Saljut 7 | |
---|---|
Aufbau von Saljut 7 | |
Missionsdaten | |
Missionsbezeichnung: | Saljut 7 |
Rufname: | Saljut 7 |
Start: | 19. April 1982 19:45:00 UTC Baikonur, UdSSR |
Wiedereintritt: | 7. Februar 1991 |
NSSDC-ID: | 1982-033A |
Besatzungen: | 5 Langzeitbesatzungen 5 Kurzzeitaufenthalte |
Bewohnt: | 816 Tage |
Im Orbit: | 3216 Tage |
Anzahl Orbits: | 51.917 |
Apogäum: | 278 km |
Perigäum: | 219 km |
Umlaufzeit: | 89,2 min |
Inklination | 51,6° |
Zurückgelegte Strecke: |
2.106.297.129 km |
Gesamtmasse: | 19.000 kg |
Saljut 7 ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) war die letzte Raumstation des Saljut-Programms der Sowjetunion, die in eine niedrige Erdumlaufbahn gebracht wurde. Sie wurde am 19. April 1982 mit einer Proton-Trägerrakete von Baikonur aus gestartet.[1] Saljut 7 war Teil des Übergangs von monolithischen zu modularen Raumstationen und diente als Testobjekt für viele Andockversuche und Stationserweiterungsmodule. Sie war die zehnte Raumstation, die gestartet wurde.
Saljut 7 diente als Ausweichlösung für einen eventuellen Fehlschlag von Saljut 6 und war aus diesem Grund auch ähnlich aufgebaut und mit identischer Ausrüstung versehen. Als sich allerdings das Mir-Programm verzögerte, wurde die einstige Ausweichlösung als eigenständige Raumstation gestartet. Im Orbit erlitt die Station einige technische Pannen, die jedoch von den jeweiligen Besatzungen beseitigt wurden. Saljut 7 besaß eine höhere Laderaumkapazität als ihre Vorgängermodelle. Die Station wurde von zahlreichen Sojus-Raumschiffen angeflogen und während der Langzeitaufenthalte von Progress-Raumschiffen mit Nahrungsmitteln und sonstigen Gebrauchsgegenständen versorgt. Im Mai 1982 wurde das erste mal in der Geschichte ein Satellit von einer Raumstation ausgesetzt - der Amateurfunksatellit Iskra 2. Im September 1983 machte eine defekte Treibstoffleitung einen Außenbordeinsatz (EVA) für die Reparatur nötig. Die Reparatur wurde erfolgreich von der Mannschaft von Sojus T-10 erledigt. Neben den zahlreichen Experimenten und Beobachtungen, die auf Saljut 7 gemacht wurden, wurde die Station für Andockmanöver großer Stationsmodule benutzt. Diese Module wurden „Schwere Kosmische Module“ genannt, die modifizierte Varianten des TKS-Raumschiffs waren, welche für das gestoppte militärische Raumstationsprogramm Almas vorgesehen waren. Diese Manöver halfen den Ingenieuren zur Entwicklung der Annäherungs- und Kopplungstechnologien, die für den Bau der Raumstation Mir nötig war. Saljut 7 trat am 7. Februar 1991 in die Erdatmosphäre ein und verglühte teilweise. Fragmente der Station gingen in Argentinien über dem Ort Capitán Bermúdez nieder, nachdem die Station über den vorgesehenen Wiedereintrittspunkt, der sich über unbewohnten Teilen des Pazifiks befand, hinausgeschossen war. Menschen kamen beim Absturz nicht zu Schaden.
Genau wie Saljut 6 besaß auch Saljut 7 zwei Andockadapter, die sich an den beiden Enden der Station befanden. Diese ermöglichten es, dass auf der einen Seite ein bemanntes Sojus-Raumschiff an der Station andocken und die Station gleichzeitig von der anderen Seite aus von Progress-Raumschiffen angeflogen und versorgt werden konnte. Saljut 7 besaß drei Solarpaneele, von denen sich zwei längs der Station befanden und eines senkrecht zu diesen beiden auf der Station angebracht war. Diese Paneele hatten den Vorteil, dass man zusätzliche Sekundärpaneele an ihren Seiten befestigen konnte, um somit die elektrische Leistung zu steigern. Im Inneren von Saljut 7 waren sieben Elektroherde, ein Kühlschrank, ein Tank mit dauerhaft warmem Wasser und neu entwickelte Sitze für die Kommandokonsole zu finden. Die Bullaugen waren so konstruiert, dass sie auch ultraviolettes Licht hindurchließen, um eventuelle Infektionskeime schnell abzutöten. Des Weiteren wurden die Möglichkeiten für das körperliche Training der Kosmonauten an Bord verbessert, sodass auf Saljut 7 noch längere Aufenthalte möglich waren. Das BST-1M-Teleskop, welches auf Saljut 6 benutzt wurde, wurde durch einen Röntgendetektor ersetzt.
Nach dem Flug von Kosmos 1267 zu Saljut 6 startete die Sowjetunion Kosmos 1443 am 2. März 1983 mit einer Proton-Rakete. Kosmos 1443 dockte am 10. März an die Station an. Das Modul wurde von der Crew von Sojus T-9 von der Station abgedockt. Die Landekapsel von Kosmos 1443 transportierte nicht mehr benötigte Ausrüstung zurück zur Erde. Der Rest des Moduls verglühte in der Erdatmosphäre. Das Modul Kosmos 1686 wurde am 27. September 1985 gestartet und erreichte Saljut 7 am 2. Oktober. Kosmos 1686 besaß keine Landekapsel und blieb bis zum Niedergang der Station an Saljut 7 angedockt. So wurde das Modul von der Besatzung von Sojus T-14 genutzt.
Während der Zeitspanne von vier Jahren und zwei Monaten wurde die Station von insgesamt zehn Mannschaften besucht. Darunter waren fünf Stammbesatzungen, die auf Saljut 7 einen Langzeitaufenthalt und fünf Mannschaften, die einen Kurzzeitaufenthalt absolvierten. Unter diesen Besatzungen befanden sich im Rahmen des Interkosmos-Programmes auch Kosmonauten aus Frankreich und Indien. Auf Saljut 7 absolvierte Swetlana Sawizkaja, die zweite Frau im Weltraum, als erste Frau einen Außenbordeinsatz.
Auf Saljut 7 arbeiteten folgende Langzeitbesatzungen:
Es gab zudem fünf kürzere Missionen zu Saljut 7. Diese brachten den Langzeitbesatzungen Arbeitsmaterial, Ausrüstungen und Lebensmittel. Die Liste bemannter Missionen zur Raumstation Saljut 7 gibt eine Übersicht über alle Flüge zu Saljut 7.