Pléiades ist ein Paar von Erdbeobachtungssatelliten aus dem italienisch-französischen Satellitenprogramm Orfeo. Sie sind die optische Komponente des sowohl für den zivilen als auch für den militärischen Einsatz gedachten Orfeo-Systems und kleiner, preisgünstiger und beweglicher als ihre Vorgänger aus der SPOT-Satellitenserie.
Pléiades 1A und Pléiades 1B werden als eine Konstellation im gleichen Orbit mit einem Abstand von 180° betrieben. Die zwei identischen Satelliten liefern sehr hochauflösende optische Datenprodukte in Rekordzeit und ermöglichen eine tägliche Neuerfassung jedes beliebigen Punktes auf der Erde.
Studien für die Satelliten begannen im September 2000, und im Oktober 2003 begann die eigentliche Entwicklung.
Pléiades 1A wurde am 17. Dezember 2011 um 2:03 Uhr (UTC) vom Centre Spatial Guyanais mit einer Sojus-ST-Rakete zusammen mit vier Elisa-Satelliten für das französische Militär und dem chilenischen Satelliten SSOT in eine sonnensynchrone Erdumlaufbahn gebracht.[1] Die Elisa-Satelliten haben eine Masse von jeweils 120 kg und sollen bodengestützte Radarquellen und deren Charakteristik zur militärischen Aufklärung erfassen. Hauptauftragnehmer bei allen Satelliten war EADS Astrium.[2]
Pléiades 1B wurde am 2. Dezember 2012 um 2:02 Uhr (UTC) ebenfalls vom Centre Spatial Guyanais aus mit einer Sojus-ST in dieselbe Umlaufbahn jedoch 180° versetzt gebracht.[3]
Der dreiachsenstabilisierte Satellit ist mit einer Kamera mit einem Primärspiegeldurchmesser von 65 cm ausgerüstet, die bei Farb- oder Schwarzweiß-Aufnahmen eine Auflösung von 50 cm und bei multispektralen Fotos eine Auflösung von 2 m erreichen. Die Aufnahmen erfolgen durch fünf Zeilensensoren mit 1500 Pixel Breite für multispektrale und fünf Zeilensensoren mit 6000 Pixel Breite für den panchromatischen Bereich. Die Satelliten und ihre Bahnen wurden so ausgelegt, das sie zusammen jedes Gebiet der Erde mindestens einmal am Tag aufnehmen können. Er wurde von Thales Alenia Space gebaut und besitzt eine geplante Lebensdauer von fünf Jahren.[2]
Die beiden Satelliten werden als eine Konstellation betrieben und operieren in der gleichen Umlaufbahn mit einem Winkelabstand von 180°, um eine tägliche Erfassungsmöglichkeit für jeden Punkt auf der Erde zu bieten.
Pléiades 1A und Pléiades 1B sind mit innovativer Weltraumtechnologie der neuesten Generation wie Faserkreiseln (Fiber-Optic Gyroscope, kurz IFOG, Glasfaser Gyroskop) und Control-Moment-Gyroskope (CMG, Trägheitsrad) ausgestattet und bieten daher hervorragende Dreh-, Neigungs- und Schwenkagilität.[4]
Dank dieser Agilität in Verbindung mit der besonders dynamischen Bilderfassungsprogrammierung kann das Pléiades System schnell auf besondere Nutzeranforderungen reagieren. Individuelle Nutzeranfragen werden in Rekordzeit bearbeitet. Die Aufnahmeleistung ist der zugrunde liegenden Agilität der Satellitenplattform in Kombination mit der umfangreichen Streifenbreite (20 km) des optischen Instruments zu verdanken. Leistungsdaten auf einen Blick:
Daten | |
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Auflösung |
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Spektralbereiche |
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Ortsgenauigkeit |
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Aufnahmeleistung täglich |
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Schwadbreite | 20 km |
Der Pléiades System ist für sehr hochauflösenden (Very High Resolution - VHR) Fernerkundungsanwendungen ausgelegt. Dazu gehören: