | G8 IIIv | ||
10 | S | 5,7m | G5 Ibv | ||
14 | 5,7m | B9 | |||
15 | Gliese 779 A / B | 5,8m | G0.5 V + L6 V | ||
18 | 6,1m | K1 III | |||
9 | QZ | 6,2m | O7.5 Ia + O | ||
2 / 3 | 6,3m + 6,84m | A2 III + A0 | |||
θ | 17 | 6,5m | F5 IV + F2 |
Der hellste Stern im Pfeil, γ Sagittae, ist ein 274 Lichtjahre von der Erde entfernter orange leuchtender Roter Riese. Der Stern hat das Ende seiner Entwicklung erreicht und sich auf den 55-fachen Durchmesser unserer Sonne aufgebläht.
Der Stern α Sagittae ist rund 425 Lichtjahre entfernt. Er besitzt den 20-fachen Durchmesser unserer Sonne.
Der Name Sham ist arabischen Ursprungs und bedeutet „Pfeil“.
System | Größen | Abstand |
---|---|---|
δ | 3,68 / 3,8m | |
ε | 5,7 / 7,8m | 90" |
ζ | 5,5/ 8,4m | 8,4" |
15 | 5,8 / 6,8m | 213" |
15 | 6,59 / 8,9m |
ε Sagittae ist ein Mehrfachsternsystem, bestehend aus drei Sternen. Im Prismenfernglas erscheint er als Doppelstern. Tatsächlich liegt der sichtbare lichtschwächere Stern nur von der Erde aus gesehen in derselben Richtung, gehört jedoch physikalisch nicht zu dem System.
ζ Sagittae ist ein physikalisches Doppelsternsystem, bei dem sich zwei Sterne einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen. Zur Beobachtung genügt ein kleines Teleskop.
15 Sagittae ist ein Doppelstern in 60 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten gehören den Spektralklassen G1 und A2 an. Aufgrund des weiten Winkelabstandes von 213 Bogensekunden kann das System schon mit einem Fernglas beobachtet werden.
Messier (M) | NGC | sonstige | Größe | Typ | Name |
---|---|---|---|---|---|
71 | 6838 | 8,5m | Kugelsternhaufen |
Im Pfeil befindet sich der 18.000 Lichtjahre entfernte Kugelsternhaufen M71. Der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier nahm ihn in seinen Katalog nebliger Objekte (Messierkatalog) auf.