Walter Oelert: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Walter Oelert''' (* [[14. Juli]] [[1942]] in [[Dortmund]]) ist ein deutscher [[Physiker]]. Im Jahr 1995 stellte eine Arbeitsgruppe unter seiner Leitung am CERN erstmals [[Antiwasserstoff]] her.
'''Walter Oelert''' (* [[14. Juli]] [[1942]] in [[Dortmund]]) ist ein deutscher [[Physiker]]. Im Jahr 1995 stellte eine Arbeitsgruppe unter seiner Leitung am CERN erstmals [[Antiwasserstoff]] her.


Oelert, der schon in jungen Jahren nach Hamburg zog, studierte Physik in Hamburg und Heidelberg, legte sein Diplom 1969 in Hamburg ab. Er wurde 1973 in Hamburg [[Promotion (Doktor)|promoviert]] (''Die (p,t)-Reaktionen an den geraden Samarium-Isotopen''). Als [[Post-Doktorand]] war er an der [[University of Pittsburgh]]. 1976 wechselte er zum [[Forschungszentrum Jülich]]. Oelert habilitierte sich 1987 an der [[Ruhr-Universität Bochum]] (''Kernstruktur und Reaktionsmechanismen untersucht an Alpha-Teilchen-Übergängen'') und lehrte dort ab 1997 als apl. Professor Elementar- und [[Teilchenphysik]]. Gleichzeitig war er am [[Forschungszentrum Jülich]] angestellt, wo er besonders am [[Forschungszentrum Jülich#Kühlersynchrotron COSY|Kühlersynchrotron COSY]] forschte. Am Forschungszentrum [[CERN]] arbeitete er regelmäßig seit 1985, am [[LEAR (Speicherring)|Low Energy Antiproton Ring]] (LEAR) und später am [[Antiproton Decelerator]]. Nach der Emeritierung an der Ruhr-Universität Bochum nahm Oelert das Angebot an, sich dem  Institut für Physik der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]] anzuschließen, wo er als Mitarbeiter geführt wird.
Oelert, der schon in jungen Jahren nach Hamburg zog, studierte Physik in Hamburg und Heidelberg, legte sein Diplom 1969 in Hamburg ab. Er wurde 1973 in Hamburg [[Promotion (Doktor)|promoviert]] (''Die (p,t)-Reaktionen an den geraden Samarium-Isotopen''). Als [[Post-Doktorand]] war er an der [[University of Pittsburgh]]. 1976 wechselte er zum [[Forschungszentrum Jülich]]. Oelert habilitierte sich 1987 an der [[Ruhr-Universität Bochum]] (''Kernstruktur und Reaktionsmechanismen untersucht an Alpha-Teilchen-Übergängen'') und lehrte dort ab 1997 als apl. Professor Elementar- und [[Teilchenphysik]]. Gleichzeitig war er am Forschungszentrum Jülich angestellt, wo er besonders am [[Forschungszentrum Jülich#Kühlersynchrotron COSY|Kühlersynchrotron COSY]] forschte. Am Forschungszentrum [[CERN]] arbeitete er regelmäßig seit 1985, am [[LEAR (Speicherring)|Low Energy Antiproton Ring]] (LEAR) und später am [[Antiproton Decelerator]]. Nach der Emeritierung an der Ruhr-Universität Bochum nahm Oelert das Angebot an, sich dem  Institut für Physik der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]] anzuschließen, wo er als Mitarbeiter geführt wird.


Er leitete die Arbeitsgruppe, der beim [[PS210-Experiment]]<ref>kfa-juelich.de: [http://ikpe1101.ikp.kfa-juelich.de/ps210/home_german.html Webseite des PS210 Experiments]</ref> die erste Beobachtung von Antiwasserstoff gelang. Dabei wurden 11±2 Antiwasserstoffatome mit einer kinetischen Energie von ca. 1,2&nbsp;[[Elektronenvolt|GeV]] hergestellt.<ref>Der erste experimentelle Nachweis von (heißem) Antiwasserstoff: G. Baur u. a.: ''Production of Antihydrogen.'' In: ''Phys. Lett.'' B 368, 1996, S. 251.</ref> Ein Forschungsziel Oelerts ist eine vergleichende Präzisionsspektroskopie von Antiwasserstoff und Wasserstoff. Als Nachfolger des [[Antiproton Decelerator#ATRAP (AD-2)|ATRAP]]-Experiments ist der [[Extra Low Energy Antiproton Ring]] (ELENA) geplant.<ref>[https://cds.cern.ch/record/1742277/files/CERN-ACC-2014-0144.pdf THE ELENA PROJECT: PROGRESS IN THE DESIGN]</ref>
Er leitete die Arbeitsgruppe, der beim [[PS210-Experiment]]<ref>kfa-juelich.de: [http://ikpe1101.ikp.kfa-juelich.de/ps210/home_german.html Webseite des PS210 Experiments]</ref> die erste Beobachtung von Antiwasserstoff gelang. Dabei wurden 11±2 Antiwasserstoffatome mit einer kinetischen Energie von ca. 1,2&nbsp;[[Elektronenvolt|GeV]] hergestellt.<ref>Der erste experimentelle Nachweis von (heißem) Antiwasserstoff: G. Baur u. a.: ''Production of Antihydrogen.'' In: ''Phys. Lett.'' B 368, 1996, S. 251.</ref> Ein Forschungsziel Oelerts ist eine vergleichende Präzisionsspektroskopie von Antiwasserstoff und Wasserstoff. Als Nachfolger des [[Antiproton Decelerator#ATRAP (AD-2)|ATRAP]]-Experiments ist der [[Extra Low Energy Antiproton Ring]] (ELENA) geplant.<ref>[https://cds.cern.ch/record/1742277/files/CERN-ACC-2014-0144.pdf THE ELENA PROJECT: PROGRESS IN THE DESIGN]</ref>


Oelert wurde 2005 in die [[Polska Akademia Umiejętności|Polnische Akademie der Gelehrsamkeit]] (PAU) in [[Krakau]] aufgenommen.<ref>{{Internetquelle| url=http://pau.krakow.pl/index.php/en/struktura/czlonkowie-pau/czlonkowie-wydzialu-iii-nauk-scislych-i-technicznych| titel=Mitglieder der PAU - Abteilung III: Wissenschaft und Technik| hrsg= Polska Akademia Umiejętności| zugriff=2017-06-12| sprache=polnisch}}</ref> Er nahm 2009 die ''Merentibus Medal'' der [[Jagiellonen-Universität|Universität Krakau]] für die Universität Bochum entgegen.<ref>[http://cerncourier.com/cws/article/cern/28226/1/cernpeople1_5-00 Presseerklärung des CERN]</ref><ref>[http://www.uj.edu.pl/en_GB/uniwersytet-z-collegium-medicum/nagrody-i-wyroznienia/medal-merentibus Seite der Universität Krakau] (engl)</ref>
Oelert wurde 2005 in die [[Polska Akademia Umiejętności|Polnische Akademie der Gelehrsamkeit]] (PAU) in [[Krakau]] aufgenommen.<ref>{{Internetquelle| url=http://pau.krakow.pl/index.php/en/struktura/czlonkowie-pau/czlonkowie-wydzialu-iii-nauk-scislych-i-technicznych| titel=Mitglieder der PAU - Abteilung III: Wissenschaft und Technik| hrsg= Polska Akademia Umiejętności| zugriff=2017-06-12| sprache=polnisch}}</ref> Er nahm 2009 die ''Merentibus Medal'' der [[Jagiellonen-Universität|Universität Krakau]] für die Universität Bochum entgegen.<ref>{{Webarchiv|url=http://cerncourier.com/cws/article/cern/28226/1/cernpeople1_5-00 |wayback=20131103122531 |text=Presseerklärung des CERN |archiv-bot=2019-05-22 14:40:04 InternetArchiveBot }}</ref><ref>[http://www.uj.edu.pl/en_GB/uniwersytet-z-collegium-medicum/nagrody-i-wyroznienia/medal-merentibus Seite der Universität Krakau] (engl.)</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 9. April 2020, 19:14 Uhr

Walter Oelert bei einem öffentlichen Vortrag (2015).

Walter Oelert (* 14. Juli 1942 in Dortmund) ist ein deutscher Physiker. Im Jahr 1995 stellte eine Arbeitsgruppe unter seiner Leitung am CERN erstmals Antiwasserstoff her.

Oelert, der schon in jungen Jahren nach Hamburg zog, studierte Physik in Hamburg und Heidelberg, legte sein Diplom 1969 in Hamburg ab. Er wurde 1973 in Hamburg promoviert (Die (p,t)-Reaktionen an den geraden Samarium-Isotopen). Als Post-Doktorand war er an der University of Pittsburgh. 1976 wechselte er zum Forschungszentrum Jülich. Oelert habilitierte sich 1987 an der Ruhr-Universität Bochum (Kernstruktur und Reaktionsmechanismen untersucht an Alpha-Teilchen-Übergängen) und lehrte dort ab 1997 als apl. Professor Elementar- und Teilchenphysik. Gleichzeitig war er am Forschungszentrum Jülich angestellt, wo er besonders am Kühlersynchrotron COSY forschte. Am Forschungszentrum CERN arbeitete er regelmäßig seit 1985, am Low Energy Antiproton Ring (LEAR) und später am Antiproton Decelerator. Nach der Emeritierung an der Ruhr-Universität Bochum nahm Oelert das Angebot an, sich dem Institut für Physik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz anzuschließen, wo er als Mitarbeiter geführt wird.

Er leitete die Arbeitsgruppe, der beim PS210-Experiment[1] die erste Beobachtung von Antiwasserstoff gelang. Dabei wurden 11±2 Antiwasserstoffatome mit einer kinetischen Energie von ca. 1,2 GeV hergestellt.[2] Ein Forschungsziel Oelerts ist eine vergleichende Präzisionsspektroskopie von Antiwasserstoff und Wasserstoff. Als Nachfolger des ATRAP-Experiments ist der Extra Low Energy Antiproton Ring (ELENA) geplant.[3]

Oelert wurde 2005 in die Polnische Akademie der Gelehrsamkeit (PAU) in Krakau aufgenommen.[4] Er nahm 2009 die Merentibus Medal der Universität Krakau für die Universität Bochum entgegen.[5][6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. kfa-juelich.de: Webseite des PS210 Experiments
  2. Der erste experimentelle Nachweis von (heißem) Antiwasserstoff: G. Baur u. a.: Production of Antihydrogen. In: Phys. Lett. B 368, 1996, S. 251.
  3. THE ELENA PROJECT: PROGRESS IN THE DESIGN
  4. Mitglieder der PAU - Abteilung III: Wissenschaft und Technik. Polska Akademia Umiejętności, abgerufen am 12. Juni 2017 (polnisch).
  5. Presseerklärung des CERN (Memento des Originals vom 3. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cerncourier.com
  6. Seite der Universität Krakau (engl.)