Als Sommerhimmel wird jener Teil des Sternhimmels bezeichnet, der an klaren Sommer-Abenden zu sehen ist. Der sichtbare Ausschnitt des Himmels hängt ab
Der 2. und 3. Einfluss wirken gegeneinander, das heißt einen Monat später sieht man denselben Himmelsausschnitt um 2 Stunden früher, oder jeden Tag um knapp 4 Minuten früher. Denn die Erde rotiert in 23h 56m 04s (einem Sterntag), während sich unser 24-Stunden-Tag auf die Stellung zur Sonne bezieht.
Für Deutschland wird meist eine mittlere Breite von 50° angenommen und eine geografische Länge von 9 oder 10° (bei Frankfurt bzw. Würzburg), obwohl der Schwerpunkt der BRD 1,2° nördlicher liegt. Fast alle am Markt erhältlichen drehbaren Sternkarten sind für 50°/10° berechnet, was etwa dem geografischen Schwerpunkt des deutschen Sprachraums entspricht. Für Österreich wären im Mittel 47½°/14° anzusetzen, für die Schweiz 47°/8°.
Das Bild zeigt den Sternhimmel, wie er Mitte Juli um 21 Uhr MEZ (22 Uhr Sommerzeit) zu sehen ist. Er überschneidet sich mit dem Winterhimmel nur im Umkreis des Himmelspols („zirkumpolare Sternbilder“), unterscheidet sich aber völlig in den Himmelsrichtungen Osten, Süden und Westen.
Die auffälligste Konstellation ist das im Osten emporsteigende große Sommerdreieck, das aus 3 Sternen 1. Größe besteht und rings um das Sternbild des Schwan (nördliches Kreuz) verläuft. Seine Eckpunkte sind Wega in der Leier (hellster Stern des Nordhimmels), Deneb im Schwan und Altair im Adler.
Tief im Süden und Südosten stehen Schütze und Skorpion, wo in über 25.000 Lichtjahren Entfernung das Zentrum unserer Milchstraße liegt. Diese zieht sich als zart leuchtendes Band mit vielen Sternhaufen und Nebeln über Leier und Schwan nach Norden zur Kassiopeia. In Skorpion und Schütze steht die Sonne zu Winterbeginn, sodass diese Sternbilder nun im Sommer einige Stunden lang am Himmel der 1. Nachthälfte zu sehen sind. Die Scheren des Skorpions laufen im roten Stern Antares (griech. „Gegenmars“) zusammen – ein Roter Riese mit 700-fachem Sonnenradius, der allerdings wegen seiner Entfernung von 520 Lichtjahren erst an 18.Stelle der hellen Sterne steht. Im Sommer 2007 bildete er mit dem goldgelben „Königsstern“ Jupiter ein auffälliges Sternpaar. Antares steht nur 4° südlich der Ekliptik und wird daher mehrmals im Jahrzehnt vom Mond bedeckt.
Rechts davon die Waage, durch die der Jupiter im Jahr 2006 zog. 2008 steht er bereits im Schützen, am 9. Juli genau gegenüber der Sonne und geht auf, wenn sie untergeht. Weiter im Westen sind noch die Jungfrau und der Löwe zu sehen, die in den vergangenen Monaten den Frühlingshimmel geprägt haben. Das helle Sternbild Löwe wird heuer noch durch den roten Planeten Mars und den Ringplaneten Saturn bereichert. Steil darüber der Große Wagen – doch anders als im Winter nun mit der Deichsel nach oben. Im Westen ist das Sternbild Krebs bereits untergegangen, doch bei flachem Horizont kann man tief im NNW noch die Capella (Fuhrmann) funkeln sehen.
Als Gegenstück zum Großen Wagen (Großer Bär) fällt rechts vom Polarstern (etwas tiefer) das helle W der Cassiopeia auf, und ein Teil der Fünfsternreihe mit dem Pegasus-Herbstviereck hebt sich bereits über den Nordost-Horizont. Hoch über unseren Köpfen steht der lang geschweifte Himmelsdrache und gegenüber Herkules, der in der griechischen Mythologie sein Bezwinger ist.
Wer mit einem guten Feldstecher auf „Nebel-Jagd“ gehen will, dem empfehlen sich die Sternbilder Schlangenträger und Schütze. Wo sich die Schlange vor ihrem „Träger“ (dem mythischen Arzt Asklepios) windet, finden sich einige helle Kugelsternhaufen. Der Schütze steht zwar noch niedrig, bietet aber (rechts oben) eine reiche Palette an Nebeln: Kugel- und Offene Sternhaufen, dunkle sowie strahlende Gasnebel. Im Herkules (rechte Quadratseite) erkennt man unschwer den sehr hellen Kugelhaufen M13, und oberhalb der Andromeda den gleichnamigen Spiralnebel M31. In einigen Wochen wird er schon hoch genug stehen, um ihn freiäugig als kleines Wölkchen sehen zu können.
Ab Mitte Juli erscheinen in den Morgenstunden erste Vorboten der Perseiden, dem bekanntesten und dem zweitstärksten Meteorschwarm des Jahres. Er erreicht am 11./12. August sein markantes Maximum, danach fällt aber die Zahl der Sternschnuppen rasch ab. Der Radiant verlagert sich im Lauf der Wochen vom Perseus in die Cassiopeia („Himmels-W“). Die meist recht hellen, aber nur sandkorngroßen Meteoroiden haben eine hohe Geschwindigkeit von ~60 km/s und blitzen daher beim Eintritt in die Lufthülle kaum sekundenlang auf. Allerdings gelten die oft kolportierten 60–100 Meteore pro Stunde nur für ideale Bedingungen in den Tropen; in Mitteleuropa sind es in der 2. Nachthälfte etwa 15 bis 30 pro Stunde, eine Woche vor und kurz nach dem Maximum etwa halb so viele. In manchen Jahren wie 2009, wo das Maximum zeitlich nahe am Vollmond liegt, verschwinden jedoch die lichtschwächeren Sternschnuppen im aufgehellten Himmelshintergrund. Ihr Ursprungskörper ist der Komet 109P/Swift-Tuttle.
Weniger markant sind die Juli-Aquariiden zwischen 25. Juli und 10. August mit einem spitzen Maximum am 3. August, die scheinbar aus dem Sternbild Wassermann kommen.
Sehr lange können hingegen die Cygniden am Beobachtungsprogramm stehen. Sie haben ihren Radianten im Schwan und sind zwischen 25. Juli und 8. September zu sehen (flaches Maximum um den 16. August). Der planetarische Strom hat um den 18. August einen etwas schwächeren Zweig, die sogenannten Cepheiden – nicht zu verwechseln mit den pulsierenden Riesensternen, die für die intergalaktische Entfernungsbestimmung so wichtig sind.
Um den Besuchern dieser Seite zu ermöglichen, auch frühere Planetensichtungen zuzuordnen, werden neben dem aktuellen Jahr auch die Daten der zwei vorangehenden Jahre vorgehalten.
Von den zehn hellsten Kleinplaneten sind Flora, Vesta, Parthenope, Pallas und zuletzt Ceres schon im kleinen Fernrohr zu beobachten. Im Juli gibt es sogar eine Sternbedeckung.
Von den zehn hellsten Kleinplaneten sind Ceres, Pallas, Vesta und Eunomia schon im kleinen Fernrohr zu beobachten. Im Juli gibt es sogar eine Sternbedeckung.
Unser Tagesgestirn gilt zwar seit Kopernikus nicht mehr als Planet („umherstreifend“), doch sei ihr hier für 2017 ein kurzer Absatz gewidmet. Die Sonnenaktivität sollte laut ursprünglichen Voraussagen schon seit 2013 abklingen (elfjähriger Zyklus), tat es aber relativ langsam. Sie ist seit 2016 zwar manchmal fleckenfrei, zeigt diesen Sommer aber öfters noch Relativzahlen bis etwa 70 (15-30 Sonnenflecken). Ende August rotierte sogar eine riesige Fleckengruppe von Typ F über den Ostrand und erreicht am 4. September die Sonnenmitte, wo sie mit einer zweiten, ähnlich großen Gruppe über 100 Einzelflecken zeigen wird.
Durch ein geeignetes Sonnenfilter kann man diese zwei Gruppen sogar freiäugig sehen.