Objekt planetarer Masse (englisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), kurz PMO) ist eine Sammelbezeichnung für astronomische Objekte mit einer Masse größer als Kleinkörper (Asteroiden und Kometen) und kleiner als Braune Zwerge mit den traditionellen Planeten des Sonnensystems im mittleren Bereich. Die untere Größengrenze wird durch das Erreichen des hydrostatischen Gleichgewichtes definiert und die obere Grenze durch eine Masse von etwa 13 Jupitermassen, die ein Objekt minimal für die Deuteriumfusion benötigt. Dies bedeutet, dass auch „umkreisende“ Planeten anderer Sterne oder Brauner Zwerge (siehe Exoplanet) und generell Zwergplaneten und größere Monde in diese Klasse gehören. Die Sub-Brown Dwarfs gehören ebenfalls zu den Objekten planetarer Masse.[1]
Hauptsächlich wird dieser Begriff für Objekte gebraucht, die nicht gravitativ an einen massereicheren Körper gebunden sind.
Die Entdeckung von Objekten, die sich keinem Sternsystem zuordnen lassen, stellt die eindeutige Definition des Begriffs „Planet“ vor zusätzliche Probleme.[2] Es hat sich in der Forschung bisher keine allgemein anerkannte Definition und kein einheitlicher Begriff für diese Objekte durchgesetzt. Verwendet werden unter anderem die Bezeichnungen freifliegender bzw. vagabundierender Planet (engl. free floating planet, rogue planet) oder (der oder das) Planemo (von engl. planetary mass object).[3]
Freifliegende Planeten sind vergleichsweise schwer zu finden, da sie im sichtbaren Licht nicht leuchten, nicht nennenswert das Licht eines Sterns reflektieren und auch nicht durch ihren Einfluss auf einen Stern zu entdecken sind. Mit Infrarotteleskopen konnten jedoch aufgrund ihrer eigenen Wärmeemissionen einige Kandidaten für solche Objekte in der Galaxis entdeckt werden, sodass man heute davon ausgeht, dass in unserer Galaxis beinahe doppelt so viele freifliegende Planeten wie Sterne existieren,[4] also bei geschätzt 100–300 Milliarden Sternen um die 400 Milliarden freifliegende Planeten.
Das Objekt Cha 110913-773444 ist von einer Staubscheibe umgeben und wurde 2005 mit dem Spitzer-Weltraumteleskop entdeckt. Es besitzt eine Masse von rund 8 Jupitermassen und löste durch seine Entdeckung und unklare Einordnung als Stern oder Planet eine Debatte aus, aus welcher die Bezeichnung „Planemo“ hervorging.
Das Objekt PSO J318.5-22, dessen Entdeckung am 1. Oktober 2013 veröffentlicht wurde, besitzt nach derzeitigem (Mai 2014) Kenntnisstand eine Masse von ungefähr sechs Jupitermassen und ist damit zu massearm, um ein Stern oder Brauner Zwerg zu sein.[5] Es ist der erdnächste bisher entdeckte Himmelskörper dieser Art.
Das Objekt OTS 44 wurde 2004 als der mit einer Masse von 15 Jupitermassen kleinste zu dem Zeitpunkt bekannte Braune Zwerg mit einer protoplanetaren Staubscheibe beschrieben.[6] Nach derzeitigem (November 2014) Kenntnisstand beträgt seine Masse um 11,5 Jupitermassen;[7] allerdings ist die Ableitung aus den Messdaten erheblich unsicher (5–17 Jupitermassen[7]), sodass OTS 44 wahrscheinlich, aber nicht nachgewiesenermaßen tatsächlich ein Objekt planetarer Masse ist.
Weitere Beispiele für Objekte planetarer Masse sind S Ori 68 und S Ori 70 im Sternbild Orion.
Die nachfolgende Liste enthält einige Kandidaten für Objekte planetarer Masse, die nicht gravitativ an einen massereicheren Körper gebunden sind.
Objekt | Rektaszension | Deklination | Masse in MJ |
Radius in RJ |
Entfernung zur Sonne in Lj |
Jahr der Entdeckung | Referenzen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Cha 110913-773444 | 11h 9m 13,63s | −77° 34′ 44,6″ | 8 | 1,8 | 500 | 2005 | EPE |
S Ori 68 | 05h 38m 39,1s | −2° 28′ 05″ | 5 | ? | 1400 | 2000 | EPE |
S Ori 70 | 05h 38m 10s | −2° 36′ 26″ | 3 | 1,6 | 1400 | 2002 | EPE, Luhman |
CFBDSIR 2149-0403 | 21h 49m 47,2s | −4° 03′ 09″ | 4 bis 7? | ? | 130±13 | 2012 | [8] |
PSO J318.5-22 | 21h 14m 8s | +22° 51′ 36″ | ca. 6 | 1.53 | 80±5 | 2013 | [5] |
en:Planet#Planetary-mass objects