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* Beim [[Newton-Teleskop]] werden [[Planspiegel]] verwendet, die das Licht knapp vor dem Primärfokus um 90° zur Seite lenken, wo der Okularstutzen außen am Tubus sitzt. Weil der Fangspiegel unter 45° montiert ist, hat er meist elliptische Form (Achsenverhältnis 1 : 0,707). Solche Spiegel werden auch für den [[Nasmyth-Teleskop|Nasmyth-]] und den [[Coudé-Strahlengang|Coudé-Fokus]] benötigt. | * Beim [[Newton-Teleskop]] werden [[Planspiegel]] verwendet, die das Licht knapp vor dem Primärfokus um 90° zur Seite lenken, wo der Okularstutzen außen am Tubus sitzt. Weil der Fangspiegel unter 45° montiert ist, hat er meist elliptische Form (Achsenverhältnis 1 : 0,707). Solche Spiegel werden auch für den [[Nasmyth-Teleskop|Nasmyth-]] und den [[Coudé-Strahlengang|Coudé-Fokus]] benötigt. | ||
* Bei den anderen Bauarten sind es [[ | * Bei den anderen Bauarten sind es [[Hohlspiegel|konkave]] oder [[Konvexspiegel|konvex]]e [[Spiegel]]. Letztere sind bei mehreren Typen zu finden – sowohl auf Sternwarten als auch bei Spiegelteleskopen für [[Hobbyastronom]]en: | ||
* [[Konvexspiegel]] werden z. B. beim [[Cassegrain-Teleskop]] verwendet. Sie spiegeln das Licht durch eine Bohrung im Hauptspiegel, hinter dem sich das Okular befindet. Durch ihre konvexe Form verlängern sie die durch den Hauptspiegel vorgegebene [[Brennweite]] ähnlich wie eine [[Barlowlinse]]. Dadurch und durch das zweimalige Falten des [[Strahlengang]]s wird eine sehr kompakte, temperaturbeständige Bauweise möglich. Um keine [[Abbildungsfehler|sphärische Aberration]] einzubringen, muss der Fangspiegel beim Cassegrain-Teleskop allerdings [[Hyperbel (Mathematik)|hyperbolisch]] geschliffen werden. Der Primärfokus muss mit dem auf der konkaven Seite liegenden [[Fokus|Brennpunkt]] der Hyperbel übereinstimmen, dann befindet sich der Sekundärfokus an der Stelle des anderen Hyperbelbrennpunkts. | * [[Konvexspiegel]] werden z. B. beim [[Cassegrain-Teleskop]] verwendet. Sie spiegeln das Licht durch eine Bohrung im Hauptspiegel, hinter dem sich das Okular befindet. Durch ihre konvexe Form verlängern sie die durch den Hauptspiegel vorgegebene [[Brennweite]] ähnlich wie eine [[Barlowlinse]]. Dadurch und durch das zweimalige Falten des [[Strahlengang]]s wird eine sehr kompakte, temperaturbeständige Bauweise möglich. Um keine [[Abbildungsfehler|sphärische Aberration]] einzubringen, muss der Fangspiegel beim Cassegrain-Teleskop allerdings [[Hyperbel (Mathematik)|hyperbolisch]] geschliffen werden. Der Primärfokus muss mit dem auf der konkaven Seite liegenden [[Fokus|Brennpunkt]] der Hyperbel übereinstimmen, dann befindet sich der Sekundärfokus an der Stelle des anderen Hyperbelbrennpunkts. | ||
* Bei [[Katadioptrisches System|katadioptrischen]] Typen wie [[Maksutov-Teleskop|Maksutov-]], [[Schmidt-Cassegrain-Teleskop|Schmidt-Cassegrain-]] oder [[Schmidt-Newton-Teleskop]]en für [[Hobbyastronom]]en sitzt der Hilfsspiegel fast immer auf der [[Schmidt-Platte|Korrektorplatte]], die den Tubus nach vorne verschließt. Bei [[Maksutov-Teleskop|Maksutov-Cassegrains]] besteht er (nach Gregory) oft einfach aus einem verspiegelten Bereich um die Mitte der Meniskenlinsen-Rückseite. Der weitere Strahlengang verläuft dann wie bei anderen Cassegrains durch das Loch im Hauptspiegel. | * Bei [[Katadioptrisches System|katadioptrischen]] Typen wie [[Maksutov-Teleskop|Maksutov-]], [[Schmidt-Cassegrain-Teleskop|Schmidt-Cassegrain-]] oder [[Schmidt-Newton-Teleskop]]en für [[Hobbyastronom]]en sitzt der Hilfsspiegel fast immer auf der [[Schmidt-Platte|Korrektorplatte]], die den Tubus nach vorne verschließt. Bei [[Maksutov-Teleskop|Maksutov-Cassegrains]] besteht er (nach Gregory) oft einfach aus einem verspiegelten Bereich um die Mitte der Meniskenlinsen-Rückseite. Der weitere Strahlengang verläuft dann wie bei anderen Cassegrains durch das Loch im Hauptspiegel. | ||
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Je nach seiner Größe vermindert ein Fangspiegel das [[Auflösungsvermögen]] (die Trennschärfe) des Spiegelteleskops, weil der Spiegelrand und die Streben, mit denen er im Fernrohrtubus befestigt ist, zusätzliche [[Beugung (Physik)|Lichtbeugungen]] verursachen. | Je nach seiner Größe vermindert ein Fangspiegel das [[Auflösungsvermögen]] (die Trennschärfe) des Spiegelteleskops, weil der Spiegelrand und die Streben, mit denen er im Fernrohrtubus befestigt ist, zusätzliche [[Beugung (Physik)|Lichtbeugungen]] verursachen. | ||
Dies ist der Grund, warum ein gleich großes Linsenfernrohr Doppelsterne oder feine Details auf Planeten besser auflösen kann. Beispielsweise ist für ein Auflösungsvermögen von | Dies ist der Grund, warum ein gleich großes Linsenfernrohr Doppelsterne oder feine Details auf Planeten besser auflösen kann. Beispielsweise ist für ein Auflösungsvermögen von 1″ ein Hauptspiegel von 15–20 cm [[Apertur]] notwendig, während beim Linsenfernrohr ein 12-cm-Objektiv dasselbe leistet. Das größere Spiegelteleskop lässt sich aber günstiger herstellen als das kleinere Linsenfernrohr. | ||
Um diese zusätzlichen Beugungen zu vermeiden (die bei hellen Sternen auch die kreuzenden Silhouetten verursachen), ist u. a. der [[Schiefspiegler]] entwickelt worden (System A. Kutter, [[Brachyt]] usw.) | Um diese zusätzlichen Beugungen zu vermeiden (die bei hellen Sternen auch die kreuzenden Silhouetten verursachen), ist u. a. der [[Schiefspiegler]] entwickelt worden (System A. Kutter, [[Brachyt]] usw.) | ||
[[Kategorie:Optische Teleskoptechnik]] | [[Kategorie:Optische Teleskoptechnik]] | ||
[[Kategorie:Optischer Spiegel]] | [[Kategorie:Optischer Spiegel]] |
Der Fangspiegel oder Sekundärspiegel ist ein optisches Bauteil in Spiegelteleskopen, das die vom Hauptspiegel (Primärspiegel) reflektierten Strahlen aus dem Fernrohrtubus heraus zum Okularstutzen (Beobachter, Kamera) oder zu den angeschlossenen Messinstrumenten lenkt.
Je nach Art des Teleskops haben die Fangspiegel unterschiedlichen Schliff:
Je nach seiner Größe vermindert ein Fangspiegel das Auflösungsvermögen (die Trennschärfe) des Spiegelteleskops, weil der Spiegelrand und die Streben, mit denen er im Fernrohrtubus befestigt ist, zusätzliche Lichtbeugungen verursachen.
Dies ist der Grund, warum ein gleich großes Linsenfernrohr Doppelsterne oder feine Details auf Planeten besser auflösen kann. Beispielsweise ist für ein Auflösungsvermögen von 1″ ein Hauptspiegel von 15–20 cm Apertur notwendig, während beim Linsenfernrohr ein 12-cm-Objektiv dasselbe leistet. Das größere Spiegelteleskop lässt sich aber günstiger herstellen als das kleinere Linsenfernrohr.
Um diese zusätzlichen Beugungen zu vermeiden (die bei hellen Sternen auch die kreuzenden Silhouetten verursachen), ist u. a. der Schiefspiegler entwickelt worden (System A. Kutter, Brachyt usw.)