Missionsemblem | |||
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Missionsdaten | |||
Mission | STS-87 | ||
NSSDCA ID | 1997-073A | ||
Besatzung | 6 | ||
Start | 19. November 1997, 19:46:00 UTC | ||
Startplatz | Kennedy Space Center, LC-39B | ||
Anzahl EVA | 2 | ||
Landung | 5. Dezember 1997, 12:20:05 UTC | ||
Landeplatz | Kennedy Space Center, Bahn 33 | ||
Flugdauer | 15d 16h 34min 4s | ||
Erdumkreisungen | 252 | ||
Umlaufzeit | 90,2 min | ||
Bahnneigung | 28,4° | ||
Apogäum | 286 km | ||
Perigäum | 280 km | ||
Zurückgelegte Strecke | 10,4 Mio. km | ||
Mannschaftsfoto | |||
v.l.n.r. Vorne: Steven Lindsey, Kevin Kregel; Mitte: Kalpana Chawla, Leonid Kadenjuk; Hinten: Winston Scott, Takao Doi | |||
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STS-87 (englisch Space Transportation System) ist die Missionsbezeichnung für einen Flug des US-amerikanischen Space Shuttle Columbia (OV-102) der NASA. Der Start erfolgte am 19. November 1997. Es war die 88. Space-Shuttle-Mission und der 24. Flug der Raumfähre Columbia.
Auf Spacelab-Paletten und in Get Away Specials waren die meisten Apparaturen der vierten US-Mission zur Erforschung von Effekten unter Mikrogravitation (US Microgravity Payload 4) untergebracht. Die Experimente betrafen die Bereiche Materialforschung, Atmosphärenforschung, Technik und Biologie. Während der Mission sollte außerdem die astrophysikalische Forschungsplattform Spartan 201-04 für mehrere Tage ausgesetzt werden. Sie sollte den Wärmetransport in der Korona sowie die Beschleunigung des Sonnenwindes mit Hilfe von optischen Instrumenten untersuchen. Kurz nach dem Aussetzen kam es jedoch zu einer Fehlfunktion, die den Satelliten ins Trudeln brachte. Bei einem Ausstiegsmanöver am 25. November (7:43 Stunden) konnten Scott und Doi die anderthalb Tonnen schwere Forschungsplattform einfangen und mit Hilfe des Manipulatorarmes zurück in den Laderaum transportieren.
Materialwissenschaftliche Forschungen betrafen zum einen die Herstellung von Kristallen aus Bismut und Zink in einem speziellen Schmelzofen mit mehreren Temperaturzonen. Auf diese Weise können sehr große Kristalle in einer Richtung wachsen. Untersuchungsgegenstand waren Erstarrungstemperatur, -geschwindigkeit und die Form der Erstarrungsfront. Außerdem wurde in einer Handschuhbox die Benetzung fester Körper mit unvermischbaren Flüssigkeiten untersucht, die Charakteristika eingeschlossener Flammen erforscht und das Verhalten unlöslicher Keramikpartikel in flüssigen Metalllegierungen beobachtet.
Technische Tests betrafen eine Natrium-Schwefel-Batterie, die bei 350 °C bis zu 40 Amperestunden Strom abgibt (flüssige Elektroden aus Natrium bzw. Schwefel mit keramischem Elektrolyt) und eine Wärmetransporteinheit (Loop Heat Pipe LHP), in der ohne Pumpen, allein durch Kapillareffekte Ammoniakdampf Wärme in flexiblen Kunststoffschläuchen über mehrere Meter transportieren kann. Des Weiteren wurde erstmals eine freifliegende Kameraplattform eingesetzt, die vom Shuttle aus ferngesteuert wurde. Ihr Antrieb arbeitete mit Druckgas. Um gegen Stöße gesichert zu sein, war die Kameraplattform in stoßabsorbierendes Material eingehüllt. Bei einem zweiten Ausstieg am 3. Dezember (5:00 Stunden) testeten die Astronauten Scott und Doi fünf neue Geräte (Extravehicular Mobility Unit EMU). Sie erleichtern die Arbeit außerhalb von Raumfahrzeugen. Dabei handelt es sich um eine Spezialhalterung, zwei Transportsysteme und zwei Geräte zur Temperaturregulierung.
Atmosphärenforschung wurde betrieben mit dem Experiment Solse (Shuttle Ozone Limb Sounding Experiment). Hierbei wurde die Höhenverteilung sowie das Verhalten des atmosphärischen Ozons untersucht. Weitere Ozonmessungen wurden in einem GAS-Behälter (Get Away Special) automatisch vorgenommen. Über ein Spektrometer und eine Kamera wurde die ultraviolette Strahlung im Bereich von 200 bis 400 Nanometer erfasst. Aus diesen Werten lässt sich die Ozonkonzentration sehr genau ermitteln.
In einem weiteren Get Away Special wurden grundlegende Untersuchungen zum Verhalten von Gasflammen in der Schwerelosigkeit ausgeführt. Durch einen Störungsmechanismus wurde mit Frequenzen von 2,5 Hz, 5,0 Hz und 7,5 Hz die Gleichmäßigkeit der Flammen unterbrochen.
Ein Gastexperiment aus der Ukraine behandelte das Wachstum von Pflanzenwurzeln in einer speziellen autonomen Einheit. Diese kann Pflanzen bis zu 30 Tage lang automatisch versorgen. Dazu ist sie mit einem Steuerungssystem, einer Luftregulierung, einer Nährstoffversorgung und einer Fluoreszenzlampe ausgerüstet. In der Plant Growth Facility (PGF) wurden Rübenpflanzen (Brassica rapa) gezüchtet.
Um den Einfluss geringer Kräfte auf die einzelnen Experimente feststellen zu können, wurden Beschleunigungsmessgeräte eingesetzt. Im Komplex OARE wurden die Bremskräfte durch die Restatmosphäre in 250 Kilometern Höhe gemessen. SAMS stellt dagegen die kurzzeitigen Beschleunigungen fest, die durch Bewegungen der Astronauten und verschiedener Apparaturen entstehen. SAMS verfügt über drei Sensorköpfe, die in je einer Richtung beweglich angeordnet sind. Über kleine Magnetspulen werden die Sensoren nach einer kurzzeitigen Auslenkung in ihre Nullage zurückbewegt. Der dazu erforderliche Strom ist ein Maß für die auftretenden Beschleunigungskräfte. Während der sechzehntägigen Mission wurde die Energieversorgung auch durch eine EDO-Palette sichergestellt. In ihr lagerten 390 kg flüssiger Wasserstoff und 1.717 kg flüssiger Sauerstoff. In Brennstoffzellen verbinden sich die beiden Stoffe unter Energieabgabe zu Wasser.
Die Columbia landete nach erfolgreichem Flug am Kennedy Space Center in Florida.