Sichtfeld (englisch field of view, FOV) bezeichnet den Bereich im Bildwinkel eines optischen Geräts, eines Sonnensensors, der Bildfläche einer Kamera (Film oder Aufnahmesensor) oder eines Durchsichtdisplays, innerhalb dessen Ereignisse oder Veränderungen wahrgenommen und aufgezeichnet werden können.
Bei einer Kamera mit fest vorgegebener Brennweite f des Objektivs erfolgt die Scharfstellung (Fokussierung) auf ein Objekt in der Gegenstandsweite g durch die Einstellung des Auszugs, d. h. des Abstands zwischen Objektiv und Bildfläche (Bildsensor), auf die zugehörige Bildweite b = b(g) = fg/(g – f). Für die Bildweite b ist jedoch auf Grund der Kameraabmessungen eine untere Grenze bmin und eine obere Grenze bmax gegeben. Die minimale Bildweite bmin ist auf die Brennweite f eingestellt und dient zur Aufnahme von weit entfernten Motiven. Der maximalen Bildweite bmax entspricht die minimale Gegenstandsweite (minimale Objektdistanz) gmin:
Variiert der Linsen-Bildflächen-Abstand b in seinem maximal möglichen Intervall (f ≤ b ≤ bmax), so liefert die Vereinigung der rechteckigen Bildflächen den quaderförmigen Bildraum. Diesem Bildraum entspricht bei der optischen Abbildung bijektiv das so genannte Sichtfeld (Gegenstandsfeld, englisch Field of View) der Kamera. Das Sichtfeld ist der Bereich im dreidimensionalen Gegenstandsraum (Objektraum, Motivraum), der scharf mit der Kamera abgebildet werden kann. Es ist ein unendlicher Pyramidenstumpf, dessen Pyramidenspitze im objektseitigen Brennpunkt F liegt und bei dem die Pyramidenspitze durch die zur Linsenebene parallele Ebene g = gmin abgeschnitten ist.
Die Öffnungswinkel dieser Pyramide werden in der Fotografie als Bildwinkel der Kamera bezeichnet. Bei einer vertikalen Sensorhöhe Sv und einer horizontalen Sensorbreite Sh ergibt die trigonometrische Berechnung den vertikalen Bildwinkel αv und den horizontalen Bildwinkel αh zu
Vom Sichtfeld zu unterscheiden ist das Blickfeld, das auf der Fixation von Gegenständen mit Hilfe von Augenbewegungen und Kopfbewegungen beruht, also die Okulomotorik betrifft[1].
Zudem unterscheidet man das Gesichtsfeld. Dieses wird bei ruhiger Kopfhaltung und – in der Untersuchungssituation – geradeaus gerichtetem, bewegungslosen Blick geprüft und berücksichtigt Gegenstände, die nicht direkt fixiert werden. Zudem ist das Gesichtsfeld ein Ergebnis unterschiedlicher sensitiver Wahrnehmungsempfindlichkeit.