Die Internationale Astronomische Union (IAU) ist die in der Astronomie international anerkannte Autorität für die Zuweisung von Bezeichnungen zu Sternen und anderen Himmelskörpern. Viele der heute bekannten Sternnamen stammen noch aus der Zeit vor der Gründung der IAU. Andere Namen, hauptsächlich für veränderliche Sterne einschließlich Novae und Supernovae, werden ständig neu hinzugefügt. Die meisten der unzähligen Sterne haben jedoch keinen Namen und werden – falls überhaupt – mit Hilfe von Katalognummern gekennzeichnet. Im Folgenden wird ein knapper Überblick über verschiedene Methoden der Sternbenennung (Astronymie) gegeben.
Viele der helleren oder aus anderen Gründen interessanten Sterne besitzen Eigennamen. Die meisten stammen aus dem Arabischen, wie z. B. Algol oder Ras Algethi, es gibt aber auch einige mit lateinischen Namen, wie Polaris oder Regulus, und einige tragen neben den arabischen bzw. lateinischen auch einen deutschen Namen, wie der Hundsstern oder das Reiterlein. Sterne sind zum Teil auch nach ihren Entdeckern benannt, wie etwa Barnards Pfeilstern oder Kapteyns Stern.
Seit 2016 werden von der IAU die Eigennamen von Sternen katalogisiert und standardisiert, und diese dann im IAU Catalog of Star Names (IAU-CSN) veröffentlicht.[1] Bis 28. Oktober 2017 wurden insgesamt 310 Eigennamen darin erfasst. Der Katalog wird laufend erweitert. Darüber hinaus werden von der IAU Working Group on Star Names (WGSN) in periodischen Abständen in Bekanntmachungen die Erweiterungen des Katalog gesammelt bereitgestellt.[2]
Die Nomenklatur für die freisichtigen Sterne folgt einem Schema wie bei Alpha Centauri nach dem Sternbild des Zentauren.
Johann Bayer führte dieses heute noch weit verbreitete System der Benennung der helleren Sterne eines jeden Sternbilds mittels griechischer und vereinzelt auch lateinischer Buchstaben ein. Dies wird im Artikel über die Bayer-Bezeichnungen genauer ausgeführt.
Ein ähnliches System ersann John Flamsteed, indem er die Sterne der Sternbilder nummerierte. Es kommt heute meist dort zum Einsatz, wo keine Bayer-Bezeichnung existiert und wird im Artikel über Flamsteed-Bezeichnungen beschrieben.
Veränderliche Sterne, die keine Bayer-Bezeichnung haben, werden mit speziellen Bezeichnungen versehen, die sie als Veränderliche ausweisen. Dieses System wird im Artikel über die Benennung veränderlicher Sterne erklärt.
Bei Fehlen einer besseren Methode zur Benennung eines Sterns werden im Allgemeinen Katalognummern der wichtigen Sternkataloge eingesetzt. Bei der Unzahl von Sternen, die allein in unserer Milchstraße bekannt sind, ist dies auch das einzige praktisch durchführbare Verfahren, das zudem die eindeutige Identifikation und Wiederauffindbarkeit auf einheitliche Art und Weise gewährleistet. Zu diesem Zweck existieren viele verschiedene Sternkataloge, die teils von beobachtenden Astronomen zusammengestellt wurden, teils aber auch in automatischen Vermessungsprojekten durch spezielle Satelliten und große Observatorien gesammelt wurden.
Es sei noch angemerkt, dass es einige Unternehmen und auch Sternwarten gibt, die Kunden anbieten, Sterne nach deren Wünschen zu benennen. Bei einer Sterntaufe wird ein durch eine Katalognummer bezeichneter Stern mit einem selbstgewählten Namen meistens für Geld benannt. Diese Benennungen haben allerdings keinerlei wissenschaftliche oder offizielle Bedeutung und existieren nur in der firmeneigenen Liste oder Webseite und auf einem dem Kunden gelieferten Ausdruck. Es handelt sich also um eine rein symbolische Geste, die grundsätzlich jeder selbst durchführen kann.