Der Wärmeeindringkoeffizient $ b $ ist eine Werkstoffeigenschaft aus der Thermodynamik, der unter anderem in der Bauphysik verwendet wird. Im Zusammenhang mit thermischen Wellen wird auch die Bezeichnung Effusivität mit dem Formelzeichen $ e $ verwendet.[1]
Eine verwandte Größe ist die Temperaturleitfähigkeit.
Stoff | $ b $ in $ \mathrm {\frac {kJ}{K\,m^{2}\,{\sqrt {s}}}} $ |
---|---|
Dämmstoff (Mineralfasern) | 0,06 |
Kork | 0,10 |
Holz | 0,4 … 0,5 |
Gummi | 0,6 |
menschliche Haut | 1,0 … 1,3 |
Glas | 1,3 … 1,5 |
Wasser | 1,6 |
Beton | 1,8 … 2,2 |
Stahl | 14,0 |
Kupfer | 36,0 |
Wärmeeindringkoeffizient ist definiert als:
mit
Der Wärmeeindringkoeffizient hat die SI-Einheit $ \mathrm {\frac {J}{K\,m^{2}\,{\sqrt {s}}}} $. Er ist eine temperaturabhängige Stoffeigenschaft, da vor allem die Dichte temperaturabhängig ist.
Werden zwei halbunendlich ausgedehnte Körper mit unterschiedlichen Anfangstemperaturen $ T_{1} $ und $ T_{2} $ in perfekten thermischen Kontakt gebracht, so kann die Kontakttemperatur $ T_{m} $ (d. h. die Temperatur der Kontaktfläche) mit den Wärmeeindringkoeffizienten $ b_{1} $ und $ b_{2} $ der beiden Stoffe bestimmt werden:[2]
Mit dieser Formel lässt sich auch die Anfangskontakttemperatur endlicher Körper gut abschätzen.
Praktisch erfahrbar ist der Wärmeeindringkoeffizient, wenn man mit der bloßen Hand verschiedene Stoffe gleicher Temperatur berührt:
Entsprechendes gilt auch, wenn der Körper wärmer als die Haut ist.