SwissCube

SwissCube

SwissCube
SwissCube
Typ: Cubesat
Land: Schweiz Schweiz
Betreiber: diverse Schweizer Hochschulen
COSPAR-Bezeichnung: 2009-051B
Missionsdaten
Masse: 820 Gramm
Größe: Würfel mit 10 cm Kantenlänge
Start: 23. September 2009, 06:21 UTC
Startplatz: Satish Dhawan Space Centre, Indien
Trägerrakete: PSLV C-14
Status: aktiv
Bahndaten
Umlaufzeit: 98,9 min[1]
Bahnneigung: 98,4°
Apogäum: 719 km
Perigäum: 710 km
SwissCubes erste Aufnahme des Airglows der Erde
Bodenstation der ETH Lausanne
Sichtbarkeitsbereich des SwissCube verglichen mit der ISS

SwissCube ist der Name des ersten komplett in der Schweiz gebauten Satelliten. Er wurde von 2006 bis 2007 in einem Gemeinschaftsprojekt verschiedener Schweizer Hochschulen nach dem Cubesat-Standard entwickelt.

Das erste Exemplar des Satelliten („SwissCube 1“) wurde am 23. September 2009 von der indischen Raketenbasis Sriharikota ins All geschossen. Er befindet sich auf einer Umlaufbahn die zwischen 704 und 715 km verläuft und eine Neigung von 98,4° hat.[2] Der nur 820 Gramm schwere, würfelförmige Satellit mit 10 cm Kantenlänge soll unter anderem das noch wenig erforschte Phänomen des Nachthimmelsleuchtens in rund 100 Kilometern Höhe, den sogenannten Airglow, erkunden.

Missionsziele

Primärmission

Als oberstes Ziel steht das Etablieren eines in der Schweiz hergestellten Kommunikationssystems mit Satellit und Bodenstation. Alle dazu notwendigen Systeme sind redundant ausgelegt. Nach dem erfolgreichen Eintritt in den Orbit nahm der Satellit die Kommunikation mit den Bodenstationen in Lausanne und Fribourg auf. Diese Sende-Empfangsanlagen werden in Zusammenarbeit mit den Funkamateuren des Waadtlands betrieben. Der erste SwissCube sendet unter dem Amateurfunkrufzeichen HB9EG auf einer Frequenz von 437,505 MHz im 70-Zentimeter-Band.

Sekundärmission

Zusätzlich ist als Forschungsmission eine Untersuchung zum Phänomen des Airglow-Effekts durchgeführt worden, dessen Eigenschaften noch wenig bekannt sind. Dazu beobachtet eine spezielle Kamera im Infrarotbereich das Phänomen.

Start

Es wurden drei identische Exemplare gebaut:

  • Das erste wurde am 23. September 2009 mit einer indischen PSLV C14 ins All gebracht.[3]
  • Das zweite sollte mit einer Vega-Mission der ESA in den Orbit gebracht werden, was mangels Sponsoring jedoch nicht gelang.[4]
  • Das dritte wird zu Testzwecken verwendet.

Universitäre Zusammenarbeit

Im Rahmen des SwissCube erfolgte eine Zusammenarbeit verschiedener Hochschulen[5] aus den deutsch- und französischsprachigen Teilen der Schweiz:

  • École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL)
  • Haute Ecole d'ingenerie et de gestion du canton de vaud
  • Universität Neuenburg
  • Haute Ecole spécialisée de Suisse occidentale (Siders)
  • Haute Ecole ARC Ingénierie (St. Imier)
  • Ecole d'Ingénieurs et d'Architectes de Fribourg
  • Fachhochschule Nordwestschweiz (Windisch)

Diese kamen für die Entwicklungskosten von umgerechnet etwa 235.000 Euro selbst auf.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bahndaten nach SWISSCUBE. N2YO, 3. November 2015, abgerufen am 4. November 2015 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  2. SWISSCUBE - Satelliten Information. heavens-above.com, abgerufen am 4. November 2014.
  3. Der erste Schweizer Satellit ist unterwegs ins All. swissinfo.ch, 23. September 2009, abgerufen am 23. September 2009.
  4. Hanna Wick: Würfel im Formationsflug: «Cube Satellites» mausern sich langsam zum wertvollen Werkzeug für die Raumfahrt. NZZ, 20. April 2011, abgerufen am 27. Oktober 2013.
  5. Alois Feusi: Die Schweiz hat ihren ersten Satelliten. Neue Zürcher Zeitung, 23. September 2009
  6. Flieger-Revue Februar 2009, S. 39, Würfel für den Orbit