State Space Agency of Ukraine

State Space Agency of Ukraine

Die State Space Agency of Ukraine (SSAU) (ukrainisch Державне космічне агентство України[1], Derzhavne kosmichne ahentstvo Ukrayiny, o. ДКАУ, DKAU) wurde als ukrainische Raumfahrtorganisation nach dem Zerfall der Sowjetunion am 2. März 1992 gegründet. Hintergrund war, dass ein erheblicher Teil der sowjetischen Raumfahrtindustrie einschließlich des Konstruktionsbüros „Yushnoe“ NPO (übersetzt „südliches“) des Konstrukteurs Michail Kusmitsch Jangel sich nun auf ukrainischem Territorium befanden. Das betraf sowohl die Produktion militärischer (SS-18 Satan) als auch ziviler Raketentechnik (Zenit, Zyklon, Dnepr) und entsprechender Raumflugkörper. Zur Erhaltung vorhandener Kompetenzen und gleichzeitiger Konversion wurden nationale Fünfjahresprogramme beschlossen.

Das erste von 1993 bis 1997 diente der Aufrechterhaltung der industriellen und Forschungs-Kapazität raumflugbezogener Potentiale im Interesse des Aufbaus einer nationalen Volkswirtschaft und gleichzeitig dem Eindringen in den internationalen Markt von Raumflugdienstleistungen. In dieser Zeit wurden einige Betriebe auch auf typische Konversionsprodukte wie Traktoren und Konsumgüter umgestellt.

Das zweite 1998–2002 richtete sich mehr auf die Erfordernisse des internationalen Marktes aus. Es wurden Produkte und Leistungen aus einer Hand (einschließlich Startkomplexe, Flugkörper, Datenbereitstellung und Systemkomponenten) angeboten. Große Anstrengungen wurden zur Integration der Ukraine in die internationale Weltraum-Gemeinschaft unternommen. Dahinter verbirgt sich die Gewinnung externer Finanzierungsquellen durch Gemeinschaftsunternehmen wie „Sea Launch“ und der Abschluss von Verträgen mit 20 Nationen bzw. Agenturen.

Das laufende Programm 2003–2007 ist noch stärker auf den spezifischen (zahlenden) Nutzer orientiert. Dabei sollen sowohl die ökonomisch/rechtlichen Bedingungen (z.B. externe Finanzquellen) als auch die technologische Basis verbessert werden. Hohe Ziele werden in der internationalen Kooperation angestrebt. Dabei setzt man auf enge Beziehungen zu amerikanischen Firmen, sucht aber auch mit Macht den Anschluss an Europa. Es umfasst daher zielorientierte Programme zu:

  • Wissenschaftlicher Weltraumforschung
  • Fernerkundung der Erde
  • Satellitenkommunikation
  • Entwicklung der Erdkomponenten für Navigations- und spezielle Informationssysteme
  • Raumflugaktivitäten im Interesse der nationalen Sicherheit und Verteidigung
  • Raumflugkomplexe (neben Sea Launch auch Land- oder Flugzeug-gestützte Systeme)
  • Entwicklung von Grundelementen und fortschrittlicher Raumflugtechnologien
  • Erweiterung der Forschungs-, Test- und Produktionsbasis des Raumflug-Sektors

Gegenwärtig wird an der Entwicklung der Zyklon-4 gearbeitet, eine leichte Trägerrakete Majak wird entworfen, die Zenit wird zu Zenit-M und die Dnepr zu Dnepr-M weiterentwickelt. Nach dem Erfolg des Satelliten „Sich-1M“ befinden sich weitere (MC-1-TK „Mikrosputnik“; MC-2-8 S„ICH-2“) in Arbeit.

Zur NSAU gehörte bis 2014 auch der Bahnverfolgungs- und Messkomplex in Jewpatorija auf der Krim. Die industriellen Kerne der Raumfahrtindustrie der Ukraine befinden sich in Dnipro, Kiew und Charkow.

Fotos

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks