Die Thüringer Landessternwarte Tautenburg ist eine Sternwarte im Tautenburger Wald, Thüringen.
Das Observatorium entstand im Jahr 1960 als Institut der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin in der Nähe des Dorfes Tautenburg, in einer Höhe von 341 m.[1] 1992 wurde aus dem Institut die Thüringer Landessternwarte (TLS) Karl-Schwarzschild-Observatorium, eine Einrichtung des öffentlichen Rechts des Freistaats Thüringen.
Das wichtigste astronomische Beobachtungsinstrument des Observatoriums ist das 1960 in Betrieb genommene Alfred-Jensch-Teleskop, ein 2-m-Spiegelteleskop mit sphärischem Hauptspiegel, das von der Firma Carl Zeiss in Jena gefertigt wurde. Es handelt sich dabei um das größte Teleskop auf deutschem Boden neben dem Fraunhofer-Teleskop (Stand 2012). Es kann zur Astrofotografie auch als Schmidt-Kamera genutzt werden, der Bildwinkel beträgt dann 3,3° × 3,3°. Hierbei verringert sich die Apertur durch die Schmidt-Platte auf 1,38 m; es ist dann das größte Schmidt-Teleskop weltweit. Alternativ kann es mit voller 2-m-Apertur in einer Cassegrain-Spiegelanordnung betrieben werden, als Pressmann-Camichel-Teleskop, der Bildwinkel liegt dann bei 10-20 Bogensekunden.
Mit Hilfe des Alfred-Jensch-Teleskops wurden mehrere Exoplaneten und Braune Zwerge entdeckt oder deren Entdeckung unterstützt, und zwar um die Sterne HD 137510, CoRoT-3, HD 8673, 11 Ursae Minoris, HD 139357, 30 Arietis B, HD 13189, 4 Ursae Majoris, HD 32518, 41 Draconis, und Pollux.[2] Die Sternwarte hat damit ihre internationale Bedeutung bestätigt.
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Alfred-Jensch-Teleskop der Thüringer Landessternwarte
Koordinaten: 50° 58′ 48,4″ N, 11° 42′ 40,2″ O