Charles François de Cisternay du Fay (oft auch Dufay) (* 14. September 1698 in Paris; † 16. Juli 1739 ebenda) war ein französischer Naturforscher und Superintendent des Jardin du Roi in Paris. In Erinnerung geblieben ist er hauptsächlich durch seine Abhandlungen über Elektrizität.
Charles du Fay war ein Sohn von Charles Jerome de Cisternay du Fay (1662–1723) und dessen Frau Elisabeth Landais. Er entstammte einer alten adeligen Familie aus der Touraine, die sich traditionell dem Militärdienst verschrieb. Sein Vater war Leutnant der französischen Garde und hatte 1695 bei der Bombardierung von Brüssel ein Bein verloren. Daraufhin schied er aus dem Militärdienst aus und interessierte sich für die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft und baute sich eine sehr umfangreiche wissenschaftliche Bibliothek auf.
1712, im Alter von 14 Jahren, wurde du Fay Leutnant im Regiment de Picardie. 1718/1719 nahm er während des Englisch-Spanischen Krieges an der Belagerung von St. Sebastian und Fontarabia teil. Etwa um diese Zeit begann du Fay sich mit Chemie zu beschäftigen. 1721 begleitete er seinen Vater und Kardinal de Rohan nach Rom. Bei dieser Reise wurde sein Interesse für die Antike und die Archäologie geweckt.
Am 14. Mai 1723 wurde du Fay als Nachfolger des verstorbenen Mitglieds Jean-Henri Imbert (?–1722) als beigeordneter Chemiker (adjoint chimiste) in die Académie royale des sciences aufgenommen. Am 26. August 1724 wurde er assoziierter Chemiker (associé chimiste) und trat die Nachfolge von Claude-Joseph Geoffroy an, der zum Pensionnaire befördert wurde. Am 6. Februar 1731 wurde du Fay schließlich selbst zum Pensionnaire der Sektion Chemie ernannt. Zweimal, 1732 und 1737, war er Vizedirektor und zweimal, 1733 und 1738, Direktor der Académie royale des sciences.
Auf Vorschlag von Charles Lennox, 2. Duke of Richmond, Hans Sloane und Martin Folkes wurde du Fay am 8. Mai 1729 in die Royal Society aufgenommen.
Du Fay starb an einer Pockenerkrankung.
1732 übertrug ihm Ludwig XIV. die Aufsicht über den Jardin du Roi, den königlichen Pflanzengarten, der sich zu dieser Zeit in einem schlechten Zustand befand. Du Fay ließ neue Gewächshäuser errichten und initiierte den Austausch von Pflanzenmaterial mit den botanischen Gärten in England und Holland. Mit Hilfe der Botaniker Antoine und Bernard de Jussieu erlangte der Jardin du Roi bald europäisches Ansehen. Kurz vor seinem Tod empfahl er Georges-Louis Leclerc de Buffon als seinen Nachfolger.
Charles du Fay entdeckte 1733 zwei Arten der Elektrizität und prägte damit das Denken über die Natur der Elektrizität im 18. Jahrhundert. Durch Versuche mit der Reibungselektrizität erkannte er, dass sich die beiden Arten von Elektrizität gegenseitig neutralisieren konnten. Er bezeichnete die Elektrizitätsarten als Glaselektrizität (französisch électricité vitreuse) und Harzelektrizität (französisch électricité résineuse). Dabei entspricht die Glaselektrizität heute (nach Festlegung durch Benjamin Franklin und Bezeichnung durch Leonhard Euler) einer positiven Ladung. [1][2]
Seine Entdeckung wurde auch in den Philosophical Transactions der Royal Society in London bekanntgegeben.[3]
Alle Aufsätze Du Fays wurde in der Zeitschrift Histoire de l'Académie Royale des Sciences: avec les mémoires de mathématique & de physique pour les mêmes années veröffentlicht.
Personendaten | |
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NAME | Du Fay, Charles |
ALTERNATIVNAMEN | Du Fay, Charles François de Cisternay; Dufay, Charles |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Wissenschaftler und Superintendent der königlichen Gärten in Frankreich |
GEBURTSDATUM | 14. September 1698 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 16. Juli 1739 |
STERBEORT | Paris |