Thomas Pesquet | |
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Land (Organisation): | Frankreich (ESA) |
Datum der Auswahl: | 20. Mai 2009 (EAC-Gruppe) |
Anzahl der Raumflüge: | 1 |
Start erster Raumflug: | 17. November 2016 |
Landung letzter Raumflug: | 2. Juni 2017 |
Gesamtdauer: | 196d 17h 49min |
EVA-Einsätze: | 2 |
EVA-Gesamtdauer: | 12h 32min |
Ausgeschieden: | aktiv |
Raumflüge | |
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Thomas Pesquet (* 27. Februar 1978 in Rouen) ist ein französischer Raumfahrer und jüngstes Mitglied des Europäischen Astronautenkorps.
Nach dem Abitur und einem Vorbereitungsstudium am Lycée Pierre-Corneille seiner Heimatstadt begann Pesquet ein Studium in Mechanik für Raumfahrtsysteme und Raumflugkörper an der École Nationale Supérieure de l’Aéronautique et de l’Espace in Toulouse, Frankreich. 2001 beendete er sein Studium mit dem Master. Zu seinem Studium gehörte auch ein einjähriger Auslandsaufenthalt an der École Polytechnique de Montréal in Kanada.
Nach einem Praktikum bei Thales Alenia Space in Cannes, Frankreich, begann Pesquet seine berufliche Laufbahn 2001 als Spacecraft Dynamics Engineer bei GMV in Madrid, Spanien.
Von 2002 bis 2004 war er als Research Engineer am französischen Zentrum für Weltraumforschung CNES tätig und arbeitete als deren Vertreter im Consultative Committee for Space Data Systems (CCSDS) mit. 2004 wurde der begeisterte Privat-Pilot für die Flugausbildung von Air France ausgewählt. Er erhielt seine Lizenz 2006 und fliegt seitdem unter anderem den Airbus A320 für die französische Airline. Pesquet qualifizierte sich auch als Type Rating Instructor für den A320 sowie als Crew Resource Management Instructor.[1]
Pesquet konnte sich beim Auswahlverfahren der ESA gegen 8413 andere Bewerber durchsetzen und wurde am 20. Mai 2009 als einer von sechs neuen Astronauten der Öffentlichkeit vorgestellt. Seine Ausbildung im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln begann Thomas Pesquet Anfang September 2009.[2] Der offizielle Abschluss der Grundausbildung und die Ernennung zum Astronauten erfolgte am 22. November 2010 bei einer offiziellen Zeremonie im EAC in Köln.[3]
Nach Abschluss seiner Astronautenausbildung übernahm Pesquet Aufgaben im Europäischen Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt sowie am Europäischen Astronautenzentrum in Köln. Dazu gehören die Kommunikation mit Astronauten auf der Internationalen Raumstation sowie die Ausarbeitung künftiger Weltraum-Projekte. Daneben bereitet sich Pesquet durch Trainings in Europa, Russland und den USA weiter auf seine bevorstehende Weltraummission vor.[4]
Beim Flug Sojus TMA-18M war Pesquet Ersatzmann für seinen dänischen Kollegen Andreas Mogensen.
Am 17. März 2014 wurde Pesquet offiziell für eine Langzeitmission an Bord der ISS zugeteilt.[5] Der Start mit Sojus MS-03 zu den ISS-Expeditionen 50 und 51 erfolgte am 17. November 2016.[6] „Während seiner Mission wird auf der Raumstation eine Atomuhr angebracht, die im Verbund mit anderen Atomuhren auf der Erde Einsteins Relativitätstheorie überprüfen und noch genauere Zeitmessungen ermöglichen soll. Die Ergebnisse hieraus könnten die Genauigkeit der Satellitennavigation verdoppeln und somit zu einer präziseren Positionsbestimmung auf der Erde beitragen.“[7] Die Rückkehr zur Erde erfolgte am 2. Juni 2017. Die Mission von Pesquet hieß Proxima.
Pesquet ist Mitglied der French Aeronautics and Astronautics Association (3AF) sowie des American Institute of Aeronautics and Astronautics (AIAA).
Zu seinen Hobbys gehören Joggen, Schwimmen, Squash, Tauchen, Saxophonspielen, Gleitschirmfliegen sowie Fallschirmspringen und Judo. Er besitzt den schwarzen Gürtel in dieser Sportart. Neben seiner Muttersprache Französisch spricht er Englisch, Deutsch, Spanisch, Russisch und Chinesisch.[8]
Personendaten | |
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NAME | Pesquet, Thomas |
ALTERNATIVNAMEN | Pesquet, Thomas Gautier |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Raumfahreranwärter der ESA |
GEBURTSDATUM | 27. Februar 1978 |
GEBURTSORT | Rouen |