In der Astronomie wird mit Population oder Sternpopulation (englisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) eine Untermenge von Sternen in einer Galaxie bezeichnet, die eine ähnlich große Metallizität (ein ähnliches Alter) aufweisen.
Die Klassifikation geht auf Walter Baade (1944) zurück. Sie ist nützlich für die Beschreibung von Spiralgalaxien wie der Milchstraße, auch wenn das heutige Bild dieser Objekte wesentlich komplexer ist. Anfangs wurde zwischen zwei Hauptpopulationen unterschieden (Population I und II) und über eine dritte spekuliert. Später erlaubten genauere Messergebnisse eine feinere Einteilung. Obschon der Zeitpunkt der Entstehung ein Charakteristikum einer Population ist, hat die sie bezeichnende römische Zahl nichts mit ihrem Entstehungszeitpunkt zu tun.
Im Band der Milchstraße, der galaktischen Scheibe, gehören die meisten Sterne zur sogenannten Population I. Dies sind relativ junge, stabil leuchtende Sterne, die sich auf annähernden Kreisbahnen um das galaktische Zentrum, meist in den Spiralarmen, bewegen. Sterne der Population I enthalten einen relativ hohen Anteil schwerer Elemente, die in früheren Sterngenerationen entstanden sind und Metalllinien im Spektrum verursachen.
Sterne der Population II sind an ihrer geringeren Metallizität zu identifizieren (siehe z. B. BPS CS22892-052). Sie sind überwiegend älter als sechs Milliarden Jahre und finden sich, oft in Kugelsternhaufen, im ausgedehnten galaktischen Halo, dessen Dichte zum galaktischen Zentrum hin zunimmt. Bereits kurz nach dem Urknall gab es Sterne, die aufgrund ihrer großen Masse schnell in Paarinstabilitätssupernovae endeten und dabei jene Metalle bildeten und in den Raum schleuderten, die sich schon in den ältesten Sternen der Populationen II finden. Sollten damals auch vereinzelt massearme Sterne gebildet worden sein, so werden sie als kalte Zwerge die noch hypothetische Population III bilden.
Man unterscheidet heute im Wesentlichen fünf Populationen.
Das Alter dieser Sterne liegt unter 100 Mio. Jahren. Solche jungen Sterne befinden sich häufig in Spiralarmen und irregulären Galaxien, und dort in diffusen Nebeln, Reflexionsnebeln, offenen Sternhaufen und Sternassoziationen.
Sterne dieser Population, zu der auch die Sonne gehört, haben bis auf ihr fortgeschritteneres Alter ähnliche Charakteristika wie die der extremen Population I.
Sterne dieser größten Population haben ein mittleres Alter. Die meisten Sterne unserer Milchstraße gehören ihr an, denn sie stellen den Großteil der galaktischen Scheibe und des galaktischen Zentrums dar.
Dies ist eine kleinere Gruppe, die vor allem im galaktischen Zentrum vorherrscht. Zu dieser Gruppe zählen vor allem die sogenannten Schnellläufer, die sich mit Geschwindigkeiten von über dreißig Kilometern pro Sekunde senkrecht zur galaktischen Ebene bewegen.
Dies sind Sterne mit einem Alter von über sechs Milliarden Jahren. Sie befinden sich überwiegend in Kugelsternhaufen und elliptischen Galaxien. Sehr wichtige Mitglieder sind die Unterzwerge und die RR-Lyrae-Sterne.
Der bisher älteste Stern wurde 2014 entdeckt (Sky Mapper Telescope, Siding Spring Observatory, Australian National University, und danach Magellan), SMSS J031300.36-670839.3 (SM0313) mit einem Alter von 13,6 Milliarden Jahren, entstanden also nur rund 100 bis 200 Millionen Jahren nach dem Urknall. Er befindet sich nur 6000 Lichtjahre entfernt in unserer Galaxie. Er gehört zur Population II, und das Alter ist daran erkennbar, dass er kaum Eisen enthält (weniger als ein Zehnmillionstel der Konzentration in der Sonne) und nur sehr wenig andere schwere Elemente, nur Wasserstoff, Helium, etwas Kohlenstoff, Lithium, Magnesium und Calcium. Da er aus Supernovaüberresten der ersten Sterngeneration entstand (die bisher nicht beobachtete Population III) hatten Astronomen eigentlich einen höheren Eisenanteil erwartet und werten das als Hinweis darauf, dass die ersten Supernovaexplosionen relativ wenig Energie freisetzten und der überwiegende Teil der schweren Elemente in den dabei entstandenen schwarzen Löchern verschwand.[1]